Fußball

Sevilla beobachtete Wöber schon zu Rapid-Zeiten

Seit Freitag ist Max Wöber wieder in Amsterdam. Nach einem Achtstunden-Direktflug von Florida aus dem Ajax-Trainingslager in Orlando. Am Wochenende hat er noch einiges in Hollands Hauptstadt zu erledigen dann beginnt ein neues Kapitel in der aufregenden Karriere des Innenverteidigers, der am 4.Februar erst 21 Jahre jung wird. Wenn man bedenkt, dass er 2016 noch mitunter in Rapids zweiter Mannschaft spielte, dann heißt das: In knapp drei Jahren von der Regionalliga Ost in die spanische La Liga. Da ist schon ziemlich viel auf den Wiener eingeprasselt, ohne dass er die Bodenhaftung verlor.

Beim FC Sevilla wird er einen Vertrag über viereinhalb Jahre, bis 30. Juni 2023 unterschreiben. Dann wird er erst 25 sein.Und ein gemachter Mann. Sevilla scoutete Wöber bereits seit seiner Rapid-Zeit, mehr als 40mal. Er ist als Nachfolger für den Franzosen Clement Lenglet eingeplant, der letzten Sommer zum FC Barcelona gewechselt war. Der zweite große Transfer in Wöbers Karriere nach dem von Rapid zu Ajax im August 2017 bedeutete den Sprung von der Johan Cruyff-Arena ins Ramon Sanchez Pizjuan-Stadion, das 43.883 Zuschauer fasst. Sevilla hatte letzte Saison einen Zuschauerschnitt von 32.999.  Der bisher einzige Meistertitel der Andalusier liegt bereits 73 Jahre zurück, der letzte der fünf Cupsiege in Spanien gelang 2010. International schaffte Sevilla fünf Siege in UEFA-Cup und Europa League, davon drei in Serie zwischen 2014 und 2016.  Letzte Saison war Sevilla unter den letzten acht der Champions League, wo Bayern München die Endstation bedeutete. 1:2 im Ramon Pizjuan, 0:0 in München. Wöber spielte im Herbst mit Ajax gegen Bayern in der Gruppenphase, schaffte zwei Unentschieden.

Am Wochenende  endet die Hinrunde der spanischen La Liga , für Sevilla mit dem Auswärtsspiel bei Athletic Bilbao im Estadio San Mames, wo es Donnertag im Hinspiel des Achtelfinales der Cop del Rey einen 3:1-Sieg gab.  Die erste Dienstreise mit dem neuen Klub könnte Wöber am nächsten Wochenende gleich ins berühmte Bernabeu-Stadion zum kriselnden Champions League-Sieger Real Madrid führen. Die Topstars, die er künftig zu bekämpfen hat, heißen unter anderem Lionel Messi, Luis Suarez, Antoine Griezmann, Diego Costa,  Karim Benzema oder  Gareth Bale. Aber auch „kleinere“ Klubs wie Girona, Espanyol Barcelona, Celta da Vigo, Alaves oder Levante, der frühere Klub von Österreichs Ex-Teamkapitän Andi Ivanschitz, haben mit Uruguays Teamspieler Cristhian Stuari, dem Argentinier Pablo Piatti, dem Dänen Pione Sisto, Spaniens Teamspieler Iago Aspas, dem Schweden John Guidetti und der früheren Real Madrid-Hoffnung Borja Mayoral Klassestürmer. Und der Provinzklub Valladolid hat mit dem Brasilianer Ronaldo einen zweifachen Weltmeister und früheren Weltstar als Hauptaktionär, der 51 Prozent der Vereinsanteile um 30 Millionen Euro kaufte.

Die neue Fußballwelt des Max Wöber bedeutet für ihn nach 49 Einsätzen im Ajax-Dress wie beim 2:2 gegen Bayern München (Bild oben) eine Riesenherausforderung: „Aber er ist so gut, dass er auch das schaffen wird“, prophezeite Österreichs U21-Teamchef Werner Gregoritsch als bekennender Wöber-Fan. Das prophezeite auch Ex-Sevilla-Torjäger Toni Polster bei Interviews in den spanischen Sportgazetten, lobte ihn, ganz wie es sich gehört, in den höchsten Tönen. Mit Rapid machte Wöber schon seine spanischen Erfahrungen. Als 18jähriger verlor er mit Rapid am 25.Februar 2016 im Achtelfinale der Europa League im Happel-Stadion gegen Valencia 0:4. Da spielte er linker Verteidiger. Beim 1:1 im Gruppenspiel gegen Bilbao im Allianz-Stadion zehn Monate später im Abwehrzentrum. Die Umstellung auf ein höheres fußballerisches Niveau als in Holland wird trotz seines Könnens sicher nicht so einfach wie die vom Käsefresser zum Genießer von spanischem Jamon, sprich Serrano-Schinken.

Foto: © AFC Ajax Media.

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