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Sturm ist schon wieder Rapid und Austria voraus

Zuschauerrekord in der vorletzten Runde der Zehnerliga: Die Meisterparty bei Red Bull Salzburg (14441) das letzte Heimspiel von Fussballgott Steffen Hofmann und Louis Schaub, der dabei gleich seine Rückkehr zu Rapid in einigen Jahren Raum ankündigte, in Hütteldorf (21.600) sowie die Hochstimmung der Sturm-Fans über Cupsieg und Platz zwei (13.421 beim 2:0 über Admira) sorgten für 49.462 der insgesamt 57.495 Besucher und einen Schnitt von 11 189. Die bisherige Bestmarke stammt aus der neunten Runde Ende September: 49.506 Zuschauer, Schnitt 9931.

Ein Highlight außer Salzburgs Punkterekord, das Abschiedstor von Hofmann lieferte  auch der Vizemeister mit der Vertragsverlängerung des 18jährigen Innenverteidigers Dario Maresic. Der sich gegen finanziell lukrativere Angebote aus dem Ausland und für die bessere sportliche Weiterentwicklung entschied. Nur zur Erinnerung: Im Herbst machte Maresic noch Schlagzeilen, als Horst Heldt, der Sportchef von Hannover 96 mit Sturm-Vergangenheit, verärgert mit den horrenden finanziellen Forderungen, in die Öffentlichkeit ging, die Hannover erfüllen müsste, um den Jungspund zu bekommen. Gestellt von den damaligen Maresic-Beratern. Darum bedeutete die fast unerwartete Unterschrift von Maresic (Bild oben) unter einen Zweijahresvertrag, selbst wenn darin eine Ausstiegsklausel enthalten sein wird, einen großen Erfolg für Sportchef Günter Kreissl.

Maresic zählt inzwischen  zu den Klienten der mächtigen deutschen Spieleragentur Rogon. Mit deren Chef Roger Wittmann, der früher auch den Wechsel von Marko Arnautovic aus Bremen nach England zu Stoke begleitet hatte,  ist nicht lgut Kirschen zu essen. Er sorgte unter anderem dafür, dass es zum großen Krach zwischen den von ihm beratenen Jungstar Max Meyer und dem deutschen Vizemeister Schalke kam. Meyer verläßt ablösefrei den deutschen Vizemeister. Das hätte auch bei Sturm bei Maresic passieren könnten. Passierte aber nicht. Anders als bei Rapid mit Rogon-Klient Joelinton.  Bei  Dejan Ljubicic, der auch auf Rogons Klientenliste steht, bekam Kreissls  Kollege Fredy Bickel heuer noch keine Probleme, weil der Vertrag anders als bei Joelinton nicht ausläuft. Ob Kreissl auch in Sachen Peter Zulj nach dessen Wahl zum Spieler des Jahres und den Sorung ins Nationaleam weiter Ruhe aus dem Hause Rogon haben wird? Derzeit gibt´s keine Signale, dass es anders kommt. Auch nicht von Rogon-Klient Zulj.

Kreissls Verlängerung mit Maresic ist ein Zeichen an die Konkurrenz. Weniger eine Kampfansage an den Meister nach Salzburg, sondern nach Wien. Unter der Devise: Seht her, wir sind und bleiben die zweite Kraft in Österreich! Obwohl  das Budget geringer ist als bei Rapid und Austria. Sturm ist in Sachen Umbruch der Mannschaft, so es überhaupt zu einem kommt, weiter als Rapid und viel weiter als die Austria. Schon vor Maresic verlängerte Stefan Hierländer, der Goldschütze im Cupfinale,  seinen Vertrag. Die Abgänge von Marvin Potzmann zu Rapid und Christian Schoissengeyr zu Austria reißen keine allzu großen Lücken. Und selbst wenn der in Wien geborene Australier James Jeggo einem Dreijahresvertrag beim Siebenten Austria den Vorzug gegenüber einer neuen Unterschrift beim Zweiten Sturm geben sollte, ist der Vizemeister mit dem Admira-Neuzugang Markus Lackner, der seit Wochen feststeht, gerüstet. Bleibt als letzter offener Punkt noch die Verlängerung des Leihvertrags mit Bright Edomwonyi. Oder der endgültige Rückkauf. Wäre reizvoll, einmal zu „testen“, was der ehemalige Austria-Tormann Kreissl in Wien alles bewegen könnte. Aber das ist kein Thema: Er hat seinen Vertrag unter dem Uhrturm erst um mindestens zwei Jahre  verlängert.

Die Situation bei Rapid: Da besteht für Bickel mehr als bei einem Stürmer in Sachen Schaub-Nachfolger Handlungsbedarf. Wenn da nichts passiert, bliebe in Sachen Kreativität  dir Last nur auf den Schultern von Kapitän Stefan Schwab und Thomas Murg. Und das ist bei allem Respekt vor der Steigerung von Murg zu wenig. Ansonst winkt aus den eigenen Reihe eine  Alternative, die  Besserung verspricht: Christopher Dibon stieg wieder ins Manschaftstraining ein. Sieht danach aus, als ob mit ihm gerechnet werden kann. Mit ihm im Abwehrzentrum wäre Linksfuss Galvao für seine Lieblingsposition als Linksverteidiger frei und damit Boli Bolngboli weiter vorne im Mittelfeld. Wo seine Schwächen in der Defensive weniger Schaden anrichten können als in der Viererabwehr. Die Variante mit Potzmann als linker Verteidiger hätte den Nachteil, dass er Rechtsfuß ist.

Austria? Die ist am Boden. Schlusslicht St. Pölten gelangen in der ganzen Saison zwei Heimsiege und die gegen Austria. 17 Saisonniederlagen und 55 Verlusttore bedeuten einen violetten Minusrekord in der Bundesliga. Kräftige Kommentare von Trainer Thomas Letsch wie auf „Sky“, dass dies alles einer Austria, die in der Scheiße hängt, nicht würdig ist, unterstreichen, dass schon mehr als Feuer am Dach des Hauses ist, sondern die Hütte bereits brennt. Da werden der Admiraner Maximilan Sax und Schoissengeyr als Neuzugänge alleine nicht helfen. Und auch nicht Jeggo, dessen Kämpferqualitäten und Mentalität gefragt sind. Vielleicht gibt´s finanziellen Handlungsspielraum, sollte Tarkan Serbest als Neo-Teamspieler der Türkei in die türkische Süper Lig wechseln. Auch wenn es nicht der neue Meister Galatasaray Istanbul sein wird.

 

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