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So viel hatte Glasner zu Weihnachten noch nie um die Ohren

Auch als Trainer von Wolfsburg und Eintracht Frankfurt blieb Oliver Glasner immer Zeit, Weihnachten daheim zu feiern. In Riedau, einer Gemeinde mit 2200 Einwohnern im Innviertel. Heuer ist es durch sein Engagement bei Crystal Palace erstmals anders. Weihnachten in der Metropole London, mit 9,7 Millionen Einwohnern die viertgrößte Stadt in Europa, erstmals voll im Job. Das heißt Training am Heilgen Abend, am Christtag und ein wichtiges Match am Stefanitag, dem traditionellen „Boxing Day“. Da fällt es ihm und seinen Assistenten Michael Angerschmid, Ronald Brunmayr und Emanuel Pogatetz schwer, weihnachtliche Stimmung aufzubauen. Nach dem Boxing Day geht es ja weiter: noch zwei Spiele bis 4. Jänner, also drei in zehn Tagen. Und es geht auch schon um Pläne um geplante Transfers im Jänner: „Ich hab so viel um die Ohren“, gibt Glasner zu. So viel wie zuvor in seiner Trainerkarriere um diese Jahreszeit noch nie. Daher nahm er sich zurück. Interviews nur bei den offiziellen Medienterminen, ansonst erst wieder im Jänner.

Am Donnerstag gastiert Crystal Palace an der Südküste bei Bournemouth, derzeit sensationell Fünfter der Premier League hinter Liverpool, Chelsea, Arsenal und Nottingham, aber noch vor Aston Villa, Meister Manchester City´und Newcastle, acht Plätze vor Manchester United. In Old Trafford gewann Bournemouth mit dem spanischen Trainer Andoni Iraola letzten Sonntag 3:0, bewies eindrucksvoll das Hoch. Crystal Palace, nur auf Rang 16,  muss im 35. Spiel der Ära von Glasner die bisher höchste Niederlage, das 1:5 gegen Arsenal, wegstecken. Der bekannteste Name bei Bournemouth ist Justin Kluivert, der Sohn des ehemaligen Weltstars von Ajax Amsterdam, der im Wiener Champions League-Finale 1995 gegen Milan das Goldtor zum 1:0 erzielt hatte. Im Tor von Bournemouth spielt der Spanier Kepa, 2018 der teuerste Keeper der Welt, als Chelsea ihn um 86 Millionen Euro von Bilbao kaufte. Die klare Nummer eins bei Chelsea war Kepa nie, Letzte Saison war er an Real Madrid verliehen, in dieser an Bournemouth. In den nächsten zwei Spielen hat Crystal Palce den Heimvorteil im Selhurst Park: am Sonntag gegen Schusslicht Southampton, am darauf folgenden Samstag zum Auftakt der Rückrunde gegen Chelsea.

Glasner ist nicht der einzige österreichische Trainer, der über Weihnachten im Einsatz sein muss. Das trifft auch auf Ferdinand Feldhofer in Belgien zu. Am 10. Dezember begann er den Job beim Vorletzten Cercle Brügge. In bisher vier Partien gab es keine Niederlage: In der Conference League qualifizierte sich der Partnerklub von Adi Hütters AS Monaco für das Achtelfinale, in der Pro League gab es auswärts ein Unentschieden (1:1 in Gent) und einen 1:0-Heimsieg gegen Leuven durch ein Elfmetertor in der zehnten Minute der Nachspielzeit. Donnerstag gastiert Cercle Brügge bei St. Truiden. Auch ein österreichischer Spieler wird im Einsatz sein: Ex-Rapidler Nikolas Sattlberger mit Tabellenführer Genk beim Vierten, FC Royal Antwerpen.

 

Foto: Crystal Palace.

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