Eishockey

Sehr viele sehr gute Momente reichten nicht: Die Slowakei jubelte

Bratislava ist kein guter Boden für Österreichs Eishockeyteam. In der Ondrej Nepela-Halle, wo es vor 19 Monaten gegen Italien aus der A-WM abstieg, platzten Donnerstag Abend wohl auch die Träume von einem Ticket für Olympia 2022 in Peking. Die Leistung beim 1:2 (0:1, 0:1, 1:0) gegen die Slowakei war zwar um Klassen besser als die gegen Italiener, aber es reichte doch nicht. Genieren müssen sich die Verlierer für ihr Auftreten vor 4200 Zuschauern wirklich nicht, aber freuen konnte sich auch keiner. Die brutale Wahrheit klingt wie beim WM-Abstieg: Am Tormann gescheitert. Die Slowakei hatte im 33 jährigen Branislaw Konrad, der beim tschechischen Klub HC Olomuc spielt, einfach den besseren. Der keinen schweren Fehler beging, David Kickert, der eigentlich gut hielt, passierte hingegen einer. Leider einer zu viel. Und daher jubelten am Ende die Slowaken (Bild oben).

Schon nach 106 Sekunden lag Österreich zurück, erholte sich aber gut davon, spielte ein gutes erstes Drittel. Konrad verhinderte mehrmals den Ausgleich. Einmal gelang es den Österreichern,  1:49 Minuten mit zwei Mann weniger am Eis ohne Verlusttor zu überstehen, Die Verteidiger  Clemens Unterweger und Kilian Zündel saßen dabei auf der Strafbank. Das zweite Drittel war Österreichs schwächstes, in dem das 0:2 nach 29 Minuten fiel, weil Kickert ein Schuss zwischen den Schonern durchrutschte. Aber im letzten Drittel kam Roger Baders Team wieder auf Touren, speziell die Linie mit Marco Rossi, Dominic Zwerger und Brian Lebler machte viel Betrieb. Lebler brachte Österreich sieben Minuten vor Schuss mit dem Anschlusstor nach Zwergers Assist ins Spiel zurück. Danach wäre in Unterzahl, als Lukas Haudum auf der Strafbank sass,  das 2:2 möglich gewesen. Doch Ali Wukowits brachte bei einem Break nicht den Puck zum einschussbereiten Patrick Obrist. Wer weiß, ob dem Ausgleich nicht sogar noch das Siegestor gefolgt wäre. Denn die Österreicher wirkten doch frischer, hatten mehr zuzusetzen. Zwerger ließ die letzte Chance aus. Es nützte auch nichts, dass Kickert in der letzten Minute für einen sechsten Feldspieler vom Eis ging.

„Ich bin sehr enttäuscht über die Niederlage“, gestand Teamchef Bader, „aber mit der Leistung sehr zufrieden. Wir hatten sehr viele sehr gute Momente, das Boxspiel in Unterzahl war geradezu sensationell! “ Man kann Bader sogar zustimmen, wenn er glaubt, dass er mit dem Team auf einem guten Weg ist. Aber dennoch heißt es Abschied nehmen von den Olympiahoffnungen. Freitag Nachmittag wartet Weißrussland nach der überraschenden 0:1-Startniederlage gegen Polen. Selbst wenn Österreich gewinnen sollte, wird das nichts mehr ändern. Auf eine Niederlage der Slowakei am Sonntag gegen Weißrussland zu hoffen, wäre blauäugig.

Foto: IIHF.

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