Fußball

Stöger wird vom Dauerthema Aubameyang erst am 31. Jänner erlöst

Jeder muss verstehen, wenn Peter Stöger den kommenden Mittwoch herbeisehnt. Denn erst am 31.Jänner, am letzten Tag der Wintertransferzeit in Deutschland und England, wird er von dem nervenaufreibenden Dauerthema Pierre Emerick Aubameyang erlöst sein. Dann wird klar sein, ob der Torjäger  Borussia Dortmund verlassen hat oder weiterhin beschäftigen wird. Aber zuvor muss Dortmund den ersten Sieg in diesem Jahr feiern. Mit oder ohne Aubameyang vor 80.000 Zuschauern am Samstag gegen Freiburg? „Er hat im Training einen sehr guten Eindruck hinterlassen“, versicherte der Trainer aus Wien, schränkte aber nach den Erfahrungen der letzten Woche ein: „Wenn sich an dem Eindruck nichts ändert, hat er sich für den Kader qualifiziert.“ Der Blick zurück: Vor dem 1:1 gegen Hertha BSC Berlin plante der Wiener eigentlich mit Aubameyang, ein lustloses Abschlusstraining veränderte alles. Diesmal nicht. Stöger ließ durchblicken, dass Aubameyang in der Startelf beginnen wird. Ein Pfeifkonzert wird er über sich ergehen lassen müssen.

Seit Sonntag gab´s Verhandlungen mit Arsenal. Aber die Schlagzeilen, dass ein Tausch zwischen Rakete Aubameyang und einem Schrank, Frankreichs Teamstürmer Oliver Giroud, bevorsteht (siehe oben), der bei Arsenal im Schatten seines Landsmanns Alexander Lazacette nicht mehr erste Wahl ist, überholten sich rasch. Keine Rede von 60 Millionen Euro Aufzahlung. Zwischen den Forderungen von Dortmund und dem Angebot aus London liegt die nicht unbeträchtliche Differenz von 15 Millionen. Arsene Wenger spielt auf Zeit, hat nach dem durch das 2:1 gegen Chelsea geschafften Aufstieg ins Finale des League Cups gegen Manchester City wieder etwas Oberwasser, kündigte an, Alternativen zu Aubameyang zu prüfen. .Am Wochenende im FA-Cup hat Arsenal Pause, ist als Titelverteidiger durch die Blamage gegen Nottingham schon ausgeschieden. Dortmunds Chefetage will sich nicht erpressen lassen. Also eine Hängepartie, die weiterhin alle beschäftigt. Zu der Freiburgs Kulttrainer Christian Streich ein passender Satz einfiel: „Äußerst unerfreulich. Je mehr Geld, desto mehr wird es skrupellos.“

Streich steht weiter der am Knie verletzte U 21-Kapitön Österreichs, Philipp Lienhart, nicht zur Verfügung. Stöger muss auf das ersehnte Comeback von Stürmerstar Marco Reus bis Februar warten: „Ich habe noch niemanden  reingejagt, bevor er nicht selbst den Eindruck hatte, so weit zu sein.“ Dortmund ist bereits seit 13 Duellen gegen Freiburg ungeschlagen, gewann zuhause die letzten neun Parten gegen den Aussenseiter, der aber jetzt schon seit sieben Runden oder 25. November unbesiegt ist, damit auf Rang zwölf hochkletterte, sieben Punkte vom Relegationsplatz und Werder Bremen entfernt ist. Das dritte Unentschieden hintereinander von  Dortmund wäre der zweite Heim-Rückschlag im Kampf um den Champions League-Platz.

Bei den tipp 3-Quoten (unten) gilt Dortmund nach Bayern München als zweitgrößer Favorit der Runde: Bei Bayern heißt die Quote auf den Heimsieg gegen Hoffenheim 1,15, bei Dortmund  1,35. Auf Platz drei RB Leipzig mit 1,40 für den Heimsieg gegen den Hamburger SV. Aber gegen den Vorletzten bezog Leipzig vergangene Saison mit 0:3 die bisher höchste Heimniederlage. „Wir haben das Match nicht vergessen, uns etwas einfallen lassen“, versicherte Trainer Ralph Hasenhüttl. Und als er dies sagte, funkelten die Augen des Grazers.  Bei Hamburg sitzt erstmals der ehemalige Linksverteidiger Bernd Hollerbach auf der Trainerbank. Er gilt als  „Schleifer“., soll so die Rettung schaffen. Über Hollerbachs harte Methoden könnte Jörg Siebenhandl, der Torhüter von Österreichs Winterkönig Sturm Graz, einiges erzählen: Aus der letzten Saison bei den Würzburger Kickers. Die standen nach der Hinrunde der zweiten Liga, in der Siebenhandl keinen Einsatz bekam, auf Rang sechs, gewannen aber in der Rückrunde kein Match mehr, stiegen als Vorletzter ab. Siebenhandl, der in den letzten zehn Partien zwischen den Pfosten stand, wechselte danach zu Sturm.

Der Hasenhüttl-Klub ließ am Transfermarkt aufhorhen, aber nicht mit bekannten Namen. Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick verpflichtete zwei 16jährige Toptalente. Den Dänen Mads Bidstrup vom FC Kopenhagen, der „nur“ zwei Millionen Euro kostete. Und den portugiesischen Stürmer Umaro Embalo, der als Wunderkind gilt, auch bei englischen und spanischen Topklubs sowie Bayern am Zettel stand. Für ihn zahlte Leipzig an Benfica Lissabon vorerst 15 Millionen, Bonus-Nachzahlungen könnten fällig werden. Beide sollen zwar bei Hasenhüttl trainieren, aber erst über die U19 an die Bundesliga herangeführt werden. Und dafür zahlt Leipzig vorerst 17 Millionen. Auch ein Transferwahnsinn.

 

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