Zweiter Sieg für Österreichs Eishockeyteam im fünften WM-Test. Wie gegen Italien in Innsbruck so auch gegen Deutschland in Landshut im Penaltyschießen – 3:2 (1:1, 1:0, 0:1-0:0, 1:0). Der erste Sieg gegen den Nachbarn seit vier Jahren. Gut für Prestige und Selbstvertrauen. Aber trotzdem etwas im Schatten einer anderer Meldung, die viele Stunden davor aus Klagenfurt kam: Thomas Koch (Bild) beendete nach 14 Profisaisonen, in denen er ein Stück österreichischer Eishockeygeschichte mitschrieb (etwa beim legendären 2:2 gegen Kanada bei der WM 2004 in Prag) seine lange Karriere. Der 39 jährige Center ist ein Urgestein des KAC, mit dem er zwischen 2000 und 2021 nicht weniger als zehn Meistertitel gewann. Sein Vater war in der Fußballszene erfolgreich, spielte in den Achtzigerjahren bei Austria Klagenfurt in der Bundesliga. Nur sieben Jahre in seiner Karriere truf Thomas Koch nicht das KAC-Trikot: Von 2004 bis 2006 war er in Schweden bei Lulea engagiert, von 2006 bis 2011, als er bei Red Bull Salzburg unter Vertrag stand. In diesen fünf Jahren wurde er viermal Meister, ehe er zum Herzensklub zurückkehrte. Insgesamt bestritt er 1508 Spiele als Profi, davon 153 für Österreichs Nationalteam. Es fiel Koch schwer, aufzuhören, aber komplizierte Handverletzungen in dieser Saison ließen ihm keine andere Wahl.
Ein KAC-Stürmer, der mit Koch spielte, trug Samstag zur verdienten Revanche gegen Deutschland für das 0:2 vom Donnerstag bei: Lukas Haudum erzielte im ersten Drittel den Führungstreffer und war einer von drei, die im Penaltyschießen trafen. Ausser ihm der Austro-Schwede Henrik Neubauer, der mit seinem ersten Treffer für Österreich im Mitteldrittel für das 2:1 sorgte, und Schweiz-Legionär Dominic Zwerger. Man of the Match war Tormann Bernhard Starkbaum, der im Penaltyschießen nicht bezwungen wurde, alle Versuche der Deutschen abwehrte. Teamchef Roger Bader machte der Sieg zufrieden und glücklich, weil er völlig verdient war. Im ersten Drittel hieß das Torschussverhältnis 16:4 für Österreich, aber es stand 1:1.
Nächste Woche beim Camp in Wien mit zwei Spielen gegen Tschechien (Donnerstag in Wien, Samstag in Brünn) kommen drei Legionäre dazu: Center Oliver Achermann, die Verteidiger David Reinbacher und Thimo Nickl. Kloten-Legionär Reinbacher wird derzeit in der Rangliste für den nächsten NHL-Draft als Nummer fünf geführt, ist damit bester Verteidiger. Eine Neuigkeit gibt´s bei Marco Rossi: Er scheiterte mit Iowa Wild im Play-off der American Hockey League an Rochester. Bei der 3:4-Heimniederlage kam der Vorarlberger auf ein Tor und einen Assist. Ob ihn Minnesota in den Kader für die NHL-Play offs holt, ist noch offen. Minnesota führt in der ersten Runde gegen Dallas 2:1.