Fußball

Schlechteste Note für Alaba und Vidal! Erster Burgknaller auf Schalke

Typisch Bayern ! Schlecht gespielt, aber dennoch irgendwie gewonnen, auch bei minus sieben Grad im Schwarzwald beim Aufsteiger Freiburg, der beim 1:2 (1:1) schon vor der Pause sieben Kilometer mehr lief als die Startruppe des Meisters. Aber Robert Lewandowski verhinderte die Überraschung: Ausgleich vor der Pause, Siegestreffer in letzter Minute. Präsident Uli Hoeneß,  mit dem Auto bei der Anreise aus seinem Ferienhaus im schweizerischen Lenzerheide in einen Stau gekommen, verfolgte das Geschehen neben Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge  mit versteinerter Miene. Nicht das, was sich die Chefetage vorstellte. Auch nicht Trainer Carlo Ancelotti, der sich mit  grauer Haube gegen die Minusgrade schützte. Eingefroren schienen mitunter die Bayern. Trifft auch auf David Alaba zu, der Handschuhe trug, aber mit kurzen Ärmeln spielte. In“Bild“ bekam er  gemeinsam mit dem chilenischen Mittelfeldspieler Arturo Vidal die schlechteste Note – fünf, bedeutet schwach! Da bekam sogar Weltmeister Mats Hummels eine bessere Zensur, obwohl der Innenverteidiger mit einem Fehlpass Freiburgs schnelle Führung einleitete, bei der Alaba den Torschützen Haberer nicht mehr einholen konnte.

Auch Ancelotti war mit dem Österreicher unzufrieden. Er tauschte ihn beim 14. Einsatz in der Startelf  zum dritten Mal aus. Aber erstmals, als das Match noch nicht entschieden war wie beim 6:0 in der Startrunde gegen Werder Bremen (als Alaba ging, stand es bereits 5:0) und knapp vor Weihnachten beim 3:0 gegen RB Leipzig. Als beim Spitzenduell nach 67 Minuten  der Spanier Juan Bernat für Alaba kam, führten Bayern bereits 3:0. Freitag stand es 1:1, als Ancelotti  Alaba von teilweise gefrorenen Rasen holte, ihn durch Bernat ersetzte. Es gibt noch viel Luft nach oben. Für Alaba und Bayern. Mit Ausnahme von Lewandowski. Ancelotti: „Wir können nur mit dem Ergebnis zufrieden sein.“

Leipzigs Österreicher ließen sich nicht abschütteln: Trainer Ralph Hasenhüttl freute sich mit Stefan Ilsanker  und Marcel Sabitzer über ein 3:0 (2:0) im Schlager gegen Eintracht Frankfurt, bei dem die Entscheidung schon in der zweiten Minute fiel: Frankfurts finnischer Tormann Hradecky rutschte beim Rauslaufen aus, fing der Ball ausserhalb des Strafraums im Fallen mit der Hand – regelkonform rote Karte. So kam Ex-Austria-Keeper Heinz Lindner in eineinhalb Jahren Frankfurt zu seinem ersten Bundesligaeinsatz. Der unglücklich begann:  Lindner  wehrte den Freistoss von Halstenberg, der auf das Tormanneck ging, zwar ab, aber der Nachschuss von Compper sass. Leipzig führte. Lindner reagierte danach einige Male sehr gut, beim Kopfball Werners zum 2:0 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte blieb er chancenlos, konnte deen Ball nur berühren. Das 3:0 nach der Pause fiel durch ein Eigentor der Real Madrid-Leihgabe Vallejo.  Kein Debüt für den selbstkritischen Lindner, mit dem er richtig zufrieden war: „Unterm Strich ist man das nur, wenn man gewinnt. Vielleicht hätte ich mir beim Freistoss  vor dem 1:0 den Schritt nach links sparen sollen.“ Leipzig hat schon 39 Punkte. Letzte Saison reichten 51 für einen Europa League-Platz. Die vier Siege, die noch dazu  fehlen, schafft Leipzig in den ausstehenden 17 Spielen unter Garantie.

Gewonnen ausser  Alaba, Ilsanker und Sabitzer haben von Österreichs Legionären auch   Alessandro Schöpf und  Guido Burgstaller mit Schalke. Wobei Burgstallers Bundeligaeinstand  nach der Pause anders als bei Lindner zum umjubelten Ereignis beim 1:0 (0.0) gegen Ingolstadt mit Teamverteidiger Markus Suttner avancierte. Zunächst vergab der Kärntner per Kopf die große Führungschance, dann legte er  Ex-Sturm-Legionär Avidjaj einen Sitzer auf, doch der vergab. Und als die frustrierten Schalke-Fans, die nach einer blutleeren ersten Hälfte schon zur Pause pfiffen, sich schon mit der Nullnummer  abfanden, stand Burgstaller bei einem abgefälschten Schöpf-Schuss nach 92 Minuten richtig, brachte den Ball ins Tor: „Gott sei Dank, ich weiss halt, wo der Kasten steht. Es war nicht das schönste und beste Spiel, aber das erste ist immer schwer.“ Schalke hatte die Saison mit fünf Niederlagen in Serie begonnen – jetzt verhinderte der erste Burgknaller auf Schalke die nächste Enttäuschung zum Start.

Als Joker kamen Michael Gregoritsch und Florian Kainz zum Zug. Gregoritsch beim 0:1 des Hamburger SV in Wolfsburg gleich nach dem Goldtor von Teamstürmer Gomez in der 83. Minute, doch danach war nichts mehr zu retten. Ab der 34. Minuten mussten die Hamburger mit zehn Man auskommen. So wie  Werder Bremen ohne  die Verletzten Junuzovic und Grillitsch beim 1:2 (0:1) gegen Borussia Dortmund  nach einem Tritt von  Tormann Drobny gegen Reus. Dezimiert glich Bremen aus, kassierte dann aber das 1:2. Zehn Minuten vor Schluss kam Kainz  im offensiven zentralen Mittelfeld zu seinem  zweien Bundesligaeinsatz. Mit drei vernünftigen Aktionen machte der Steirer auf sich aufmerksam. Für ihn ein positiver Aspekt, aber Werder steckt wie der Hamburger SV mitten im Abstiegskampf.  Nächsten Samstag gastiert Bayern in Bremen.

 

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