Fußball

Steht auch der Austria ein Krach mit dem Investor wie Wacker Innsbruck bevor?

Die deutsche Fußball-Liga mit ihrem Noch-Präsidenten Christian Seifert an der Spitze hatte Anfang der  Woche einen wichtigen Termin beim Bundeskartellamt in Bonn. Dort erfuhr sie die Haltung zur „50+1“ Regel in der Bundesliga, wonach Investoren zwar die Mehrheit der Anteile besitzen dürfen aber nicht die Stimmenmehrheit. Die Regel gilt eigentlich auch in Österreich. In Deutschland bemängelte das Kartellamt die sogenannten „Förderer“-Ausnahmen  für Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim, Die sollen beendet werden. Für Bayer, VW und Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp. Es geht um eine einheitliche Anwendung und Durchsetzung für alle Vereine.  Das bedeutet Zündstoff.

Zündstoff gab es auch ohne dieser Ausnahmen diese  Saison um Investoren. Etwa bei Hertha BSC Berlin beim Einstieg von Lars Windhorst durch das  von ihm durchgesetzten Engagement von Deutschlands Ex-Teamchef Jürgen Klinsmann als Trainer, der nach wenigen Wochen und heftiger Kritik am Klub zurücktrat. Hertha kam in Abstiegsgefahr. In Österreich versuchen es die Austria und Wacker Innsbruck mit Investoren, mit Abstrichen auch der LASK. Die“Freunde des LASK“ könnte man auch als eine Art Investoren sehen. Bei Austria und in Innsbruck gibt es hingegen bisher nur gröberen Ärger. Sowohl in Wien als auch in Tirol wartet man bisher vergeblich auf die vertraglich festgelegten Leistungen. Austrias Partner Insignia, den der Chef des Verwaltungsrats, Bank Austria-Boss Robert Zadrazil, vermittelte,  blieb bisher die erste Rate, die bis Ende April in Millionenhöhe, die Ende April am Austria-Konto eintreffen sollte, schuldig. Zadrazil war letzten Sonntag in Wolfsberg auf der Tribüne, als die Austria einen Platz in der Qualifikation für die Conference League erkämpfte.  Bei Austria ist Schweigen zu den Problemen mit dem Investor oder strategischen Partner, wie er genannt wird, angesagt.

In Innsbruck gab es hingegen bereits die Schlammschacht in aller Öfentlichkeit, übeer die auch deutsche Medienm etwa der „Spiegel“ berichten.  Die vom Hamburger Investor Matthias Siems gewünschten und eingesetzten deutschen Geschäftsführer der Wacker Innsbruck GmBH,  Jens Duve, sein Sohn Dennis und der deutsche Ex-Internationale Dennis Aogo,  warfen dem Vorstand des Klubs finanzielle Unregelmäßigkeiten  vor, der daraufhin das deutsche Trio abberief. Mit Vorwürfen durch seinen Sprecher Felix Kozubek an die Öffentlichkeit ging: Zuletzt sei nur noch über einen Rechtsanwalt kommuniziert worden, die vertraglich festgelegten Gelder kamen zu spät, sodass die Gehälter für die Spieler nicht rechtzeitig ausbezahlt werden konnten. Siems wäre derzeit mit einem hohen sechsstelligen Betrag in Verzug. Der amtierende Vorstand um Präsident Joachim Jamnig und Sprochef Alfred Hölrtnagl (Bild oben) bot seinen kompletten Rückzug bei der nächsten Generalversammlung an, wenn Siems innerhalb der nächsten sieben Tage die ausstehenden Gelder überweise und zudem die Verpflichtungen, die im Vertrag stehen, erfülle. Die belaufen sich wegen des geplanten Baus eines Trainingszentrums in zweistelliger Millionenhöhe.

Wie es weiter geht?  Viele behaupten, Siems habe in Wahrheit nur versucht, via Wacker Innsbruck bei der Stadt von ihm gewünschte Immobilienprojekte rund um das Tivoli-Stadion auf die Reihe zu bringen. Weil das bisher nicht gelang, schaltet er auf die „harte Welle“.  Wohin das führen wird?  Vor einem Jahr glaubte Innsbruck mit S iems den großen Wurf gemacht zu haben, weil man dessen“Bonität“ genau überprüft habe. Inzwischen gibt es immer mehr Stimmen, dass dabei etwas übersehen worden sein muss.  Der Eindruck der Innsbrucker Szenerie ist jedenfalls verheerend. Was folgen wird? Notfalls will Innsbruck Sims auf Vertragserfüllung klagen. Ob die Austria ähnliches bei Insignia plant? Angebich arbeitet die violette Chefetage an einem Plan „B“ ohne Insignia.

Foto: FCW/Flatscher Fotografie.

5

Meist gelesen

Nach oben