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Souverän und locker: Hütters acht „Gebote“ bei Eintracht Frankfurt

Souverän, charmant und locker: So absolvierte Adi Hütter letzten Mittwoch seinen ersten großen Auftritt als neuer Trainer bei Eintracht Frankfurt. Danach verabschiedete sich der Vorarlberger in den Urlaub mit Gattin Sabine und Tochter Celina. Freitag präsentierte der Schweizer Meister Young Boys Bern den Nachfolger für seinen Trainergott aus Österreich: Es war keiner, der zuvor in den Schweizer Medien kursierte. Sondern  der Schweiz-Spanier Gerardo Seoane vom FC Luzern, mit 39 Jahren neun jünger als Hütter. Er begann seinen Job in Luzern erst mit Jahresbeginn, führte die Mannschaft von Platz neun auf drei. Gegen Luzern war Hütter mit Young Boys das endgültige Meisterstück gelungen.

Hütter wird im Urlaub am Rande registrieren, dass in Luzern die Wahl seinen Nachfolgers für Ärger sorgte, Young Boys von den 800.000 Euro, die Frankfurt für den Wechsel des Meistermachers in die Bundesliga zahlte, 600.000 in Seoane investierte, um ihn aus dem Vertrag in Luzern rauszukaufen.  Und Hütter  wird auch die noch größere Aufregung in der Schweizer Fußballszene nicht übermäßig beschäftigen: Ralph Krueger, in seinen Eishockeyzeiten der Messias als Schweizer Teamchef sowie in Österreich bei Feldkirchs Triumphzug durch Europa, überlegt als Vorstandschef von Southampton mit dem Premier League-Klub bei Grasshoppers Zürich, dem Klub von Österreichs Teamkeeper Heinz Lindner, von Ex-Austria-Trainer Thorsten Fink und Ex-Austria-Kapitän Raphael Holzhauser, finanziell einzusteigen. Southampton ist seit einem Jahr in chinesischem Besitz. Krueger schloss auch die Zusammenarbeit mit einem österreichischen Klub nicht aus. Denkt er dabei auf Grund seiner Vorarlberger Vergangenheit an Altach?

Hütter punktete in Frankfurt bei den Medien vor allem mit klaren Vorstellungen, die sich in seinen acht „Geboten“ dokumentierten. Etwa, dass die Zuschauer eine Mannschaft sehen wollen, die begeistert Fußball spielt. Damit signaliserte er: Ich denke offensiv, ohne auf die defensive Grundordnung zu vergessen. Wie das Torverhältnis in seinen drei Berner Saisonen (234:152) zeigt.

Ein zweites Gebot: Ich weiß, dass die Weiterentwickung des Vereins von mir erwartet wird. Hütter ist auf einige bevorstehende personelle Wechsel eingestellt, auf einen Umbruch. Und darauf, eine neue Mannschaft wie in Bern formen zu müssen. Aber das reizt ihn.

Gebot Nummer drei: Er will auch die Menschen hinter seinen neuen  Spielern kennen lernen. Damit sagt er: Ich bin ein Teamplayer, suchte den Kontakt zur Mannschaft, bleibe aber trotzdem auf Distanz. Um auch harte Entscheidungen treffen zu können.

Die weiteren Leitlinien Hütters heißen: Emotion und Leidenschaft sind sehr wichtig! Respekt vor allem, aber Angst vor nichts! Soll heißen: Ich weiß, dass die Bundesliga ein anderes Pflaster als die Meisterschaft  in der Schweiz und Österreich ist, aber ich traue mir das zu. Mit der Versicherung, in erster Linie nach Frankfrut zukommen, um hart zu arbeiten, kündigte er an: Man wird mich abseits des Trainingszentrums wenig in der Öffentlichkeit sehen. Der Rückzug in die eigenen vier Wände war ihm schon in Bern wichtig, im Hotel zu wohnen wie Vorgänger Niko Kovac, ist keine Option für ihn. Hütter fordert eine respektvolle Behandlung für alle ein, weil es sonst sehr schwierig wird, Höchstleistungen zu vollbringen. Und er wird sich nicht zu schade sein, den ein oder anderen guten Tipp anzunehmen. Dazu wird er den Telefonhörer in die Hand nehmen. Nicht nur um Vorgänger Kovac zu erreichen, sondern auch  seine Landsleute Peter Stöger und Ralph Hasenhüttl, um ihre Erfahrungen beim 1.FC Köln, Borussia Dortmund und bei RB Leipzig zu erfahren.  Auch wenn beide zumindest beim Saisonstart in Wartestellung, nicht mitten drin sein werden. Der einzige Ösi-Trainer in der Bundesliga heißt ab Juli Hütter.

 

 

 

 

 

 

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