Fußball

Stolz auf Österreich: Aber warum schoss Danso nicht schon gegen Dänemark den Elfer?

Es hat trotz einer ganz starken Leistung nicht gereicht, aber die Österreicher können Montag hoch  erhobenen Hauptes von der U21-EM heim fahren. Sie spielten sich Sonntag Abend beim 1:1 (1:1) im Stadio Friuli in die Herzen von 6000 österreichischen Fans unter den 9100 Zuschauern. So eine Leistung gegen den hohen Favorit, mit so viel Leidenschaft hätte man ihnen nach der Enttäuschung gegen Dänemark nicht mehr zugetraut. Respekt vor dem Zusammenhalt kann man nur sagen.  Das gilt für die Spieler und das Betreuerteam von Werner Gregoritsch, das dies auch beim Abspielen der Bundeshymne  auf der Bak dekonstrierte (Bild).

Auch der deutsche Sportdirektor mit Austria Salzburg-Vergangenheit, Oliver Bierhoff, war nach Udine gekommen. Wo ihm viele Sympathien entgegenfliegen: Von 1995 – 1998 war er der Stürmer, der hier für viele Tore gesorgt hatte. Für 62 in 96 Spielen. 1998 war er mit 27 Schützenkönig, ehe er zu Milan wechselte und dort Meister wurde. Was Bierhoff sah, konnte ihm anfangs gefallen. Der ÖFB-Spitze mit Präsident Leo Windtner, Generalsekretär Thomas Hollerer, Teamchef Franco Foda  hingegen ebenso wenig wie Ex-ÖFB-General Alfred Ludwig, Rapids Ex-Präsident Günter Kaltenbrunner, dem Ex-Internationalen Toni Pfeffer. Gerade als die österreichischen Fans „Deutschland, wir hören nichts“ zu singen begannen, führte Deutschland mit dem ersten Schuss auf das Tor von Alexander Schlager. Freiburgs Luca Waldschmidt traf nach 14 Minuten aus 20 Metern genau ins Eck. Sein fünfter EM-Treffer ärgerte seinen sonstigen Mitspieler, Österreichs Kapitän Philipp Lienhart sehr.

Aber die Österreicher fingen sich rasch. Das frische Personal von Gregoritsch, sprich Max Ullmann, Rapids Dejan Ljubicic, der schnelle Husein Balic und Sasa Kalajdzic sorgte für neuen Schwung Zudem brachte Schalkes Tormann Alexander Nübel Österreich rasch zurück ins Spiel. Als er Kalajdzic wegräumte, um eine Flanke herunterzufangen, blieb dem lettischen Referee Andrias Traimanis nichts anderes übrig, Elfer zu pfeifen und Nübel Gelb zu zeigen. Kevin Danso verwandelte zum Ausgleich. Und da fragte mann sich wieder: Warum schoss er nicht schon Donnerstag gegen Dänemark den Elfmeter? Er war ja als dritter Schütze eingeteilt.  Der vergebene Penalty von Christoph Baumgartner erwies sich Sonntag nochmals als fatal.

Auf das 1:1 folgten die besten Minuten Österreichs bei der Europameisterschaft. Wacker Innsbrucks Präsident Gerhard Stocker wird auf der Tribüne geglaubt haben, Sascha Horvath muss ein anderer Spieler als im Tiroler Dress sein, so zauberte er phasenweise. Bis zur Pause wäre eine österreichische Führung hochverdient gewesen: Aber Kalajdzic scheiterte per Kopf aus einem Meter am linken Fuß von Nübel, traf dann per Kopf die Stange, bei einem Schuss von Marco Friedl fehlten Zentimeter.

Nach 53 Minuten entschloss sich Gregoritsch mehr Risiko zu nehmen, brachte statt Abfangjäger Ljubicic Kreativgeist Baumgartner. Balic scheiterte wenig später beim  ersten Sitzer nach er Pause an Nübel. Es sollte nicht sein. Knapp zuvor tauschte der der deutsche Teamchef Stefan Kuntz den bei den ersten zwei Siegen herausragenden Marco Richter aus. Danso hatte das Augsburg-Duell klar für sich entschieden. Mathias Honsak ließ in der 94.Minute die letzte Siegeschance aus. Am Ende blieb Österreich die einzige Mannschaft, die bisher gegen den deutschen Titelverteidiger nicht verlor. Gut für das Prestige, aber es ändert nichts am bitteren Ausscheiden mit vier Punkten, die Österreich vor dem ersten Match nur wenige zugetraut hatten.  Auch bei einem Sieg wäre Österreich nicht ins Semifinale gekommen, da Dänemark Serbien 2:0 bezwang.

Foto: © ÖFB Media.

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