Fußball

Sturm steigerte sich beachtlich, verlor aber zum vierten Mal mit einem Tor Differenz

Einen Tag nach dem FC Salzburg kassierte auch Sturm Graz die fünfte Niederlage im sechsten Spiel in der Champions League. Aber zwischen der 0:3-Heimpleite gegen Paris St. Germain und dem 2:3 (1:2) im Stade Mauroy von Lille bestand ein Riesenunterschied. Kaum Gegenwehr von Salzburg, Sturm nach der Pause auf Augenhöhe, bei 2:2 fast dem dritten Tor näher als Lille. Die vierte Sturm-Niederlage mit einem Tor Unterschied fixierte der isländische Joker Hakon Haraldsson nicht einmal 60 Sekunden nach seiner Einwechslung in der 81. Minute. Das erste Tor des 21 jährigen in der Champions League. Das gelang auch dem zum „man of the match“ gewählten Marokkaner Osame Sahraoui zum 1:0 nach 37 Minuten. als ihn weder Verteidiger Max Johnston noch Kapitän Ion Gorenc Stankovic attackierten, sondern ihn schießen ließen. Zwischen den Beinen des Schotten genau ins lange Eck (Bild). Als der Holländer Mitchel Bakker in der zweiten Minute der Nachspielzeit nach einer missglückten Abwehraktion von Gregory Wüthrich das 2:0 erzielt, schien ein Debakel zu drohen. Aber noch vor dem Pausenpfiff schlug Sturm zurück. Ein Kracher von Otar Kiteishvili mit links unter die Latte zum 2:1. Er ist erst der sechste Georgier, der in der Champions League ein Tor erzielte.

Den Schwung nahm Sturm zu Beginn der zweiten Höfte mit. Nach 48 Minuten stand es 2:2. William Boving erkämpfte den Ball, nach Doppelpass mit Kiteshvili kam die ideale Vorlage zu Mika Biereth, der den Ball aus kurzer Distanz mühelos verlängerte. Eine perfekte Kombination. Sturm bot Paroli. Mitentscheidend war auch, dass Trainer Jürgen Säumel noch vor der Pause das System änderte. Von 4-4-2 mit Mittelfeldraute auf 4-2-3-1 wechselte. Das klappte besser, blieb unbelohnt. Die Steigerung von Sturm zeigte sich auch an den Kommentaren von Teamchef Ralf Rangnick im Studio von Canal +. „Keinen Zugriff bekommen, zu passives Abwehrverhalten“, kritisierte er zur Pause. „Richtig starke 30 Minuten, fast im Stile einer Heimmannschaft. Sturm hätte mehr verdient“, litt er mit den Verlierern nach Schusspfiff. Sturm-Präsident Christian Jauk war dennoch stolz auf seine Mannschaft.

Obwohl vor den  zwei Jänner-Spielen gegen Atalanta in Bergamo und RB Leipzig in Klagenfurt die Chancen auf einen Play-off-Platz wohl dahin sind. Der Rückstand auf Platz 24, auf dem Dinamo Zagreb liegt, beträgt schon fünf Punkte. Der österreichische Sieger am Mittwoch hieß Gernot Trauner, der mit Feyenoord Sparta Prag 4:2 abfertigte. Der Abwehrchef erzielte per Kopf das 1:0, Feyenoord ist trotz Heimpleite gegen Salzburg als 18. in den Play-off-Rängen. Stefan Posch erkämpfte mit Bologna durch das 0:0 in Lissabon gegen Benfica den zweien Punkt. Marcel Sabitzer holte mit Borussia Dortmund gegen den FC Barcelona zweimal einen Rückstand auf, kassierte aber durch Joker Ferran Torres in der 86. Minute das Tor zum 2:3, der ersten Heimniederlage in der Champions League nach 1100 (!) Tagen. Außer Fixaufsteiger Liverpool liegen nach sechs von acht Runden Barcelona, Arsenal, Leverkusen Inter Mailand, Aston Villa, Inter Mailand, Stade Brest und Sturm-Bezwinger Lille auf den Achtelfinalplätzen. Adi Hütter fiel mit Monaco durch das 0:3 in London gegen Arsenal auf Rang 16, also ins Play-off, zurück, Manchester City ist nach dem 0:2 in Turin gegen Juventus nur auf Platz 22 zu finden.

Foto: UEFA.

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