Fußball

„Sehr sauber“ reicht Salzburg für Platz eins vor Rapid! LASK bekam erstmals seit 1.Dezember 2019 vier Tore

Erstmals seit 2018 gewann Meister Red Bull Salzburg das erste Siel in einem Jahr. Es gab zwar wie von Trainer Jesse Marsch angekündigt kein schönes Spiel in Altach, aber das 2:0 (0.0) stellte den Amerikaner nachher dennoch zufrieden: „Es war sehr ordentlich, sehr sauber“, lobte er im „Sky“-Interview und zeigte sich über kritische Untertöne zur  Leistung etwas überrascht oder „konfus“, wie er es ausdrückte. Auf dem nur anfangs guten Terrain kamen die Salzburger  trotz Dauerüberlegenheit bis zur Pause zu keiner klaren Torchance, benötigten zur Führung nach 48 Minuten ein Eigentor von Jan Zwischenbrugger, der einen Pass von Mergim Berisha in Richtung Patson Daka unglücklich ins eigene Tor verlängerte.  Daka traf dann doch noch. Per Kopf nach  Flanke des Dänen Rasmus Kristensen. Sein neuntes Saisontor.

Interessant die Aufstellung von Marsch: Rekordkauf Noah Okafor und der Japaner Masaya Okugawa schafften es nicht unter die „letzten“ 18 in den Kader, Neuzugang  Brenden Aaronson und Rückkehrer Bernardo kamen erst nach 62 Mintuen. Von den „Dopingsündern“ erging es Mo Camara so wie Okafor und Okugawa, Koita wurde zehn Minuten nach Aaronson und Bernardo eingewechselt.  Im Mittelfeld vertraute Marsch im Zentrum auf Zlatko Junuzovic und den Franzosen Antoine Bernede (Bild oben), der nach zwei Schienbeinbrüchen und eineinhalb Jahren Pause wieder in der Bundesliga spielte, rechts auf Enock Mwepu, links auf den 18 jährigen Kroaten Luka Susic. Offensiv hat Salzburg sicher nicht genug Luft nach oben, defensiv passte alles. Zum zweiten Mal in der Saison „zu null“ gespielt, erstmals seit 31. Oktober oder sechs Runden: „Man muss nicht übertrieben stolz darauf zu sein“, gestand Max Wöber, „aber es tut gut, das uns die Presse jetzt einmal eine Woche in Ruhe lassen muss, dass wir endlich kein Tor kassieren dürfen!“

Die Defensivarbeit wird hingegen beim LASK nach der unerwarteten ersten Heimniederlage in dieser Saison. Das 2:4 (3:3) gegen WSG Swarovski Tirol hat aber weniger mit der Übersiedlung vom Linzer Stadion auf der Gugl, in dem es zuvor sechs Siege gegeben hatte, nach Pasching zu tun, sondern mit Eigenfehlern, die zu dem Selbstfaller führten. Nach der Führung mit dem ersten Schuss auf das Tirol-Tor kassierten die Linzer zwischen der 29. und 41. drei Treffer. Normal sind die Linzer für Tore nach Eckbällen gut, diesmal kassierten sie eines. So gelang David Gugganig das 1:1. Dann kam das große Blackout von Tormann Alexander Schlager: Er servierte beim Versuch, herauszuspielen, Kelvin Yeboah den Ball, den Nikolai Fredriksen nach Yeboahs Pass nur noch ins leere Tor rollen musste. Dann verlor der ukrainische Innenverteidiger Yewgeni Cheberko, der den gesperrten Philipp Wiesinger  ersetzte, nach einem weiten Pass von Raffael Behounek das Laufduell gegen Yeboah, dem wieder ein perfekter Assist zu Fredriksen gelang, der wieder keine Mühe hatte, zu vollenden. James Holland gelang noch vor der Pause das Anschlusstor, Johannes Eggestein ließ in der zweiten Hälfte die Chance zum Ausgleich aus, ehe einem perfektem Tiroler Konter über sieben Stationen ein Foul von Rene Renner im LASK-Strafraum an Fredriksen folgte. Den Elfmeter verwandelte Yeboah. Vier Tore kassierte der LASK zuvor letztmals  am 1. Dezember 2019 beim 0:4 gegen Rapid. Ebenfalls in Pasching.

„Eine ernüchternde Vorstellung“ gab LASK-Kapitän Gernot Trauner, diesmal auch nicht sattelfest, zu. „Wir machten zu viele Sachen, die nicht auf unsrem Plan standen“,  begründete Schlager den Selbstfaller, Trainer Dominik Thalhammer mit einem „Vermischung von einigen Dingen. Wir hatten vor allem ein Strukturproblem, waren zu ungeduldig.“ Damit fehlen dem LASK vor Punkte auf Salzburg, drei auf Rapid und einer auf Sturm. Die nächsten Gegner sind Mittwoch Wolfsberg in der Lavanttal-Arena und Sonntag Rapid in Pasching. So sehr die Tiroler Sensation Rapid in die Karten spielt, so sehr schadeten sie dem zweiten Wiener Klub, der Austria, im Kampf um Platz sechs. Tirol überholt Wolfsberg, liegt als Fünfter nur noch drei Punkte hinter dem LASK. Trainer Thomas Silberberger: „Wer LASK, Rapid und St. Pölten auswärts schlägt, verdient sich Rang fünf!“

Foto: Red Bull Salzburg.

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