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Spanien-Fiesta: Durch Joker Oyarzabal Rekord-Europameister

Spanische Fiesta am Ende der Europameisterschaft in Finale: Durch ein 2:1 (0:0) gegen England gewann Spanien verdient seinen vierten EM-Titel, ist damit Rekord-Europameister. Rodri, der zur Pause verletzt ausschied,  wurde zum besten Spieler der EM gewählt, Lamien Yamal wie erwartet zum besten jungen Spieler. England hingegen versinkt wie vor drei Jahren im Tal der Tränen. Weiterhin kein Titel seit 1966, weiterhin auch keiner für Kapitän Harry Kane. Der Siegestreffer fiel erst vier Minuten vor Schluss durch Joker Mikel Oyarzabal, der zuvor sechsmal eingewechselt wurde, nur im letzten Gruppenspiel gegen Albanien, als der Aufstieg schon feststand, zur Startelf gehörte. Es war das 12. Tor des 27 jährigen für Spanien in seinem 37. Länderspiel. Im letzten Oktober hatte er beim 2:0-Auswärtssieg von Real Sociedad San Sebastian in der Champions League bei Red Bull Salzburg einen Treffer erzielt. Fast hätte England in der 90. Minute den Ausgleich geschafft. Aber da rettete Dani Olmo auf der Linie.

Es war sicher das lauteste Finale der EM-Geschichte, aber nicht das Beste. Vor allem die erste Hälfte war kein Leckerbissen. Da gab es nur einen einzigen Torschuss durch Phil Foden in der Nachspielzeit, die sicher schwächsten 45 Minuten der „Furia roja“ bei der Europameisterschaft. Die erste gelungene Aktion des Endspiels führte zwei Minuten nach der Pause durch Nico Williams dem bisher jüngsten Torschützen in einem EM-Finale, zur spanischen Führung, womit das Endspiel Fahrt aufnahm. Und sich ein Unterschied zwischen den Finalisten und Österreich zeigte: Bei England und Spanien wird der Kapitän nach einer Stunde ausgetauscht, wenn er keinen guten Tag hat. Bei Österreich passierte dies beim Achtelfinal-k.o. gegen die Türkei nicht.

England lag zum vierten Mal hintereinander in einem k.o.-Spiel in Rückstand. Aber erstmals gelang mit mehr Risiko nicht der Umschwung. Obwohl  Teamchef Gareth Southgate wieder gut wechselte, damit den Ausgleich ermöglichte. Nicht durch Ollie Watkins, dem Siegestorschützen im Semifinale, der wieder für Kane kam, sondern durch Cole Palmer. Als alles schon wie 2021 in Wembley nach einem Nachspiel aussah, traf  Oyarzabal, der Kapitän Alvaro Morata ersetzte. Damit begann die spanische Fiesta an seinem Sonntag, an dem in London mit Carlos Alcaraz auch ein Spanier im Tennis-Mekka Wimbledon triumphierte.

Zur Siegerehrung kamen Spaniens König Felipe und Englands Kronprinz Williams auf die Bühne. Um 23.19 Uhr hielt auch der König den Pokal in den Berliner Nachthimmel. Spanien hat mit diesem Kader in zwei Jahren sicher auch Chancen auf den WM-Titel, denn zur Finalbesetzung gibt es mit den verletzten Barcelona-Jungstar Pedri und Gavi noch Alternativen mit viel Potenzial. Spanien kassierte für den EM-Titel 28,25 Millionen Euro. Jeder Spieler und Teamchef Luis de la Fuente bekamen eine Titelprämie in Höhe von 360.000 Euro. Fussball-Deutschland fand einen schwachen Trost: Die einzige Mannschaft, die gegen den Europameister nicht nach 90 Minuten verlor.

Foto: UEFA.

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