Fußball

Stögers Finale: „Etwas Großartiges erreichen!“

Samstag steigt in Köln das Semifinale der Eishockey-WM. Die Nachmittagspartie wird  allerdings in der Domstadt nur wenige interessieren, obwohl es sich um das Gigantenduell zwischen Kanada und Russland handelt.  Denn nur 15 Minuten nach dem Anpfiff in der  Laxness-Arena beginnt einige Kilometer entfernt im ausverkauften RheinEnergie-Stadion das Finale des 1. FC Köln gegen Mainz um die erste  Qualifikation für Europa seit 25 Jahren,  um die Krönung der vierjährigen Aera des Wiener Trainerduos Peter Stöger und Manfred Schmid: „Wir können Großartiges erreichen“, sagt  Stöger ganz ruhig und unaufgeregt, wie es seine erfolgreiche Art ist. Schon die Chance, es mit einem Sieg zu schaffen können, ist ein Supererfolg für „King Peter“. Dass dies schon in dieser Saison gelingt, durfte keiner erwarten.

Die Woche davor verlief normal. Nichts aussergewöhnliches. Ein Kurztrainingslager wie beim Hamburger SV vor dem  Kampf um die Rettung gegen Wolfsburg war für ihn keine Überlegung wert. Wie immer dürfen die Spieler in der Nacht von Freitag auf Samstag daheim schlafen. Stöger verfolgte Dienstag in Köln erstmals live ein Spiel der Eishockey-WM, sah, wie Deutschland Lettland via Penaltyschießen in die Knie zwang.  Mittwoch gab´s im Geißbockheim eine Grillparty, zu der anläßlich ihrer Vertragsverlängerung Torhüter Timo Horn und der 20jährige Senkrechtstarter Lukas Klünter, der seit seinem ersten Starteinsatz Anfang April in bisher sieben Spielen als Rechtsverteidiger zu einer Stütze wuchs. Bei Bratwürsten, Burger und Geflügel gab es nur ein Thema: Platz sechs. Das deklarierte Ziel, offiziell gemacht erst seit letzten Samstag, dem 2:2 beim Nachbarn Leverkusen.

„Wir sind gut drauf, wissen, was  zu tun ist“, behauptet Stöger. Für ihn keine neue Situation. Ähnliches erlebte er bereits in seiner ersten Kölner Saison im entscheidenden Spiel um den Aufstieg gegen Bochum. Zur Pause 0:1 zurück, am Ende 3:1 gewonnen, der Auftakt zu einer riesigen Party. Das war für ihn sein bis jetzt wichtigster Sieg in Köln. De gegen Mainz hätte  ähnliche Bedeutung, wenn Bayern mithilft und Freiburg bezwingt. Dann wär der 1.FC Köln als Sechster fix in der Europa League, würde sich Ende Juli die Qualifikation ersparen. Wirtschaftlich hat sich der Traditionsklub mit den sportlichen Erfolgen unter  „King Peter“ bereits saniert: Heuer erstmals mehr Guthaben am Konto als Schulden,  Rekordumsatz um 120 Millionen Euro,  90.000 Mitglieder, mit elf Millionen Euro  Marketingeinnahmen bereits unter den Top five der Weltmeisterliga.

Europa T-Shirts, Kölsch und mengenweise Schampus stehen bereit für die größte Kölner Party seit dem Aufstieg vor drei Jahren: „Was da abgeht, kann man höchstes erahnen“, weiß Stöger. Tausende Fans warten in der Stadt nur auf den Startschuss zum Straßenkarneval.

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