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Stöger und Austrias Suche nach Finanzquellen

Rapid steht vor aufregenden Wochen im Zeihen der der Wahl des Nachfolger von Präsident Michael Krammer am 25.November. Der Wiener Lokalrivale hat abgesehen von der sportlichen Herausforderung, die Talfahrt zu stoppen und die Trendwende einzuleiten, noch eine mindestens genau so große am Hals: Nämlich neue Finanzquellen zu finden,  um im Winter mit dem Umbau der Mannschaft beginnen zu können. Dafür wird Sportvorstand Peter Stöger zuständig ein. Aber damit es so weit kommen kann, muss er auch noch andere Aufgaben erledigen, die  sicher nicht in der Art geplant waren, als seine Rückkehr  vor vier Monaten von Präsident Frank Hensel in der Generali-Arena präsentiert wurde (Bild oben). Stöger sollt sich um den Sport kümmern, Markus Kraetschmer um sein „Core-Business“, wie er es bezeichnet, nämlich die Wirtschaft. Inzwischen hat Stöger schon genug Termine mit Kraetschmer, bei denen es um darum geht, wirtschaftliche Partner zu finden. Kraetschmer versicherte bei“Sky“ am vergangenen Samstag: „Wir sind ein sehr starkes Duo!

Es war der 13.Mai 2015, als die Austria ihr S.T.A.R.-Projekt mit einem finanziellen Gesamtvolumen von 48 Millionen Euro präsentierte. S steht für Stadion, T für Trainingsplätze, A für Akademie und R für Regionales Nachwuchszentrum. Dazu kommt die Beteiligung am „Viola Park“ im Umfeld des Stadions. Viereinhalb Jahre später stellte sich die Situation so dar, dass bei der Umsetzung des größten  Infrastrukturprojekt in der Klubgeschichte, wie es Kraetschmer bezeichnete, irgendetwas nicht nach Plan funktioniert hat. Denn die Bestandsaufnahme sieht so aus: Die Mannschaft genügt den violetten Ansprüchen nicht. Und es ist kein Geld da, um das zu ändern. Was bei der prominenten Mitgliedern der Aufsichtsrats der Austria-AG doch etwas verwundert und sogar zu Kopfschütteln führt. wenn es stimmt, dass es bisher nur einem gelang, einen neuen Partner „aufzustellen“.

Stöger redet nicht darüber. Aber da Kraetschmer die Topzusammenarbeit lobt, kann man annehmen, dass Stöger zu den Verhandlungen mit möglichen Geldgebern mitkommen muss, damit denen quasi gezeigt wird: Hier ist der Mann, der ein Garant dafür ist, dass  ihre Gelder für eine Verbesserung der Mannschaft richtig eingesetzt werden. Das bedeutet einen mehr als vollen Terminkalender. Hin-und hergerissen zwischen den Diskussionen um Trainer Christian Ilzer, die bei solchen Ergebnissen nicht ausbleiben, auch wenn sie nicht kommuniziert werden, den schwierigen Kampf um Platz sechs Mannschaft, den Blick nach neuen Spielern. Und trotzdem gelingt es ihm, intern für gute Stimmung zu sorgen, wie der mit Stöger mitgekommene deutsche Koordinator Alexander Bade dieser Tage versicherte.

Laut Kraetschmer gibt es einen klaren Plan, um die Austria finanziell so weit zu bringen, dass sie eine starke Mannschaft aufbieten kann. Und wenn der nicht aufgeht?Dann gibt  es nur eine Alternativ, um wieder einigermaßen flüssig zu werden, die aber noch keiner in den Mund nimmt: Im Winter den 27jährigen Torjäger Christoph Monschein, dessen Vertrag ohne Ausstiegsklausel bis 2021 läuft, möglichst teuer zu verkaufen. Interessenten würde es sicher geben, Das wäre aber gegenüber den ohnehin schon verärgerten Fans nicht zu vertreten.

Im Gegensatz zu Austria holt Schlusslicht St.Pölten bereits Neue für das Frühjahr. Der 22jährige Alan Lima Carius ist  der vierte, der nach Ende der Transfersperre im Jänner neu angemeldet wird, der erste zum Aufrüsten in der Offensive. Der Brasilianer soll mit Technik und Schnelligkeit helfen, kommt aus seiner Heimat vom Zweitligisten Volta Redonda, erzielte letzte Saison für Blau Weiß Linz in 27 Spielen neun Tore, kam zuvor beim LASK fünfmal in der Bundesliga zum Zug. Er wird nach Abwehrspieler Luan St. Pöltens zweiter Brasilianer. Vor Alan Lima Carius nahmen die Niederösterreicher die Ex-Rapid-Verteidiger Michael Schimpelsberger und Stefan Stangl sowie den an der Salzburg-Akademie ausgebildeten deutschen Defensivspieler Nico Gorzel unter Vertrag.

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