Fußball

St.Pölten darf für Rapid kein Problem sein

In der Lavanttal-Arena duellieren sich Sonntag die ex aequo-Tabellenführer nach dem Auftakt, der Wolfsberg AC bei der Hiempremiere von Trainer Gerhard Struber und Sturm Graz, um den alleinigen Platz eins. Sturm nach dem Haugesund-Tiefschlag ohne Heimkehrer Thorsten Röcher, der mit einer Sehnenverletzung bis September ausfällt, aber vielleicht erstmals mit der neuen albanischen Stürmerhoffnung Bekim Balaj. Die Arbeitserlaubnis für ihn wäre eingetroffen. St.Pölten und Rapid kämpfen um den ersten Sieg, wobei sich die Frage stellt: Bei wem ist die Nervosität größer?

Die Indizien lassen fast auf die niederösterreichischen Hausherren schließen. Sonst würden Präsident Helmut Schwarzl und Manager Andreas Blumauer nicht 90 Minuten vor Anpfiff in der NV-Arena zu einem Pressegespräch bitten. Anlass sind die zahlreichen Gerüchte, die um den Klub schwirren sollen. Wahrscheinlich in Folge der Abweisung der Klage gegen die Transfersperre durch den Weltverband FIFA  beim internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne. Die gar nicht verhandelt wurde. Wegen eines Formalfehlers des Rechtsanwalts von St.Pölten. Der kam auf Empfehlung von Europas Fußballunion UEFA aus der Schweiz. Fast ein Treppenwitz, aber Pech für St.Pölten. Aber es dürfte andererseits kein Zufall sein, dass 16 der letzten 17 Verfahren die gegen die FIFA beim CAS angestrengt wurden, nicht erfolgreich waren. Gegen Rapid wird eine andere Sperre St.Pölten auch weh tun: Die von Ex-Rapidler Rene Gartler.

Für Rapid darf St.Pölten kein Problem sein. Die Forderung gilt auch für die nächste Runde, das Heimspiel gegen Altach.  Sonst beginnen vor den Spielen gegen Sturm, den LASK und dem Wiener Derby schon einige den Teufel an die Wand zu malen, dass Grün-Weiß wieder um die Qualifikation für die Meisterrunde zittern muss. Und das darf nicht passieren. Rapid ist in St.Pölten noch ungeschlagen, gewann dort die letzten drei Partien, schoss dabei immer vier Tore oder mehr. St. Pölten siegte gegen Rapid in der Bundesliga bisher nur einmal. Am 29. September 2018 unter Didi Kühbauer 2:0 im Hütteldorfer Allianz-Stadion. Zwei Tage spätere war Kühbauer  Rapid-Trainer. Der sein erstes Match beim Ex-Klub am 2.März sicher 4:0 (2:0) gewann. Drei der vier Torschützen fehlen am Sonntag: Andrija Pavlovic wurde an Apoel Nikosia verliehen, Dejan Ljubicic und Mario Sonnleitner sind verletzt. Der vierte, Christopher Knasmüllner, beginnt wahrscheinlich auf deer Bank. Für Kühbauer bedeutet das 4:0 ein abgelegtes Kapitel: „St.Pölten hat jetzt einen neuen Trainer, eine neue Spielphilosophie. Wir müssen unsere Stärken mit Konsequenz zur Geltung bringen.“ Das fordert auch Kollege Alexander Schmidt, dann sei sicher auch gegen Favorit Rapid etwas möglich.

Diesmal wird sogar einer mehr mit St.Pölten-Vergangenheit auf Rapid Betreuerbank sitzen als im März:  Tormanntrainer Jürgen Macho. Er wird er vorher nicht wie vor fünf Monaten Richard Strebinger aufwärmen, der nach der Gehirnerschütterung beim 0:2 gegen Red Bull Salzburg noch kein Thema ist, sondern Tobias Knoflach. Der sich nach Strebingers Ausscheiden nichts zu Schulden hatte kommen lassen. Im Blickpunkt stehen außer dem Griechen Architakis Fountas, der erstmals im Rapid-Dress in St.Pölten stürmen wird, noch zwei, die ihr 100. Spiel in der Bundesliga bestreiten: Bei St.Pölten das Ex-Rapid-Talent Dominik Hofbauer, bei Rapid Thomas Murg. Hofbauer bestritt seine bisherigen 99 Partien unter neun Trainern, Murg sogar unter elf. Bei Austria von 2012 bis 2014 unter Peter Stöger, Nenad Bjelica und Herbert Gager, von 2014 bis 2016 bei Ried unter Oliver Glasner, Helge Kolvidsson und Paul Gludovatz, in dreieinhalb Jahren Rapid unter fünf: Zoran Barisic, jetzt Sport-Geschäftsführer, Mike Büskens, Damir Canadi, Goran Djuicin und Kühbauer.

Foto: SK Rapid/Gepa.

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