Fußball

Tag eins bei Rapid nach Schwab: Es ging um Torhüter! Israeli bei St.Pölten

Keine grün-weiße Schmutzwäsche, sondern nur nette Wort rund um den Abschied von Kapitän Stefan Schwab. Er kam vor sechs Jahren, als Zoran Barisic noch Trainer war, er ging jetzt, weil der Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic und er keinen gemeinsamen Nenner für eine Vertragsverlängerung fanden. Obwohl Rapid laut Barisic dabei so weit ging, wie es die Vernunft in der Corona-Zeit erlaubt. Aber trotzdem hatten Schwab und sein Bruder andere Vorstellungen von Gehalt und Vertragsdauer. In Wahrheit verpokerte sich der 29 jährige schon vor der Corona-Pause. Hätte er damals Rapids Angebot angenommen, wäre das Thema vom Tisch gewesen. Im Juni war das nächste Rapid-Angebot auf Grund der neuen Gegebenheiten nicht mehr so gut wie das drei Monate davor. Schwabs italienische Hoffnungen, in der Serie A zu landen, blieben Mittwoch Abend am Leben, das Lecce nach einem 2:1 bei Udinese noch eine Mini-Chance hat, in der letzten Runde den Abstieg zu verhindern. Mit Lecce müsste Schwab nächste Saison sicher gegen den Abstieg kämpfen, mit Paok Saloniki hingegen um den Meistertitel. Bei Griechenlands Vizemeister hätte er auch die Chance, im Europacup mitzuspielen.

Die sportliche Wahrheit zum Abschied von Schwab: Es wird sicher eher möglich sein, die Lücke, die er hinterlässt, zu füllen als die des grün-weißen Fußballgotts Steffen Hofmann. Das ist in zwei Jahren  bis jetzt nicht gelungen. Mit dieser Aufgabe war der Saalfeldener auf dem Rasen doch überfordert. Wer folgt auf Schwab als Kapitän? Die logische Wahl heißt Christopher Dibon, der Schwabs Stellvertreter war. Zusammen hatten sie beide die Kabine sozusagen im Griff. Jetzt ist Dibon vorerst auf sich alleine gestellt. Das Handikap des 29jährigen: Er kann nach seinem Kreuzbandriss heuer nicht mehr spielen. Intern wird Dibon garantiert sehr gefordert sein, wenn es darum geht, die Mannschaft beim Thema Kurzarbeit und Gehaltsverzicht, das sich auch im Herbst stellen wird, auf Linie zu halten. Wer Kapitän auf dem Feld sein könnte? Sicher das Rapid-Eigengewächs Max Hofmann., der am 7.August 27 Jahres alt wird.  Oder Tormann Richard Strebinger, hinter dessen Fitness aber noch ein Fragezeichen steht. Im Frühjahr war auch Dejan Ljubicic Kapitän. Aber der hofft auf einen Auslandstransfer.

Für Barisic gab es am Tag nach der vollzogenen Trennung von Schwab wieder Vertragsverhandungen: Mit den Torhütern Tobias Knoflach und Paul Gartler (oben). Bei beiden zeigte er viel mehr Optimismus über eine Einigung als  vor der letzten Verhandlungsrunde mit Schwab am Dienstag Abend. Ohne Schwab hat Barisic  in seinem eher begrenzten Budget mehr Handlungsspielraum. Mit Gartler gab es beretis die Einigung, mit Knoflach dauert es onoch. Covid 19-bezogene Förderungen, wie von Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler angekündigt, hat Rapid noch nicht bekommen. Anzunehmen, dass dies mit Ausnahme von Kurzarbeits-Geldern auch bei den anderen Klubs der Fall ist. St. Pölten vermeldete dennoch zwei Neue: Den 25 jährigen israelischen Stürmer Dor Hugi, einen Nachwuchsteamspieler. Der letzte  Saison Maccabi Petach Tikva mit elf  Toren und neun Assists zum Meistertitel in der zweiten Liga verhalf. Da spielt die Hoffnung mit, einen ähnlichen Coup wie Wolfsberg mit Torschützenkönig Shon Weissman landen zu können. Dazu kam neu Tormann Armin Gremsl: Früher war er bei FAC und Horn, in den letzten drei Saisonen auf Zypern bei Doxa Katsopias.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

Meist gelesen

Nach oben