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Stöger über besondere Signale und unglaubliche Aufgaben

Wenige Tage nach Markus Kraetschmer meldete sich mit Peter Stöger auch der zweite Austria-Vorstand über das klubeigene Viola-TV. Im Videointerview aus seiner Wohnung am Wienerberg über 25 Minuten. Im violetten Retro-Shirt wartete er mit einer speziellen Neuigkeit auf: Er entdeckte wieder das Laufen, was bei ihm eigentlich unerwartet kam. Joggen über eine halbe Stunde oder etwas mehr gehört jetzt anders als vor der Corona-Pandemie zu seinem täglichen Programm. Ansonst viele Telefonate und Videokonferenzen, um wichtige Entscheidungen für die Zukunft vorzubereiten, von der noch keiner konkret weiß, wie sie aussehen und was sie bringen wird

So wie er vor Jahren als letzter Meistertrainer der Austria öfters stolz  auf die Leistungen seiner Mannschaft war, um damals  vor dem großen Favoriten Red Bull Salzburg mit Hochkarätern wie dem jetzigen Liverpool-Topstar Sadio Mane, dem spanischen Torjäger Jonathan Soriano, dem Brasilianer Alan, Kevin Kampl, Valon Berisha oder dem Abwehrriesen Ibrahim Sekaya Platz eins zu belegen, so ist er es jetzt auf die violette Einigkeit in schweren Zeiten: „Das sind schon besonderes Signale gekommen, die nicht selbstverständlich sind!“ Als die wertete er die Zustimmung der Spieler mit auslaufenden Verträgen zur Kurzarbeit. Mit Trainer Christian Ilzer und dessen Assistenten ist er derzeit weniger als sonst in Kontakt, er bekommt von ihnen die ausgearbeiteten Trainingsprogramme für die Spieker zugeschickt: „Ich weiß, was sie tun, was unter den aktuellen Rahmenbedingungen auch möglich ist.“

Stöger findet, dass man sich bei allen Varianten für die Fortsetzung der Saison nicht auf gewisse Positionen festlegen werde dürfen, sondern solidarisch vorgehen müsse. Da könne man sich nicht darauf einzementieren, dass eine längere Vorbereitung nach der Pause nötig sei, um gerüstet zu sein. Da hält er es mit Eintracht Frankfurts Vorstand Fredi Bobic, der meinte, notfalls müsse und werde die Bundesliga eben täglich spielen: „Die Voraussetzungen werden doch für alle ohne Ausnahme gleich schlecht sein, da kann es keine Unterschiede geben!“

Zuletzt blieb ihm wenig Zeit, um sich wirklich Gedanken zu machen, welche Taten er als Sportvorstand setzen wird, um Austria wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Damit meinte er mögliche Verlängerungen, das Ziehen von Optionen, Pläne die Mannschaft umzubauen, neu zu formieren: „In den Corona-Wochen geht es vor allem darum, die Liquidität zu sichern. Das war uns am wichtigsten, hatte Priorität.“ Mit kommender Woche wird er beginnen, sich vermehrt wieder über sportliche Angelegenheiten den Kopf zu zerbrechen: „Wir alle werden unglaubliche Aufgaben zu lösen haben“. Wir alle ist nicht nur auf die Austria gemünzt, sondern auf die ganze Fußballszene. Was er damit meinte, sprach Stöger wie bei ihm gewohnt an, ohne um den heißen Brei herumzureden: „Es wird vor allem darum gehen, weiterhin genug Profiklubs zu haben, um die Ligen so wie bisher austragen zu können“. Das nennt man realistischen Klartext, zu dem Meldung aus Spanien passt: Der FC Barcelona kürzte allen Spielern, auch Lionel Messi, und Mitarbeitern ihre Gehälter.

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