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„Stani“ mit Sputnik V in Richtung Europameisterschaft

Das Covid 19-Virus macht auch vor Teamchefs nicht halt. Das musste vergangenes Jahr bereits im Oktober der von England, der 50 jährige Gareth Southgate, zur Kenntnis nehmen, bevor es noch zur englischen Mutation kam: „Es war nicht angenehm“, berichtete Southgate. Sein italienischer Kollege Robert Mancini, 56 Jahre alt, musste sich im November bei den letzten zwei Nations League-Spielen der seit zwei Jahren ungeschlagenen Squadra Azzura gegen Polen und Bosnien von Assistent Alberto Evani vertreten lassen. Mancini war in Quarantäne, durfte seine Wohnung in Rom nicht verlassen. Möglicherweise ist der russische Teamchef Stani Tschertschessow jetzt der erste Teamchef der 24 Teilnehmer an der Europameisterschaft, der sich impfen ließ. Mit dem russischen Serum Vaccinum Sputnik V im Klinikum Moskau (Bild oben). An Mut hat es dem 57 jährigen Wahl-Tiroler aus Ossetien noch nie gefehlt.

Geimpft bat Tschertschessow seinen Tiroler Freund Ralph Schader darum, wie vor  russischen Heim-WM 2018 so auch im Frühjahr 2021 das gewohnte Traningslager in Neustift im Stubaital zu organisieren. Russland trifft in einer Gruppe auf Favorit Belgien, Österreichs WM-Qualifikationsgegner Dänemark und Finnland. Aber die Reisebeschränkungen könnten einen Strich durch die „Tirol-Rechnung“ von Tschertschessow  machen. In Sachen Europameisterschaft ist ohnehin noch einiges in Schwebe: Große Nationen wie England oder Italien intervenierten bereits bei UEFA-Präsident Aleksander Ceferin, die Entscheidung nicht wie geplant schon am 5. März zu fällen, sondern auf Ende März oder Anfang April zu verschieben. Weil sie fürchten, dass ihre Austragungsstädte London, wo insgesamt sieben Spiele, darunter von 6. bis 11.Juli die zwei Semifinalpartien und das Endspiel stattfinden sollen, und Rom aufgrund der aktuell hohen Infektionszahlen gestrichen werden könnten. Ihr Hoffnung ist, dass sich durch die Fristverlängerung die Pandemielage durch Lockdown und Impfungen etwas entspannen könnte. Der aktuelle Stand von Mittwoch: Ceferin bekräftigte die Absicht, das Turnier wie geplant in zwölf Ländern durchzuführen. Dazu fühle sich die UEFA verpflichtet. Die Entscheidung, ob mit Zuschauern oder nicht, fällt erst Ende April.

Österreichs Teamchef Franco Foda wird  mit seinen erste 54 Jahren wohl noch einige Zeit auf die Impfung warten müssen. Vielleicht geht es sich noch vor der  Europameisterschaft aus. Derzeit ist er bei den Bundesligaspielen in den Stadien: Er war beim 0:0 zwischen Wolfsburg und Sturm, in Hütteldorf beim 4:1 von Rapid über Sturm, Dienstag beim steirischen Derby in Graz sowie Mittwoch bei Wolfsberg – LASK. Dort erfuhr Foda zur Pause eine traurige Nachricht: Mehrdad Minavand, sein Mitspieler in der Meistermannschaft von Sturm Graz, verstarb an Corona. Der Iraner, der mit Foda auch in der Champions League spielte, war erst 45 Jahre alt.

Foto: Klinikum Moskau.

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