PETERLINDEN.LIVE

Steffen & Friends: Ladi Maier, Kulovits, Boskovic, Valachovic, Ümit, Jimmy, Alar

Die neuen Auswärtsdressen von Rapid feiern Sonntag Abend beim Abschiedsspiel von Steffen Hofmann ihre Premiere. Weil 2019 das 120jährige Vereinsjubiläum bevorsteht, wähle man dafür die Gründungsfarben Rot und Blau, die Fans auch vor dem Schloß Schönbrunn präsentierten (siehe Bild unten). Ganz in Grün, in den Heimdressen der vergangenen Saison, spielt Rapid Freitag Abend in Kufstein bei einem der vier Partien der ersten Runde im Uniqa-Cup, die live im ORF übertragen werden. Noch bevor Donnerstag Mittag die Busfahrt nach Tirol begann, stellte Sportchef Fredy Bickel klar: Nach dem Abgang von Giorgi Kvilitaia, der von der schwersten Entscheidung seines Lebens nach den bisher zwei schönsten Jahren sprach, gibt´s keine Einkaufsaktivitäten am Transfermarkt. Die  Begründung, die der Schweizer dazu lieferte: „Wenn Andrija Pavlovic und Philipp Schobesberger in einigen Monaten wieder fit sind, wären wir dann übervoll.“ Die Heilung des verletzten Hüftmuskels von Pavlovic soll nicht so lange dauern wie ursprünglich befürchtet. Bickel ist derzeit vorrangig darum bemüht, für Stürmer Alex Sobczyk einen Klub zu finden.

Beim Cupgegner Kufstein aus der Regionalliga West fällt ein Name auf: Mo Idrissou, 38jähriger Legionär aus Kamerun, mit einer bewegten Vergangenheit in der deutschen Bundesliga bei Hannover 96, Duisburg, Freiburg,  Borussia Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt und Kaiserslautern. Im Frühjahr war Idrissou  in Hallein gemeldet, jetzt ein Kufstein. Idrissou hin oder her: Dass Rapid in der ersten Runde nichts passieren sollte oder sogar darf, steht außer Diskussion. Die Sehnsucht nach dem ersten Titel seit zehn Jahren wird speziell bei den Fans immer größer. Auch wenn Stefan Schwab Mittwoch beim Kick-Off der Bundesliga feststellte: „Man darf unsere Mannschaft wirklich nicht für alle zehn Jahre verantwortlich machen, ihr das alles umhängen.“

Spieler, die mit Rapid Titel gewannen, sind Sonntag Abend in Hütteldorf zu sehen, Beim Abschiedsspiel von der grün-weißen Legende  Hofmann. Irgendwie wird das zur wehmütigen Erinnerung an etwas bessere Zeiten, wenn da Rapid in roten Dressen und blauen Hosen gegen Steffen & Friends spielt. Wie sehr die Fans ihre Ikone schätzen, sieht man schon daran, dass 23.000 Karten verkauft sind.  Zu seinen Freunden  gehören nicht weniger als 20 Spieler, die seit 1996 zu den drei Meistermannschaften  Rapids zählten. Das beginnt mit Carsten Jancker, jetzt Trainer  beim Zweitligisten Horn, den Hofmann als Co-Trainer unter Peter Schöttel und Zoran Barisic kennen lernte. Gleich vier Torhüter gehören zu: Der populäre Ladi Maier, Helge Payer, Raimund Hedl und Jan Novota.   Dann  Andi Dober, der Tiroler Innenverteidiger Hannes Eder, Ferdinand Feldhofer, der Schütze des entscheidenden Tores in der Südstadt zum Meistertitel 2005, jetzt wie Jancker Trainer in der zweiten Liga, bei Aufsteiger Lafnitz. Zudem Ex-Italien-Legionär György Garics, Martin Hiden, Markus Katzer, Jürgen Patocka und „Powidl-Jozef“ Valachovic, Schütze des goldenes Tores zum 1:0 bei Lok Moskau, mit dem Rapid 2005 in der Ära von Hofmann-Förderer Josef Hickersberger letztmals die Qualifikation zur Champions League geschafft hatte. Harald Pichler gewann mit Rapid keinen Titel, eine der seltenen Ausnahmen bei den Hofmann-Freunden. Wie auch Christopher Trimmel, Kapitän von Union Berlin.

Aus Englands kommt Owen Hargreaves, seit den gemeinsamen Tagen im Bayern-Nachwuchs, einer der engsten Freunde von Steffen, Taufpate seiner älteren Tochter. Aus Belgrad Branko Boskovic, aus Helsinki Markus Heikkinen. Peter Hlinka, jetzt Trainer der Vienna, war 2008 mit Rapid Meister. So wie Stefan Kulovits, jetzt Kapitän beim deutschen Zweitligisten Sandhausen. Wegen Ümit Korkmaz werden erstmals „Ümit, Ümit, Ümit“-Sprechchöre durch das Allianz-Stadion hallen. Jimmy Hoffer würden viele Fans öfters in grün-weiß stürmen sehen, Marek Kincl erzielte  2004/05 viele wichtige Tore, Florian Sturm ist jetzt „Rapid-Spezialist“ beim Stadionsponsor Allianz. Rene Wagner erzielte Tore nach Hofmann-Assists. Ebenso Hamdi Salihi, der bei Wr.Neustadt zeigt, dass er es noch immer kann.

Aus der Mannschft, die Freitag in Kufstein spielt, gehört auch einer zu Steffen & Friends: Heimkehrer Deni Alar. Für den Ehrenkapitän auch die Erinnerung an das entscheidende Spiel in der Qualifikation zur Europa League am 30. August 2012 gegen Paok Saloniki. Beim 3:0 im Hanappi-Stadion traf  Alar zum 1:0, am Ende Hofmann aus 50 Metern, der eigenen Hälfte, zum Endstand ins leere Tor der Griechen. Eines der legendärsten Hofmann-Tore. Für Steffen & Friends wurde der in Pension gegangene Legendenzeugwart Johnny Ramhapp mit seiner Frau Veronika reaktiviert, Coach ist Peter Pacult, der Trainer von Rapids letzter Meistertruppe vor zehn Jahren, assistiert von Herbert Feurer.

Apropos Pacult: Fünf Tage nach seinem abrupten und nicht nachvollziehbaren Ende bei Albanien Meister Kukesi wegen des 0:0 in der Qualifikation zur Europa League gegen den FC La Valetta qualifizierte sich seine Ex-Mannschaft im Retourspiel bei Maltas Meister mit einem 1:1 für die zweite Runde gegen Qarabag Agdam. Schlecht kann Pacult Kukesi nicht vorbereitet und trainiert haben.

Die mobile Version verlassen