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Starke 25 Minuten reichten für eine souveräne Pflichtübung Österreichs

Alles klar für ein großes Finale um den Aufstieg in die Nations League A am Sonntag gegen Slowenien im praktisch ausverkauften Happel-Stadion: Österreichs Team reichten Donnerstag in Almaty starke, konzentrierte25 Minuten für eine souveräne Pflichtübung zum 2:0 (0:0) gegen Kasachstan. Bei minus drei Grad, vor nur 7000 Zuschauern. Keine Spur vom angekündigten ausverkauften Ortalyk-Stadion. Das erste österreichische Tor in Kasachstan erzielte Christoph Baumgartner nach 19 Minuten, damit ebnete er auch den Weg zum ersten Sieg nach zwei 0:0 in den Jahren 2011 und 2012. Der Niederösterreicher war überhaupt der Mann des Spiels: Nach 23 Minuten holte er eine rote Karte gegen Innenverteidiger Aleksandr Marochkin heraus, der als letzter Mann Baumgartner am Weg zum kasachischen Tor knapp vor dem Strafraum niederriss. Der rumänische Referee Marian Barbu zögerte keine Sekunde, zückte die rote Karte.  Und aus dem Freistoß eskortierte der zweite Treffer. Michael Gregoritsch traf mit links genau ins Tormanneck.  Es war sein 18. Treffer für Österreich. Das traf auch auf Baumgartner zu, der danach meinte: „Am Ende des Tages sind wir Profis. Im Stadion geht es nur um Fußball!“ Da vergessen sie auch den Ärger über das ÖFB-Präsidium, wie der Auftritt im bisher östlichsten Spiel des ÖFB unter Beweis stellte.

Unter den ersten elf im weißen Teamdress fehlten überraschend Marcel Sabitzer und Marko Arnautovic, etwas unerwartet der zuletzt bei Mainz überzeugende Philipp Mwene. Als Linksverteidiger bekam Alexander Prass den Vorzug, für Arnautovic, den Teamchef Ralf Rangnick wahrscheinlich für das Finale schonte, weil zwei Spiele in vier Tagen sich beim 35 jährigen nicht mehr ausgehen, begann Gregoritsch. Sabitzer meldete sich wegen Magenbeschwerden ab, als Ersatz entschieden sich Rangnick und sein Assistent Lars Kornetka für Wolfsburg-Legionär Patrick Wimmer. Eine gute Entscheidung, auch wenn er ein Tor erzielen hätte müssen.

Der wichtige schnelle Führungstreffer fiel nach einer perfekten Kombination über vier Stationen: Nicolas Seiwald brachte den Ball zu Gregoritsch, der sich zwischen die Linien, wie man im Fußballjargon so schön sagt, zurückfallen ließ. Der leitete weiter an die Flanke zu Stefan Posch, der den Ball rasch hinter die Fünferabwehr spielte. Baumgartner trickste gekonnt mit der Ferse Innenverteidiger Blilik Kassym aus, ließ mit links dem Tormann keine Chance. Einfach Klasse. Die Sieger bezeichneten ihre Leistung als reif, erwachsen und seriös. Wimmer übte Selbstkritik, weil er vor der Pause die Chance zum 3:0 ausließ, nur die Stange traf. Rangnick gefiel nur nicht, dass in der zweiten Hälfte einige Umschaltmöglichkeiten durch Schlampigkeit vertan wurden. Dass man nichts mehr anbrennen ließ, gehören zu den Ansprüchen, die man an sich selbst habe.

Bei den Torschüssen hieß es am Ende 23:6 für Österreich, Tormann Alexander Schlager wurde nur einmal wirklich geprüft. Nach 64 Minuten durften sich Konrad Laimer und Stefan Posch für Sonntag schonen, nach 72 Baumgartner und Wimmer, wenig später auch Romano Schmid. Seiwald spielte hingegen zum 24. mal hintereinander durch. von den 31 Spielen der Ära Rangnick bestritt er nur zwei nicht über die volle Distanz. Im ersten, dem 3:0 gegen Kroatien in Osijek, wurde er erst zur zweiten Hälfte eingetauscht, beim 1:0 gegen Andorra wurde er im spanischen Trainingslager Marbella gar nicht eingesetzt. Nach dem Spiel ging es zurück nach Wien. Rangnick hatte darauf bestanden, dass beim Achtstundenflug jedem Spieler ein „First Class“-Sitz zur Verfügung steht. In dem schläft es sich leichter. Während der Rückflugs erfuhren sie von der 1:4 (1:2)-Pleite Sloweniens in Laibach gegen Norwegen. Das heißt: Österreich und Norwegen sind punktgleich, Österreich ist dank der weit besseren Tordifferenz Erster. Um das zu bleiben und aufzusteigen, muss Sonntag ein Sieg her. Norwegen wird in Oslo gegen Kasachstan sicher drei Punkte holen.

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