PETERLINDEN.LIVE

Siegestor nach 102 Minuten: Das Schalke-Beben! Achter Assist von Kainz

Ein Siegestor nach 102 Minuten, in der zwölften Minute der Nachspielzeit, das gab es in Österreichs Bundesliga noch nie. In Erinnerung ist noch der Treffer von Red Bull Salzburg zum 3:3 gegen Austria in der 94. Minute im März. In der deutschen Bundesliga ist offenbar jeder Wahnsinn möglich. Auch ein Siegestor in der 102. Minute. Passiert Freitagabend in Mainz zum 3:2 (1:1)-Auswärtssieg von Schalke 04, dem ersten zweiten in dieser Saison, der dem Kampf gegen den Abstieg neue Spannung verlieh. Zumindest für 24 Stunden schaffte Schalke damit erstmals seit Runde acht oder seit 1. Oktober 2022, den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz.

Wie kam es zu dem Schalke-Beben in Mainz? Schalke führte schon 1:0 und 2:1, kassierte zweimal den Ausgleich, betrieb Chancenwucher. Dann schien das Spiel in der 95. Minute schon vorbei, als Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck vom Video Assistant Referee aus dem Kölner Keller aufgefordert wurde, sich eine Szene im Mainzer Strafraum nach einem Eckball nochmals anzusehen. Jölllenbeck tat dies minutenlang, ehe er auf den Elfmeterpunkt zeigte. Weil ein Mainzer Verteidiger Schalkes Stürmer Marius Bülter am Trikot zurückriss. Daher Elfmeter, den  Bülter selbst verwandelte. Er erzielte auch Schalkes ersten Treffer, sein Jubel über das Happy End kannte keine Grenzen (Bild). Schalke steht für Emotionen.

Schalke, der größte Schulden-Klub der Bundesliga mit 180 Millionen Verbindlichkeiten, holte bis zur WM-Pause im November nur neun Punkte, sah wie ein Fixabsteiger aus. Aber in den 16 Spilen danach holte der Traditionsklub aus Gelsenkirchen 21 Punkte.  Der Klassenerhalt scheint trotzdem kaum zu schaffen. Weil die letzten drei Gegner Bayern, RB Leipzig und Pokalfinalist Eintracht Frankfurt heißen. Die Mannschaft von Oliver Glasner profitierte am Papier von Schalker Emotionssieg. Denn Mainz zählt zu den Konkurrenten Frankfurts im Kampf um einen Europacupplatz via Bundesliga. Ebenso Bayer Leverkusen, das nach 14 Pflichtspielen ohne Niederlage Freitag daheim das Rheinderby gegen den 1. FC Köln mit den Ex-Rapidlern Florian Kainz und Dejan Ljubicic 1:2 (1:2) verlor. Kainz bereitete mit einer perfekten Flanke das erste Führungstor von Kölns Doppeltorschützen David Selke vor, bereits der achte Kainz- Assist in dieser Saison. Ob Frankfurt dies Samstag mit einem Sieg in Hoffenheim nützen kann? Hoffenheim und Christoph Baumgartner brauchen wegen Schalkes Sieg dringend Punkte, um in der Bundesliga zu bleiben.

Im Titelkampf liegt es an Tabellenführer und Titelverteidiger Bayern München, bei Werder Bremen vorzulegen. Obwohl Trainer Thomas Tuchel insgesamt sieben Spieler vorgeben muss, nach dem Ausfall von Kroatiens Teamverteidiger Josip Stanisic nur noch fünf Abwehrspieler hat. Verfolger Borussia Dortmund ist erst Sonntag an der Reihe. Daheim gegen Wolfsburg mit dem Ex-Austrianer Patrick Wimmer, ebenfalls ein Konkurrent von Frankfurt um einen Platz in Europa oder Conference League.

Die mobile Version verlassen