Fußball

Stögers Rückschag: „Favorit sind wir sicher nicht!“

Für Peter Stöger begann die Meisterschaft in Ungarn ebenso wie eine Woche zuvor für seinen Ex-Klub Austria. Mit einer 1:2-Niederlage. Violett verlor auswärts in Ried, Titelverteidiger Ferencvaros Budapest hingegen daheim unerwartet gegen Kisvarda 1:2: „Völlig verdient“, gab Stöger zu, „das schwächste Spiel, seit ich hier bin!“ Ferencvaros lag schon 0:2 zurück, erzielte das einzige Tor zehn Minuten vor Schluss aus einem Elfmeter. Und das vier Tage vor dem Heimspiel in der dritten Runde der Qualifikation für die Champions League gegen Tschechiens Meister Slavia Prag. Stöger hofft auf den berühmten rechtzeitigen Schuss vor den Bug. Dem er vielleicht etwas „nachgeholfen“ hatte. Denn von der Startelf, die letzten Mittwoch in Litauens Hauptstadt Wilna gegen Schalgiris mit 3:1 den Aufstieg geschafft hatte, ließ Stöger zu Beginn sechs Mann pausieren. Darunter den Albaner Myrto Uzuni, die Nummer eins der Torschützenliste der bisherigen Qualifikation, den Belgier Ryan Mamee, den Doppeltorschützen von Wilna. Die Rotation mißlang.

„Favorit sind wir sicher nicht“, meinte Stöger zur Situation, „Slavia ist wirklich stark!“ Mindestens 15.000 Zuschauer werden erwartet. Slavia feierte  in den ersten zwei Runden in Tschechien zwei Auswärtssiege. Zunächst 1:0 in Zlin, letzten Freitag 3:1 bei Teplice mit drei Toren des slowakischen Teamstürmers Ivan Schranz. Die Mittelfeldstars Tomas Holes und Lukas Masopust wurden erst nach 63 Minuten eingewechselt. Sollte Ferencvaros über sich hinauswachsen, auch den Meister aus Tschechien eliminieren, wurde in den Playoffs der Sieger aus Cluj (Rumänien) gegen Young Boys Bern warten. Bereits Dienstag stehen zwei österreichische Legionäre vor dem nächsten Schritt in Richtung Play-off: Wird für Aleksandar Dragovic mit Roter Stern Belgrad im „Marakana“ gegen Sheriff Tiraspol aus Moldau sicher etwas einfacher als für Philipp Mwene mit PSV Eindhoven gegen Dänemarks Vizemeister Midtjylland.  Sollte Dragovic aufsteigen, könnte es in den Play offs sehr, sehr emotionell werden. Falls nämlich Kroatiens Meister Dinamo Zagreb der Gegner ist, wenn er Legia Warschau eliminieren sollte. Mwenes letzte Hürde vor der Gruppenphase der Königsklasse wäre der Sieger aus Spartak Moskau gegen Benfica Lissabon. Auch kein Honiglecken.

Donnerstag sind in der  Qualifikation zur Conference League auch Österreicher im Ersatz: Stefan Schwab und Thomas Murg mit Paok Saloniki in Irland bei FC Bohemians, Tormann Heinz Lindner mit dem FC Basel in Budapest gegen Ujpest Dosza, Ex-Rapidler Dominik Wydra, der vom deutschen Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig zu Polens Vizemeister Rakow wechselte, gegen Rubin Kazan aus Russland. Bei Luzern gegen Feyenoord Rotterdam könnte es sogar ein Österreicher-Duell zwischen Patrick Farkas und Gernot Trauner geben.

Foto: Ferencvaros Budapest.

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