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So ist die Schweiz ein „Vorbild“ für Österreich

Eine Woche zuvor kam die Schweiz beim letzten EM-Test gegen Österreich nur zu einem Torschuss, der ein 1:1 rettete. Im ersten Gruppenspiel trafen die Eidgenossen aber gleich dreimal – zum 3:1 (2:0) gegen Ungarn im zweiten Spiel der Deutschland-Gruppe vor 43.000 Zuschauern in Köln, dem ersten Schritt zum Aufstieg ins Achtelfinale.  Also sind die Schweizer ein „Vorbild“ für Österreich: Eine solche Steigerung wie der Schweiz täte Österreich auch Montag in Düsseldorf gegen Frankreich sehr gut. Allerdings sind die Franzosen ein anderes Kaliber als Ungarn.

Man kann Ralf Rangnick ein ähnliches glückliches Händchen bei der Aufstellung wünschen wie dem Schweizer Teamchef Murat Yakin. Der änderte seine Mannschaft gegenüber dem Österreich-Match an drei Positionen. Alle bewährten sich: Fabian Schär, Innenverteidiger statt Nico Elvedi, stabilisierte die Abwehr. Elvedi hatte beim Österreich-Tor durch Christoph Baumgartner ganz alt ausgesehen, hilflos gewirkt.  Im Mittelfeld war Michael Aebischer (Bild), Mitspieler von Stefan Posch bei Bologna, erste Wahl, gegen Österreich kam er erst nach 42 Minuten. Der einzige Stürmer war der 27 jährige Kwadbo Duah, der gegen Österreich keine Minute gespielt hatte. Für den in London geborenen Duah, dessen Vater aus Ghana kommt, war es erst sein zweites Länderspiel, der Legionär von Bulgariens Serienmeister Ludogorez Razgrad, der zuvor beim 1. FC Nürnberg in der zweiten Liga zwei Monate unter Rapid-Trainer Robert Klauß, bis der beurlaubt wurde, und St. Gallen gespielt hatte, debütierte erst am 4. Juni beim 4:0-Sieg gegen Estland.

Gegen Ungarn erzielte er nach Pass von Aebischer schon nach zwölf Minuten mit seinem ersten Tor im Schweizer Teamdress die Führung.  Aebischer sorgte durch einen Schlenzer knapp vor der Pause für die 2:0-Führung, die Vorentscheidung, war mit Tor und Assist einer der Väter des Sieges. Zum Man of the match wurde Kapitän Granit Xhaka gewählt. Bei Ungarn spielte der neue Rapid-Verteidiger Bendeguz Bolla erst ab der 46. Minute, die Madjaren schöpften Hoffnung, als Barnabas Varga nach Flanke des lange Zeit farblosen Kapitäns, Liverpool-Legionär Dominik Szoboszlai, mit einem Flugkopfball für das Anschlusstor sorgte. Zu mehr reichte es nicht. Es war der zweite Sitzer von Ex-Mattersburg-Stürmer Varga, den ersten vergab er. In der Nachspielzeit sorgte Joker Breel Embolo endgültig für das Schweizer Happy End. Er kommt von Frankreichs Vizemeister AS Monaco, hat mit Adi Hütter einen österreichischen Trainer.

Der Schiedsrichter bei Österreichs Startspiel gegen Frankreich kommt aus Spanien. Der 40 jährige Gil Manzano pfiff bei Österreichs einziger Niederlage in den letzten 16 Spielen, dem 2:3 in der EM-Qualifikation gegen Belgien im letzten Oktober. Hoffentlich kein schlechtes Omen.

 

Foto: Aebischer.

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