Fünf der bisher sechs Spiele im Februar hat Marco Rossi mit Wild Minnesota in der NHL gewonnen, nur eines verloren. Das war in der Nacht auf Sonntag das 2:3 gegen Buffalo nach Verlängerung. Das erste von zwei, bei dem Österreichs Teamchef Roger Bader im xcel Energy Center von St. Paul vor Ort war. Das zweite in der Nacht auf Dienstag hatte es in sich. So etwas sah auch Bader, der schon viel erlebt hat, noch nie. Einen 17 Tore-Wahnsinn. Minnesota lag gegen Vancouver, die Mannschaft mit den meisten Punkten unter den 24 NHL-Teams, nach zwei Drittel 2:5 zurück, gewann aber dank eines fulminanten dritten, das 7:2 gewonnen wurde, noch 10:7. Rossi erzielte den Treffer zum7:5. Zwei Mitspielern von ihm gelang ein Hattrick: Dem Schweden Joel Eriksson Ek und dem Russen Kirill Kaprizov. 17. 954 Zuschauer in der ausverkauften Halle tobten: Es war das trefferreichste Spiel in der Klubgeschichte von Minnesota, zehn Tore in einem Match erzielte Minnesota in der NHL zuvor auch noch nie. Und keiner anderen Mannschaft gelangen in der langen NHL-Geschichte zuvor sechs Tore in nur fünf Minuten und 45 Sekunden. Da kann Rossi stolz darauf sein, dabei gewesen zu sein. Auch Bader wird diesen Abend wohl nicht so schnell vergessen.
Rossi erziele bei etwas mehr als elf Minuten Eiszeit seinen 15. Saisontreffer. Insgesamt sind es 17, dazu kommen noch 16 Assists, 33 Scorerpunkte aus 56 Spielen sind für den 22 jährigen Center schon okay. In der Plus/Minus-Bilanz steht der Vorarlberger bei plus drei. Auch okay. Die Kehrseite der Medaille: Durch die starke Februar-Serie mit den Siegen über Chicago, Pittsburgh, Arizona, die Las Vegas Knights und jetzt Vancouver rückte Minnesota näher an die Play-off-Plätze heran. Noch sind 26 Partien im Grunddurchgang zu spielen, aber die Chancen zu den 16 Teams in der Endrunde zu gehören, sind gestiegen. Das kann Bader mit Blickrichtung auf die Weltmeisterschaft in Prag nicht so gut gefallen.
Sollte das Spiel gegen Seattle am 18. April das letzte von Minnesota in dieser Saison sein, hätte Rossi noch genug Zeit, sich auf die Weltmeisterschaft vorzubereiten. Österreichs erstes Spiel ist erst am 11. Mai gegen Dänemark. Unter die ersten drei der Central Division zu kommen, wird sich zwar für Minnesota nicht mehr ausgehen. Auf den Dritten Winnipeg fehlen doch schon 13 Punkte. Aber Minnesota könnte noch eines der zwei bestplatzierten Teams der Western Conference werden, die auch in die Play offs kommen. Derzeit wären dies Los Angeles und St. Louis. Auf St. Louis fehlen Minnesota nach dem ersten von drei Auswärtsspielen in Serie (auf das 3:6 in Winnipeg, bei dem Rossi zwei Tore erzielte, seinen zweiten Doppelpack in der NHL, folgen Edmonton und Seattle) nur zwei Punkte.
Foto: NHL/Minnesota Wild.