Eishockey

Schweizer Trainerlegende fand Österreichs Eishockey-Talente „sensationell“

Zweimal nach Verlängerung gewonnen, einmal in der Verlängerung verloren. Österreichs total verjüngtes Eishockeyteam mit zehn Debütanten schlug sich beim Viernationen-Turnier in Jesenice erstaunlich und unerwartet gut. Dem 2:3 gegen Weißrussland folgten Freitag ein 3:2 (0:0, 1:2, 1:0, 1:0) gegen Frankreich und Samstag ein 2:1 (0:0, 1:1, 0:0, 1:0) gegen Slowenien. Womit den vielen „No Names“, die bei ihren Klubs in Klagenfurt, Villach, Wien, Innsbruck, Graz, Linz oder Dornbirn keine große Rolle spielen, wenig Eiszeit in der dritten oder vierten Linie bekommen, etwas gelang, was ihre Vereine mit vielen Legionären nicht schafften: Olimpija Laibach, den Tabellenführer ICE League, zu schlagen. Denn Sloweniens Team bestand hauptsächlich aus Spielern von Laibach.

Bei beiden Siegen fiel die Entscheidung in der Verlängerung durch einen verwandelten Penalty. Gegen die Franzosen traf Dario Winkler von TC Innsbruck, gegen die Slowenen mit Marco Kasper der jüngste Spieler bereits nach 37 Sekunden. Der 17 jährige Klagenfurter Center, der in Schweden bei Rögle gute Figur macht,  holte den Penalty selbst heraus. Den 0:1-Rückstand hatte im zweiten Drittel Felix Maxa, ein Wiener in Diensten von Villach, egalisiert. Einen Tag vor seinem 24. Geburtstag. Erstaunlich, wie es Teamchef Roger Bader nicht zum ersten Mal schaffte, innerhalb weniger Tage mit nur wenigen „Arrivierten“ wie Kasper, Kapitän Bernd Wolf oder Thimo Nickl ein kompetitives Team zu formen. Kein Wunder, dass Bader super happy und stolz auf seine Mannschaft war: „Wir haben unser bestes Spiel abgeliefert, uns mit jedem Spiel gesteigert, so gespielt, wie ich mir das vorstelle. Geradlinig und vertikal.“ Auffallend die starken Torhüter-Leistungen: Daniel Madlener gegen Weißrussland und Slowenien, der 21 jährige Alexander Schmidt, die Nummer zwei bei Villach, gegen Frankreich.

Der prominente  und einmalige Assistent von Bader, die Schweizer Trainerlegende Arno del Curto ( fand Österreichs Talente sogar sensationell. So viel wie über Österreichs Spiele schrieb der Schweizer „Blick“ bisher noch nie, außer es handelte sich um direkte Duelle. Del Curto machte es möglich. Sein Lob für Österreichs Jungteam: „Sie wurden hart gefordert, haben bravourös gekämpft. Fesche junge Burschen, die geackert haben.“ Er fand sein Eintauchen in die Welt der Jungen wichtig und fantastisch. Die wahren Imputs will er seinem Freund Bader erst in den nächsten Tagen geben, Aber so sehr es Del Curto bei Österreichs Team auch gefiel, einen Anstoß zu seinem Comeback als Chef hinter der Bande gaben die  sechs Tage in Slowenien nicht: „Das wäre das achte Weltwunder!“

Foto: Hokejska zveva Slovenije.

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