Vor 13 Jahren folgte Manfred Schmid auf Andi Heraf als Trainer bei Zeitligist Schwanenstadt. Sonntag stehen sie sich in der Josko-Arena von Ried als Trainer gegenüber. Heraf, der von zehn Spielen mit Ried nur eines verlor, 17 Punkte holte, damit sicher den Klassenerhalt schaffte, in den ersten fünf Heimspielen ungeschlagen blieb, was vor ihm nur Paul Gludovatz schaffte. Schmid, der Austria in einer der schwierigsten Situationen der Klubgeschichte übernahm, Donnerstag mit dem 1:1 gegen Breidablik aus Island in der Qualifikation für die Conference League die erste Enttäuschung erlebte (Bild oben). Trotzdem prophezeite Schmid für Ried: „Wir werden dagegenhalten, besser sein, uns sicher besser präsentieren!“ Ob drei Tage später wirklich alles anders sein kann?
Auf jeden Fall hat Schmid gute Nerven, reagierte auf das provokante ORF-Interview von Marco Djuricin, in dem er sich bessere Positionierung im Offensivspiel. Umstellungen? Normal würde sich der lauf-und kampfstarke Benedikt Pichler für die Startelf aufdrängen. In der er letzte Saison auch bis zu seiner negativen Serie mit Sperre für fünf Spiele, Corona-Erkrankung etc. auch immer stand. Wenn Schmid mit dem deutschen Innenverteidiger Lukas Mühl für das Retourspiel gegen Breidablik am Donnerstag plant, um die Defensive zu stabilisieren, dann muss er ihn schon in Ried bringen. Die Austria hat in der Bundesliga gegen Ried übrigens in 35 Spielen kein Tor kassiert, bei den letzten 18 Gastspielen im Innviertel immer eines erzielt.
Heraf wird seiner bisherigen Marschroute sicher treu bleiben: Hinten dicht machen, vorne schnell umschalten. Allerdings verlor er mit Urgestein Thomas Reifeltshammer, der seine Karriere beendete und ins Management wechselte, Kennedy Boateng und Marco Grüll drei wichtige Stützen. Alle anderen Abgänge betrafen in Wahrheit Ergänzungsspieler- Für die Abwehr holte er zwei Innenverteidiger aus der zweiten Liga, aus Lafnitz (Milos Jovicic) und vom Floridsdorfer AC (Tin Plavotic), die neue, allerdings bekannte Hoffnung im Angriff ist der von Hartberg gekommene 1,89 Meter große Selfedin Chabbi, der nach drei Jahren zurückkehrt, dazwischen auch in der Tüprkei und in Schottland spielte: „Wir dürfen nicht erwarten, dass es in der Tonart der letzten zehn Runden weiter geht“, warnte Heraf.
Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.