PETERLINDEN.LIVE

Sturm Graz verlor auch vor Strafsenat: Kein Verfahren gegen Solet

SALZBURG, AUSTRIA - FEBRUARY 09: Oumar Solet of FC Red Bull Salzburg during the ADMIRAL Bundesliga match FC Red Bull Salzburg v SK Puntigamer Sturm Graz on February 09, 2024 in Salzburg, Austria. Photo by Andreas Schaad - FC Red Bull Salzburg

Erst nach 21 Uhr war Dienstag das Nachspiel zum Eklat beim 0:1 von Sturm Graz gegen Red Bull Salzburg vor dem Strafsenat der Bundesliga beendet. Es endete auch mit einer Niederlage für die Grazer. Weil es kein Verfahren gegen Salzburgs Abwehrchef Oumar Solet geben wird, er damit Donnerstag im Semifinale des Uniqa-Cups gegen den Titelverteidiger so wie beim 1:0-Auswärtssieg  spielen kann. Der Ärger bei Sturm ist jedenfalls groß. Das Foto von der „Rudelbildung“ in der Nachspielzeit, in dem zu sehen ist, wie die linke Hand von Solet am Hals von Sturms Kapitän Ion Gorenc Stankovic ist, reichte dem Senat nicht, um ein Verfahren gegen Solet einzuleiten. Am härtesten bestraft wurde keiner der beteiligten Spieler, sondern Sturms Sportchef Andreas Schicker wegen Kritik an Schiedsrichter Stefan Ebner. Wegen des Kniefalls vor Ebner, mit dem Schicker zeigen wollte, dass Ebner vor Salzburg in die Knie gegangen war, erhielt er ein Monat Funktionssperre, die den Spielbetrieb umfasst, und dazu eine Geldstrafe von 2000 Euro. Offenbar ging es dem Senat darum, den Schiedsrichtern den Rücken zu stärken. Zumal Schicker im „Sky“-Interview bemerkte, das klare Würgen von Solet gegen Stankovic nicht zu sehen, sei sinnbildlich für die Qualität der österreichischen Schiedsrichter. Auch ihr Chef, Victor Kassai, wird sich dadurch angegriffen gefühlt haben. Das Semifinale am Donnerstag leitet der Tiroler Walter Altmann, das am Mittwoch zwischen DSV Leoben und Rapid der Niederösterreicher Markus Hameter. Bei dieser Besetzung von Kassai, läuteten bei Rapid die Alarmglocken. Weil Hameter erst vor vier Wochen, im vorletzten Spiel des Grunddurchgangs, dem 1:1 gegen Austria Lustenau, Terence Kongolo eine aus Rapid-Sicht mehr als umstrittene rote Karte zeigte.

Stankovic muss für seine Tätlichkeit gegen Salzburgs Mittelfeldspieler Lucas Gourna-Douath zwei Spiele zusehen. Donnerstag in Salzburg und Sonntag in der Bundesliga gegen den LASK. Da kann hingegen Dimitri Lavalee spielen. Seine Tätlichkeit wertete der Senat als weniger schwer, daher ist von den zwei Spielen, die er gesperrt wurde, eines bedingt. Das gleiche Urteil gab es gegen Salzburgs Mittelfeldspieler Lucas Gourna Douath. Für unsportliches Verhalten. Der Franzose kann damit Sonntag gegen Rapid spielen. Anders bei Solet verhielt sich die Liga bei Hartbergs Donis Avdijaj. Ihn zeigte der Disziplinarankläger wegen seiner provokanten Geste nach dem Ausschluss im Finish beim 0:3 gegen Rapid an. Er kann tätig werden, wenn die Aktion außerhalb des Wahrnehmungsbereichs des Schiedsrichters geschah. Der VAR konnte nicht mehr tätig werden, da Avidjaj bereits ausgeschlossen war. Das ist gemäß der Spielbetriebsrichtlinien der Liga möglich. Hätte das nicht auch bei Solet passieren können?

Manfred Schüttengruber, der VAR bei Sturm-Salzburg, behauptete, er hätte wegen „Müll Bilder“ der TV-Kameras die Hand am Hals nicht erkennen können. Also konnte auch er nicht eingreifen. Aufgrund des Fotos, das er erst später sah, hätte er Ebner hinweisen müssen, auch Solet auszuschließen. Der Disziplinarankläger beachtete das Foto offenbar nicht. Avdijaj erhielt zwei Spiele Sperre, eines ist bedingt. Die Sperre gilt zusätzlich zu der durch die Gelb-Rote Karte. Daher fehlt er in den nächsten zwei Runden.

 

 

 

Foto: Red Bull Salzburg/Schaad.

Die mobile Version verlassen