Fußball

Selbst gegen Messi und Barcelona wäre Alaba mit Bayern Favorit

Keiner zweifelt daran, dass David Alaba mit Bayern München Samstag Abend in der Allianz Arena gegen Chelsea nach dem 3:0 von London locker ins Viertelfinale der Champions League kommt. Alles ist bereits für das Finalturnier organisiert: Sonntag wird Bayern ins Trainingslager an der portugiesischen Algarve fliegen, von Lagos Donnerstag nach Lissabon kommen. dort 25 Kilometer vom Estadio da Luz, dem Stadion von Benfica, im Hotel Penha Longa Resort Quartier beziehen. Wer wird nächsten Freitag der Viertelfinalgegner sein? Der FC Barcelona oder der FC Napoli? Das 1:1 vom ersten Spiel spricht vor dem Samstag-Duell im Nou Camp für die Spanier. Aber selbst gegen Lionel Messi  wäre Alaba derzeit Favorit. Bayern hat 25 der vergangenen 26 Pflichtspiele gewonnen.

Barcelona vergeigte nach der Corona-Pause die spanische Meisterschaft durch peinliche Umfaller gegen Celta da Vigo und Osasuna . Vor dem 5:0 gegen Alaves in der letzten Runde schwor Messi in der Kabine die Mitspieler darauf ein, mit dem Champions League-Sieg die Saison noch zu retten. Messi, sonst eher zurückhaltend,  übte wegen des verlorenen Titelkampfs gegen Real Madrid zuvor intern heftige Kritik,, sprach von einem schwachen Team: „Mit genug Intensität können wir bezwungen werden. Angefangen von den Spielern bis zum Klub müssen alle ihre Schwächen sehen!“ Es brennt beim 26 fachen spanischen Meister, weil es zu viele Probleme gibt. Vor allem kämpfen die Katalanen gegen die finanzielle Pleite.: Eine Milliarde Euro Schulden, 500 Millionen kurzfristige Verbindlichkeiten. In der Corona-Pause mussten die Spieler gleich auf 70 Prozent ihres Gehalts verzichten, kein Klub in Spanien dürfte finanziell schlechter da stehen. Messi soll 100 Millionen pro Jahr kassieren, das stemmt selbst Barcelona nicht. Weil sich zu viele Transfers als Flop erwiesen, wodurch mehr als 500 Millionen sozusagen verbrannt wurden. Selbst Frankreichs Weltmeister Antoine Griezmann, der 120 Millionen kostete, brachte nicht das, was man von einem neuen Topstar erwartete.

Das Verhältnis zwischen Präsident Josep Bartomeu und er Mannschaft wird immer schwieriger, von Vertrauen kann keine Rede mehr sein. Es gab das „Barcagate“. Mehrere Medien und Ex-Funktionäre behaupteten, das Präsidium habe eine Agentur beauftragt, Legenden wie Messi, Ex-Trainer Pep Guardiola oder Carlos Puyol via soziale Medien schlecht aussehen zu lassen, weil ihr Einfluss auf den Klub zu groß ist. Messi macht aus seinem Ärger über Bartomeu kein Geheimnis. Vor allem, weil er Neymar nicht von Paris St. Germain zurückholte, sondern nur halbherzige Verhandlungen führe. Trainer Quique Setien, erst seit Februar im Amt, hat die Mannschaft bereits verloren. Das erste Engagement des 61 jährigen, in den Neunzigerjahren Mitspieler von Toni Polster in dessen Logrones-Zeit, bei einem Topverein überfordert ihn. Er kommt nicht wirklich zurecht, schon gar nicht sein Assistent Eder Sarabia beim Umgang mit großen Namen.

Die Offensive bleibt Barcelonas Prunkstück, wenn Messis Lust hat. Sein Freund Luis Suarez ist gesetzt. Barcelona wäre sicher der härtere Gegner für Bayern. Aber keiner, der zum Stolperstein am Weg zum angepeilten zweiten Triple werden muss. Napoli gewann zwar im Juni den italienischen Pokal im Elfmeterschießen gegen Juventus, aber im Finish der Serie A nur drei der letzten sieben Spiele, beendete die Saison am letzten Wochenende auf Rang sieben, außerhalb der Europacupplätze. Weil die Stürmerstars von Trainer Gennaro Gattuso, dem früheren Mittelfeldmotor von Milan, nicht in Form sind. Weder Lorenzo Insigne noch der Belgier Dries Mertens.  Einen Torjäger wie Bayern Robert Lewandowski, hat Napoli nicht.

Foto: SPORT BUSINESS MAGAZIN.

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