Eishockey

Sieben Spiele in zehn Tagen: Eishockeyteam bei A-WM!

Als die Viertelfinalspiele der ICE Hockey League schon liefen, kam Freitag Abend die große Erfolgsmeldung für Österreichs Eishockey: Die Nationalmannschaft rückt durch den Ausschluss von Russland und Belarus aus sämtlichen Bewerben des Weltverbands in die A-WM auf. Spielt von 14. bis 23. Mai in Tampere, 100 Kilometer nördlich von Helsinki, in der hypomodernen Nokia-Arena für 13.500 Fans statt Belarus. Russland wird in Helsinki durch Frankreich ersetzt. Das bedeutet für Österreichs Verband auch einen finanziellen Segen, den er in seiner Situation sehr gut gebrauchen kann.

Tampere ist der Hauptaustragungort der WM, in dem über 280.000 Fans in der Vorrunde erwartet werden. Auf Österreich warten sieben Spiele in zehn Tagen, in Helsinki wären es sieben in zwölf Tagen. Auf jeden Fall eine große Belastung, die Österreich aber 2018 in Kopenhagen erfolgreich bewältigte. Zwischen 14. und 23. Mai warten die Spiele gegen Schweden, USA, Tschechien, Norwegen, Lettland, Veranstalter Finnland und zum Abschluss gegen Großbritannien. Das könnte das Duell um den Klassenerhalt werden, aber auch gegen Norwegen und Lettland müsste es Chancen geben, wenn alles passt. Die Gruppe in Helsinki gegen Kanada, Deutschland, die Schweiz, die Slowakei, Dänemark, Kasachstan und Italien wäre zwar sicher die leichtere gewesen, aber die Devise von Teamchef Roger Bader ist unmissverständlich: „Wir wollen zeigen und beweisen, dass wir in die A-Gruppe gehören, es verdienen, dort zu spielen.“

Die Vorbereitung, die Bader präsentierte, kann sich sehen lassen. So eine hat es in Österreich noch nicht gegeben. Nach den insgesamt sechs Spielen gegen Tschechien, Polen und Italien zwischen 6. und 25. April, die auch vor der B-WM in Laibach geplant waren, trifft Österreich zwischen 28. April bis 1. Mai bei einem Turnier in Ostrau als Russland-Ersatz auf die WM-Gegner Schweden, Finnland und Tschechien. Die letzte Trainingswoche wird Österreich in Schwenningen absolvieren und dort am 9. Mai den letzten WM-Test gegen Nachbar Deutschland bestreiten.

Gibt es Chancen auf die Nordamerika-Legionäre Michael Raffl und Marco Rossi? Bei Raffl sieht es nicht danach aus. Denn der 33 jährige Villacher ist in der NHL mit den Dallas Stars auf Kurs Richtung Play offs. Selbst wenn die wider Erwarten verpasst werden, heißt das noch lange nicht, dass er zur Verfügung stehen wird. Weil Raffl dann vertragslos wäre und eine Verletzung bei der WM das Ende der NHL-Karriere bedeuten würde. Bei Marco Rossi sieht es besser aus: Er ist beim Farmteam von Minnesota Wild in der American Hockey League, Iowa Wild, der beste Scorer, das Team steht aber derzeit auf keinem Play-off-Platz. Bader möchte auf jeden Fall mit dem General Manager von Minnesota, Bill Guerin, Kontakt aufnehmen und ihn davon überzeugen, dass es für Rossis Entwicklung die beste Lösung ist, wenn er bei der A-WM spielt.

Das Viertelfinale in der Liga geht Sonntag weiter. Denn weder die Vienna Capitals noch Villach konnten daheim ihren ersten Matchpuck verwerten. Die Vienna Capitals führten gegen Meister KAC im zweiten Drittel 2:0, verloren aber nach Verlängerung 2:3 (1:0,1:1, 0:1). Villach unterlag Laibach 6:8 (3:4, 1:2, 2:2). Sonntag geht es in Klagenfurt und Laibach weiter, die Capitals und Villach führen in der Serie noch 3:2.

Foto: IIHF.

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