Fußball

St. Ralph ist der umjubelte Mister 28 Prozent von Southampton

Es erreicht mittlerweile schon fast Kultstatus, wenn Ralph Hasenhüttl nach den Southampton-Spielen zu den Fans geht, sich bedankt und am Ende seine Kappe lüftet. Zehn der bisherigen 19 Punkte holten die „Saints“ seit Dezember in den sieben Runden, in denen der 51jährige Grazer Trainer ist. Mit Vorgänger Mark Hughes waren es in 15 nur neun. Kein Wunder, wenn im Southampton-Fansektor immer öfters von Hasenhüttl als „St. Ralph“  geschwärmt wird.  Fast unter dem Motto „Ralph, der Erlöser ist da!“ Von den Abstiegsängsten konnte er die Fans noch nicht erlösen, aber er gab ihnen die Hoffnung auf den Klassenerhalt zurück, brachte nicht nur der Mannschaft, auch ihnen neue Energie.

Daas 2:1 im King Power-Stadium von Leicester tat Samstag nach vier Pflichtspielen ohne Sieg so richtig gut. Das Verblüffende: Southampton schaffte dies mit nur 28 Prozent Ballbesitz. So wie ein Runde zuvor das überraschende 0:0 gegen Chelsea an der Stamford Bridge in London. „St. Ralph“ als der umjubelte Mister 28 Prozent von Southampton: „Es hätte doch niemand geglaubt, dass wir mit drei Punkten heimfahren, als wir ab der 42.Minute nur noch zehn Mann waren. Und dann schießen wir dezimiert auch noch das 2:0! Das ist unglaublich. Wir haben gezeigt, was wir alles können.“ Bis zum Ausschluss einen Gegner durch Pressing nicht in Schwung kommen zu lassen und danach mit Leidenschaft einen Vorsprung über die Distanz zu bringen: „Alle haben hart gearbeitet, ein sensationelles, phantastisches  Teamwork, auf das ich stolz bin. Das kann ein wichtiger Schritt gewesen sein, um von unten rauszukommen. Aber es müssen noch mehrere folgen.“

Vor allem von den Torschützen bei Southamptons viertem Auswärtsspiel hintereinander ohne Niederlage (3:1 in Huddersfield, 0:0 gegen Chelsea, 2:2 im FA-Cup bei Derby County, 2:1 in Leicester)  war Hasenhüttl angetan, Vom irischen 82fachen Teamspieler Shane Long, der am 22.Jänner 32 Jahre alt wird, der älteste Spieler seiner Mannschaft ist: „Er geht weite Wege, ist Unruheherd für die Abwehr, kann Bälle halten und trifft. Was will man mehr?“ In Leicester holte er den Elfmeter zur Führung heraus, erzielte dann selbst das 2:0, sein erstes Tor ind er Premier League seit 8. April 2018 oder 279 Tagen: „Seine Form wird noch besser. denn er war ja zuvor von Anfang November bis Mitte Dezember verletzt.“ Und aus Mittelfeldspieler James Ward-Prowse scheint Hasenhüttl mit 24 auch einen Kämpfer zu machen: „Dass er ein guter Spieler mit dem Ball  ist, wussten alle. Jetzt gewinnt er aber auch Bälle. Genau das ist es, was wir in unserer Sensation brauchen.“ Everton, Southamptons nächster Gegner im Kampf gegen den Abstieg, bezwang Sonntag Bournemouth daheim 2:0.

Den optimalen Trainereffekt prolongieren konnte Manchester United mit dem 1:0 in Wembley gegen Tottenham. Der sechste Sieg im sechsten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Ole Gunnar Solskjaer nach der Trennung von Jose Mourinho, dem ersten in London über die „Spurs“ seit 2012. Goldschütze war Marcus Rashford, Vater des Sieges der spanische Torhüter David de Gea. Damit holte United in der Tabelle den Fünften Arsenal ein.

Foto: Southampton FC Media.

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