Fußball

Sohn Lukas folgt vor dem Mikrofon auf den Vater

„Wann immer man etwas bei Rapid gebraucht hat, dann war er  da“. Das fällt Steffen Hofmann, dem grün-weißen Fußballgott, jetzt Talentemanager, zu Andy Marek ein. Und dass es irgendwie komisch sein wird, wenn er nicht mehr da sein wird. Auch Hofmann fällt kein Klub in Europa ein, bei dem ein Mann eigentlich so omnipräsent war wie Marek: „Man konnte wegen allem zu ihm kommen, er hat nie etwas abgelehnt, wusste immer einen Weg.“ Schöne Komplimente.  Marek und Hoffmann verbinden eigentlich 17 gemeinsame Jahre mit sechs Monaten Unterbrechung, als er ein halbes Jahr nach dem Meistertitel 2005 zu 1860 München gewechselt war, aber bald wieder zurückkam. Die Heimkehr ins Hanappi-Stadion am 23. Juli 2006 war einer der  emotionellsten Augenblicke, die beide erlebten.

Allein die Präsentation der  Rückkehr des verlorenen Fußballgotts lockte am 23. Juli 2006 16.900 Zuschauer ins Hanappi-Stadion. Tausend extra angefertigte T-Shirts mit der Aufschrift „er ist wieder hier, in seinem Revier“ gingen weg wie die warmen Semmeln. Marek ließ den gleichnamigen Hit des deutschen Rock-Poeten Marius Müller-Westerhagen auflegen, als Steffen  nach siebeneinhalb Monaten wieder in Richtung der Westtribüne ging. Dort hing ein riesiges Transparent „Steff, willkommen zu  Hause“, eine Art Burg am Zaun, um zu zeigen: Mit ihm soll „Sankt Hanappi“ wieder eine uneinnehmbare Festung werden. An diesem Sonntag verkaufte Rapid gleich 205 neue Saisonabonnements. Eine Woche später wurde Hofmann beim Comebackspiel in Ried so schwer am linken Knie verletzt, dass er operiert werden musste. Nicht einmal zwei Jahr später, schnitt er Marek im Hanappi-.Stadion die schon etwas schütter gewordenen Haare ab. Der löste zu den Feiern nach dem 32. Meistertitel sein Versprechen, das er der Mannschaft etwas leichtsinnig gegeben hatte: Wenn ihr Meister werdet, dürft ihr mir eine Glatze schneiden. Ein Jahr inszenierten beide eine Show , die das Hanappi-Stadion wieder erbeben ließ: Als Hofmann, damals Schützenkönig der Liga,  via Vidiwall die Fans als erste informierte, seinen Vertrags verlängert zu haben. Momente, die man  nicht vergisst.

Marek kämpfte, seit sein Rückzug beschlossene Sache sein musste, dafür, seine besten, bewährten Mitarbeiter mit der Nachfolge zu betrauen, auf eine externe Lösung zu verzichten. Die Wahl fiel auf den 32 jährigen Klaus-Peter Aumayr, seit einem Jahr für die Bereiche Recht, Personal und Sicherheit zuständig, davor Manager beim Zweitligisten Blau Weiß Linz. Ihm zur Seite stehen mit Martina Mosovsky,  Clemens Pieber und Robert Racic drei sogenannte Bereichsleiter. Beim Stadionmoderator galt die Devise, wonach der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.  Seit Freitag ist es offiziell, was für Insider keine Überraschung bedeutete. Dass Andys mittlerweile 22 jähriger Sohn als Stadionmoderator auf den Vater folgt. Lukas war schon seit Jahren an der Seite des Vaters im Einsatz, moderierte im VIP-Club. Künftig auf größerer Bühne. Erstmals am 1. März gegen Mattersburg. Ebenfalls seit Freitag offiziell: Der erste „Sieg“ von Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic in Sachen Vertragsverlängerung. Abwehrchef Christopher Dibon unterschrieb bis 2022. Jetzt muss er  Sonntag mit einem Sieg gegen WSG Swarovski Tirol im letzten von Andy Marek moderiertem Heimspiel klappen. Dann steht Rapid anders als vor einem Jahr fix in der Meisterrunde.

 

MORGEN: „ICH SCHAFF´ DAS LEIDER NICHT MEHR SO WIE BISHER“

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