Fußball

Seit August außer Gefecht: Wie geht es Florian Kainz?

Donnerstag endete die Corona-Quarantäne bei Thomas Müller. Freitag war er bei Bayerns letztem Training vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln dabei. Kommt er schon Samstag wieder zum Einsatz? Bei Köln wird wie seit Saisonbeginn der 16fache österreichische Teamspieler Florian Kainz fehlen: Ende August, rund eine Woche nach der Geburt seines Sohns Theo, reiste er mit Probleme am rechten Knie  aus dem Trainingslager in Donaueschingen ab, wurde in Köln von Klubarzt Peter Schäferhoff operiert. Die Diagnose blieb geheim, das hat sich bis jetzt nicht geändert. Es muss aber eine ziemlich heftige Angelegenheit gewesen sein, die verdächtig nach Knorpelschaden aussieht: Acht Wochen Krücken, erst am 21. Jänner erstmals wieder am Trainingsplatz beim Geißbockheim. Bisher noch nicht im Mannschaftstraining: „Aber es ist absehbar, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis ich einsteigen kann. Das macht Hoffnung“, sagt der  Ex-Rapidler aus der Steiermark.

Er blieb zur Reha in Köln. Mit voller Absicht, um nicht den Kontakt zur Mannschaft zu verlieren. Den großen Rückschlag, der ihm Sorgen bereiten hätte müssen, gab es nicht. Aber es dauerte doch lang. Vor allem an die Zeit, in der er auf Krücken gehen musste, will er nicht mehr denken. Sechs Monate ist er außer Gefecht, vor Mai wird es eher nichts mit dem Comeback in der Bundesliga.  Da gibt es noch drei Runden, in denen Köln auf Freiburg, Hertha BSC Berlin und Schalke treffen wird. Da möchte er unbedingt dabei sein. Dass er Köln mit seinem Tempo an den Außenbahnen abgeht, hat die Saison gezeigt. Und wer weiß, ob im Mai die Sorgen in Köln um den Klassenerhalt schon vorbei sind: „Es ist eine schwierige Saison“, sagt Kainz, „im Sommer verloren wir zwei für die Offensive wichtige Spieler, Verletzungen machten immer wieder Umstellungen nötig.“ Torjäger Jhon Cordoba wechselte zu Hertha, Mark Uth wurde von Schalke zurückbeordert. Der als Cordoba-Nachfolger von Union Berlin geholte Schwede Sebastian Andersson ist seit Mitte Dezember nur Zuschauer. Knochenmarködem im Knie, sogar das Saisonaus scheint möglich. Köln hat vier Punkte mehr als der Vorletzte Mainz, drei mehr als Hertha BSC Berlin und Arminia Bielefeld. Da kann in zwölf ausstehenden Spielen noch viel passieren.

Der Vertrag in Köln läuft bis 2022. Klar, dass er  nicht noch einmal in der zweiten Liga spielen will. Das Kapitel Europameisterschaft mit Österreichs Team hat er trotz erwartetem Comeback schon gut wie abgeschrieben, weil er Realist ist: „Ich war zum letzten Mal im Oktober 2019  dabei. Ehrlich, da wird die Zeit zu kurz. Außerdem hat Österreich für meine Positionen noch einige andere Spieler mit genug Qualität!“ Große Töne waren noch nie seine  Sache. Ein positiver Aspekt der langen Pause: Mehr Zeit für den kleinen Theo, als wenn er voll im Einsatz gewesen wäre.

 

Foto: 1.FC Köln.

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