Fußball

Sturm holt doch von Rapid Schrammel als Ersatz für Lykogiannis

Meister Red Bull Salzburg verließ Sonntag das spanische Trainingslager Estepona. Mit einem sehr guten Gefühl, wie ein sehr zufriedener Marco Rose versicherte: „Die Mannschaft hat Vertrauen, sie ruht in sich“, konstatierte der Trainer. Einen Klub, der wie Salzburg unter den letzten 32 der Europa League steht, deklassiert man nicht alle Tage 5:0, so wie es gegen Viktoria Pilsen gelang. Noch einige Tage in Spanien sind Winterkönig Sturm Graz und Rapid. Zwischen beiden bahnt sich im zweiten Anlauf doch ein Transfergeschäft an. Denn Sturms Sportchef Günter Kreissl  verabschiedete sich von seiner Hoffnung, den Nachfolger für den um eine habe Million Euro zu Cagliari gewechselten Griechen Charlampos Lykogiannis ohne Ablöse holen zu können und fand nach neuen intensiven Gesprächen mit seinem Rapid-Kollegen Fredy Bickel, sozusagen von Trainingscamp zu Trainingscamp, von Sotogrande  nach Benidorm, einen Konsens um Thomas Schrammel. Der so aussehen könnte: Die Ablöse ist zwar nicht so hoch wie von Rapid ursprünglich gefordert, aber es gäbe Nachzahlungen. Die Höhe richtet sich danach was Sturm diese Saison schafft: Meister, Cupsieger oder „nur“ die Qualifikation für die Europa League. Daher verließ der 30jährige Schrammel am Sonntag Benidorm, unterzieht sich Montag im UHK Graz  den sportmedizinischen Untersuchungen.

Beim 4:2 über den Schweizer Meister FC Basel setzte Sturms neuere Trainer Heiko Vogel am Samstag zunächst den ehemaligen Mattersburger Marvin Potzmann als Linksverteidiger ein, im  Finish  den ehemaligen Bayern-Amateur Patrick Puchegger. Potzmann ist eher ein Rechtsfuss, Pucheggeer eher Innenverteidiger.  Daher hätte Kreissl auch gerne einen Linksfuss mit Erfahrung, nämlich Schrammel. Der von Beginn der Gespräce signalisiert hatte, gerne zu Sturm wechseln zu wollen.Nach sechs Jahren bei Rapid, in  denen er zweimal nach einem Kreuzbandriss das Comeback geschafft hatte. Und zudem bekam er im Herbst auch mit, dass Bickel und Trainer Goran Djuricin den von ihnen geholten Belgier Boli Bolingoli deutlich forcierten. Die Vorstellungen von fairer Chance dürften sich da bei Djuricin und Schrammel deutlich unterscheiden. Der sieben Jahre jüngere Bolingboli hat den Vorteil, schneller als Schrammel zu sein, attraktiver zu wirken. Darüber braucht man nicht diskutieren. Schrammel hat in punkto Defensivverhalten und Präzision bei Flanken zwar Vorteile. Im Herbst bei sieben Einsätzen drei Torvorlagen, Bolingoli kam auf eine mehr. Allerdings in 19 Partien. Doch das zählte nicht. Auch nicht als Bolingoli Tore verschuldete. So kann man sich den Wechselwunsch erklären. Schrammels Vertrag wäre im Sommer ausgelaufen. Bickel signalisierte zwar Bereitschaft,ihn zu verlängern, aber bei Sturm scheint Schrammel  mehr gefragt zu sein.

Rapids Alternativen zu Bolingoli ohne Schrammel? Innenverteidiger Lucas Gakvao spielte früher bei Altach linker Verteidiger, auch Stephan Auer Auer und Andtras Kuen kamen bereits auf dieser Position zum Einsatz. Bei Kuen steht allerdings auch noch ein Klubwechsel im Raum. Auf jeden Fall hat Bickel den Kader wie beabsichtigt verkleinert. Allerdings mit einer Personalie, die so nicht geplant war. Neuigkeiten zum grün-weißen „Sponsorkopfweh“: Laut Rapid geht es beim Dreijahresvertrag mit der WienWert AG nicht um drei Raten zu je 500.000 Euro, sondern machte das Gesamtvolumen eine halbe Million aus. Über die Zahlungsmodalitäten gab es aus Hütteldorf keine Auskünfte. Der Vorstand der WienWert AG versicherte, das Insolvenzverfahren habe keinen Einfluss auf die Sponsorvereinbarung mit Rapid. Interessant.

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