Fußball

Sieben Minuten Salzburger Festspiele reichten für Rapid! „Gifthände“ schockten Austria und Vienna

Wie erwartet oder befürchtet entwickelte sich der Schlager im Achtelfinale des Uniqa-Cups zur einseitigen Angelegenheit.  Es gab acht Tore mit acht verschiedenen Torschützen, aber in Wahrheit stand beim 6:2 (3:0) der Aufstieg von Titelverteidiger Red Bull Salzburg unter die letzten acht schon nach 23 Minuten fest. Oder nach sieben Minuten Salzburger Festspielen, in denen die Tore zur 3:0-Führung durch Dominik Szoboszlai, Mergim Berisha und Sekou Koita (Bild oben) fielen. Drei Innenverteidiger mit Leo Greiml, Max Hofmann und Matteo Barac, damit  Fünferbwehr, das alles nutzte Rapid nichts. Salzburg kombinierte sich mühelos durch das Zentrum in den Strafraum, die Rapidler kamen nie richtig in die Zweikämpfe. So kann man Salzburg wirklich nicht in Schwierigkeiten bringen. Mitunter wirkte alles so einseitig wie im Frühjahr, als Salzburg in Hütteldorf Rapid beim 7:2 in alle Bestandteile zerlegte.  Die Wiederholung dieses Resultats war durchaus wieder möglich: „Wir sind entschlossen ins Spiel gegangen, das war entscheidend“, meinte Salzburgs Mittelfeldlenker Zlatko Junuzovic, „nur die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte waren nicht okay!“

In der letzten kam Rapid durch einen von Taxiarchis Fountas herausgeholten Elfer, den der Grieche verwandelte, auf 3:1 heran. Aber genau diese Szene zeigte, dass bei Grün-Weiß auch intern etwas nicht passen kann: Ercan Kara, der mit verwandelten Elfmetern im Herbst Rapids Siege in St. Pölten und Wolfsberg gesichert hatte, wollte schießen, aber Fountas kämpfte um den Ball. Wieder einer seiner Ego-Anfälle, mit denen er ich bei den Mitspielern nicht beliebt macht.  Er wolle bei seinem Ex-Klub unbedingt ein Tor schießen, ahnte, dass der  Elfmeter  seine einzige Chance darauf war. Kara gab nach, war aber sauer, Fountas verwandelte. Gebracht hat das Rapid nichts außer internem Ärger. Kapitän Max Hofmann versuchte am Weg in der Kabine, Kara etwas zu besänftigen.  Die Chance auf eine Aufholjagd besaß Rapid in Wahrheit nie. Man hatte immer das Gefühl, Salzburg könnte jederzeit einen Gang zulegen, sollte es nötig sein. War es nicht, denn Grün-Weiß schoss sich drei Tore auch selbst.

Wie Srdjan Grahovac mit einem Fersler (!) im eigenen Strafruam das 4:1 Salzburgs möglich machte, bei dem Patson Daka zwischen den Beinen von Hofmann ins kurze Eck traf und auch Tormann Paul Gartler schlecht aussehen ließ, Der auch vor Salzburgs 2:0 den Freistoß von  Szoboszlai in den kleinen Strafraum abfangen hätte können. Das 16. Tor, das Rapid in dieser Saison nach einem Standard kassierte. Punkto Attraktivität der Tore hielt Rapids 4:2 durch einen Knaller von Verteidiger Max Ullmann aus fast 30 Metern aufnehmen, aber das war schon das einzige. Dann folgten durch einen Elfmeter, über den man diskutieren konnte, weil das Foul von Max Hofmann an Noah Okafor außerhalb des Strafraums passierte, und einen Knaller von Rasmus Kristensen aus acht Metern neben dem Kopf von Gartler das 6:2. Aber das war ohnehin nur Kosmetik. „Wir waren in den sieben Minuten zu blauäugig, wir schaffen es derzeit nicht, ohne schwere Fehler zu bleiben, aus denen Tore entstehen“, bilanzierte Verlierer Didi Kühbauer.

Salzburgs Hochstimmung wurde durch die Auslosung nach Schlusspfiff im ORF-Studio am Wiener Küniglberg prolongiert: Ein Heimspiel mit der Wiener Austria als Gegner.  Das Sensationsteam, Wiener Liga-Tabellenführer Vienna, muss nach Graz zum Bundesligadritten Sturm.  So gesehen hatte ZiB-Moderator Roman Rafreider, die die Paarungen loste, für die Wiener Viertelfinalisten wahre „Gifthände“. Der LASK empfängt Zweitligist Austria Klagenfurt in Pasching. Beim letztem Spiel im Linzer Stadion auf der Gugl gelang ein problemloser Aufstieg durch ein 3:0 (3:0) gegen Elektra aus der Wiener Liga, bei dem Johannes Eggestein zwischen der 2. und 34. Minute ein Hattrick gelang. Zweitligist Kapfenberg empfängt Europa League-Fighter Wolfsberg, der beim 2:0 (1:0) gegen Amstetten das zweite Tor durch Kapitän Michael Liendl erst in der 93. Minute erzielte.

 

Foto: Red Bull Salzburg.

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