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So ist Salzburg nicht reif für die Champions League

Schlimmer Fehlstart für den FC Salzburg in die Champions League. So wie sich Österreichs Vizemeister im ausverkauften Letna-Stadion beim 0:3 (0:2) gegen Sparta Prag präsentierte, wird es zu keinem Sieg in einem der acht Spiele bis Ende Jänner reichen. Das ist keine Schwarzmalerei, sondern Realismus. Denn Salzburg hinterließ den desaströsen Eindruck  eine bunt zusammengewürfelte Mannschaft ohne Zusammenhalt, der Intensität fehlte, die schlimme Fehler in der Defensive und im Spielaufbau beging, sich vom in allen Belangen besseren tschechischen Doublegewinner auskontern ließ. Sportchef Bernhard Seonbuchner und Trainer Pep Lijnders müssen sich nach diesem Deaster die Frage gefallen lassen, ob ihre Personalplanungen richtig waren.  Besonders bei den Innenverteidigern. Das war die zweite Niederlage hintereinander, bei der Salzburg jeweils drei Tore kassierte. Beim 2:3 gegen Rapid, Mittwoch bei Sparta Prag. Es wäre den Chancen nach sogar noch eine höhere Niederlage möglich gewesen.

Lijnders bot in der Vierabwehr zwei Champions League-Debütanten auf, einen 19 jährigen als Innenverteidiger, den Deutschen Hendry Blank statt des angeschlagenen Samson Baidoo, als Linksverteidiger den 18 jährigen Schweden John Mellberg. Im Mittelfeld setzte er auf die Neuen aus Liverpool, Bobby Clark und Stefan Bajcetic, der Franzose Lucas Gourna-Douath begann auf der Bank. Im Nachhinein ist man zwar immer klüger, aber das war nicht die richtige Wahl. Mit dem kurzfristig ausgefallen Dänen Mads Bistrup und seinem Landsmann Maurits Kjaergaard, der gegen Rapid eine Sprunggelenksverletzung erlitt, daher noch wochenlang kein Thema sein wird, wäre Salzburg mehr gedient gewesen als mit dem Duo aus Liverpool.

Schon nach zwei Minuten führte Sparta Prag. Salzburg servierte das Tor: Beim Spielaufbau ein riskanter Pass von Kamil Piatkowski ins Zentrum zu Moussa Yeo, der den Ball schlechtprallen ließ. Das wurde zur Vorlage für den slowakischen Teamspieler Lukas Harasin, dessen Schuss Tormann Janis Blaswich schlecht abwehrte. Nämlich ins Zentrum. Das ergab die Möglichkeit zum Nachschuss, die der Finne Kaan Kairinen nützte. Salzburgs Reaktion? Praktisch keine. Kaum Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte, nur ein gefährlicher Torschuss, der knapp vorbeiging. Aber knapp vor der Pause wieder ein individueller Fehler, der Sparta das 0:2 schenkte. Mellberg hob die Abseitsposition von Victor Olatunji auf, daher zählte es, als der ehemalige Mattersbzrg-Legionär ins lange Eck traf (Bild). In Österreichs Bundesliga erzielte er in der Saison 2019/20 kein Tor.

Lijnders erlöste Mellberg, ließ ihn in der Halbzeit in der Kabine. Amar Dedic wechselte die Seiten, verteidigte nach der Pause links, rechts neu Mamadou Diambou. Auf der Position war der Mittelfeldspieler eine überforderte Fehlbesetzung. Als Lijnders mit neuen Stürmern, mit Karim Knate und Adam Daghim  auf einen Umschwung hoffte, verschuldete Piatkowski eine Minute später das 0:3. Er verlor beim Aufbau den Ball leichtsinnig an Olatunji, der den albanischen Teamspieler Qazim Laci einsetzte. Der ließ zwei wild attackierende Salzburger (Blank, Bajcetic) ins Leere grätschen, hatte damit freie Bahn. So etwas darf in keiner Nachwuchsmannschaft passieren. Nach 58Minuten war alles gelaufen.

Salzburg steht nach dem Fehlstart in den zwei folgenden Heimspielen gegen Stade Brest und Dinamo Zagreb schon unter Druck. „Wir waren nicht gut genug“, gab Lijnders zu, „das beschäftigt mich“. Das sagte er auch den Spielern in der Kabine. Prag war nur für Salzburgs von Daniel Beichler betreute Youth League-Mannschaft eine Reise wert. Die schlug Sparta 3:2 (1:0).

 

Foto: UEFA.

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