Eishockey

119 Schüsse abgewehrt! Alle reden über Wraneschitz

Beim 0:11 gegen die USA kamen in den 50 Minuten, in denen er spielte, 68 Schüsse auf sein Tor. 58 davon hielt Sebastian Wraneschitz. Zwei Tage später gelangen ihm beim 0:4 (0:1, 0:2, 0:1) gegen Schweden sogar 61 Saves. Wenn ein Tormann bei seinen ersten zwei Spielen bei der U 20-WM gesamt 119 Schüsse abwehrt, dann fällt das auf. Kein Wunder, dass der 18 jährige Goalie der Vienna Capitals im Rogers Place von Edmonton die Chance nützte, im internationalen Schaufenster sein Talent zu zeigen. Die nordamerikanischen Kommentatoren nahmen oft seinen Namen in den Mund, auch die Fans staunten vor den TV-Geräten, wie man den Social Medias entnehmen konnte. Teamchef Roger Bader fand die Leistung herausragend, die Mitspieler wussten, wem sie es zu verdanken hatten, dass es nicht die zweite zweistellige Niederlage setzte: „Er hat das Ergebnis herausgespielt“, wusste Kapitän Marco Rossi. Zum rot-weiß-roten Man of the Match wurde Wraneschitz nicht gekürt. Vielleicht, weil dies schon nach dem USA-Spiel passiert war, man ihn nicht zweimal hintereinander auszeichnen wollt. So kam der Kärntner Verteidiger Luis Lindner, der bei den Boston Junior Bruins spielt, zu diesen Ehren.

Die Österreicher, in allen Belangen hoffnungslos unterlegen, vor allem eisläuferisch, kamen gegen die nunmehr in 54 WM-Gruppenspielen ungeschlagenen Schweden erst in der 15. Minute zum ersten Torschuss. Schweden hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 15, aber es stand 0:0.  Wraneschitz macht s möglich, dass nachher von Fortschritten im Vergleich zum ersten WM-Auftritt gesprochen werden konnte, von einem besseren  Zweikampfverhalten, von einer kompakteren Defensive. Vor zwei Monaten war Wraneschitz nach guten Leistungen bei den Capitals zum Jungstar der ICE League gewählt worden, letzte Saison hatte er auch acht Partien in Finnland bei Kiekko-Vantaa und nun in Schweden bei der U 20 von Skelleftea bestritten.

Bim dritten Spiel gegen Russland in der Nacht auf Mittwoch ließ Bader Wraneschitz pausieren, stellte Finnland-Legionär Jakob Brandner ins Tor. Wraneschitz wird für das letzte Match der Vorrunde gegen Tschechien am Silvestertag aufgehoben. Denn es leben noch immer Hoffnungen auf einen sensationellen Sieg, obwohl alles außer Wraneschitz dagegen spricht. Die Tschechen schlugen nach dem 1:7 gegen Schweden Russland 2:0. Mag sein, dass die jungen Russen es ihren großen Vorbildern, etwa Teamchef Igor Larionow, der einst Siege gemeinsam mit seinen legendären Sturmpartnern Vladimir Krutow und Sergej Makarow mitunter auch exzessiv gefeiert hatte, auch in dieser Hinsicht nachmachten. Wenn die USA und Schweden Österreich um zwei Nummern zu groß warn, werden die Tschechen es halt nur um eine sein. Österreich ist in Erdmondton die einzige der zwölf Mannschaften, die in zwei Partien kein Tor erzielte, keinen Punkt hat auch  die Schweiz. Deutschland hingegen feierte mit 4:3 gegen die Slowakei trotz aller Corona-Probleme den ersten Sieg.

 

Foto: IIHF.

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