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Schobesberger, Demir, Ljubicic: Kein Vertrag, Gerüchte um Sassuolo und Dinamo Zagreb

MARCO GR†LL UND PHILIPP SCHOBESBERGER (SK RAPID WIEN); © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER, 20.3.2022

Am Tag nach dem vierten 1:1 dieser Saison im Wiener Derby, in dem Rapid nur die bessere Zweikampfquote (51 Prozent), mit zehn Torschüssen aber acht weniger als die Austria hatte, machte Grün-Weiß das offiziell, wa kein Geheimnis mehr war: Mit dem 28 jährigen Philipp Schobesberger wird es keine Vertragsverlängerung geben. 2014 holte ihn der damalige Sportchef Helmut Schulte den schnellen Offensivspieler nach Hütteldorf, unter dem damaligen Cheftrainer Zoran Barisic schaffte er den Sprung zur Stammkraft. In den ersten zwei Saisonen kam der „Pfitschipfeil“ zu 20 Toren in 76 Pflichtspielen, schaffte es im November 2015 zu europaweit Schlagzeilen. Mit einem „Stolpertor“ zum 2:1 bei Viktoria Pilsen, das den Gruppensieg in der Europa League bedeutete. Erinnerung an bessere Rapid-Zeiten als derzeit.

2016 begann eine unheimliche Pechserie mit schweren Verletzungen. Im Knie, dann Knochenödem, dann an der Hüfte, Kreuzbandriss, als Folge ständig Muskelverletzungen im Oberschenkel. Dazwischen schaffte er im Herbst 2017 ein kurzes, starkes Comeback, weshalb der neue Sportchef Freddy Bickel den Vertrag vorzeitig bis 2022 verlängerte. Der machte Schobesberger zum Topverdiener. Aber der Verletzungsteufel ließ den Oberösterreicher nicht mehr los. In den letzten drei Saisonen nur 18 Pflichtspiele mit zwei Toren (das letzte am 15. September 2019 beim 5:0 gegen die Admira). Im Frühjahr spielte er acht Minuten in der Conference League beim 0:2 in Arnheim, viermal kurz in der Bundesliga. Zuletzt 17Minuten beim dritten 1:1 gegen Austria (Bild oben). Rapid sah ein großes Fragezeichen, ob Schobesberger noch einmal so fit und schnell wie früher wird. Daher gab es die Trennung, die Schobesberger in einem persönlichen Gespräch von Sport-Geschäftsführer Barisic erfuhr.

Sonst kommunizierte Rapid am Montag nichts. Weil hinter den Kulissen zwar einiges läuft, aber noch nichts fix ist. Dinamo Zagreb, seit dem 3:0 gegen Osijek, dem Klub von Ex.Austria-Trainer Nenad Bjelica am Wochenende zwei Runden vor Schluss so gut wie sicher kroatischer Meister, bemüht sich sehr um Mittelfeldspieler Robert Ljubicic, wäre bereits, den 22 jährigen um Millionen aus dem bis 2024 laufenden Vertrag herauszukaufen. Das bedeutet, Dinamo sieht in ihm ein großes Potenzial. Denn normal verkauft Dinamo junge Spieler mit Gewinn weiter. Paradebeispiele dafür waren der Wechsel von Dani Olmo im Jänner 2020 zu RB Leipzig um 22 Millionen Euro plus Bonuszahlungen, vor 14 Jahren der von Luka Modric um 22,5 Millionen zu Tottenham.  Daher steht ein Poker um die Ablöse bevor. Bei Dinamo ist der wegen Korruption verurteilte Ex-Präsident Zdravko Mamic in Wahrheit weiter der Mann, der die Fäden zieht, Aus dem bosnischen Exil. Trainer Ante Cacic war von 2014 bis 2017 kroatischer Teamchef.  Ljubicic-Berater Max Hagmayr sieht sich auf deutschem Markt um, vor zwei Wochen war Frank Baumann, der Sportchef von Fast-Aufsteiger Werder Bremen, wegen Ljubicic bei Rapids 1:1 gegen Sturm Graz, sah aber, dass Fussball „gerauft“ statt gespielt wurde.

Um Yusuf Demir kommen unerwartet aus Italien Gerüchte. Nach denen hat Sassuolo, derzeit auf Rang elf, damit vor Bologna und Marko Arnautovic, den 18 jährigen trotz dessen enttäuschender Saison am Radar. Bei Sassuolo spielt seit drei Jahren mit Mert Müldür ein Ex-Rapidler, dazu mit Kaan Ayhan ein türkischer Teamspieler. Anderseits zeigt Grün-Weiß an einem Stürmer Interesse, der Sassuolo gehört, aber derzeit an Waalwijk in Holland verliehen ist. Den 23 jährigen Dänen Jens Odgaard bezeichnete Barisic bisher zwar als sehr interessant, aber nicht finanzierbar. Ob sich jetzt eine neue Möglichkeit auftut, wenn Sassuolo hinter Demir her sein sollte?  Um Müldürs Ablöse pokerten Sassuolos Sportdirektor Giovanni Rossi und Barisic im Sommer 2019 wochenlang. Am Ende bekam Rapid 4,7 Millionen Euro für den Verteidiger. Odgaards Marktwert steht laut Internetportal „transfermarkt“ bei zwei Millionen Euro, der von Demir interessanterweise noch immer auf acht.

Foto: PhotobyHofer/Christian Hofer.

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