Auch am Wochenende beim Start in die vorerst letzte Zehnerliga in Österreich werden sie nicht zu übersehen sein. Die Tattoos auf den Armen,und , Füßen der Spieler, auf den Rücken, Schultern etc. Bei manchen, wie bei Bayern-Star Arturo Vidal, zieren sie sogar den Kopf und Hals. Auf den er sich vor dem Champions League-Viertelfinale gegen Real Madrid „Never Give Up“ stechen ließ. Auf einen Körperteil, an dem Nadelstiche besonders schmerzhaft sind. Der „Krieger“ gab erst auf, als er im Bernabeu-Stadion ausgeschlossen wurde. Ein Topstar ist die Ausnahme. Cristiano Ronaldo, ein Vorbild in Sachen Professionalität verzichtet auf Tattoos.
Der Trend, das kaum ein Spieler noch ohne Tattoo über den Platz läuft, macht auch vor Österreich nicht halt. International gibt es da mit Messi, Real Madrids Kapitän „Sergio“ Ramos, Dani Alves etc. große Vorbilder, in Österreichs Nationalteam sind die Tattoos bei Marko Arnautovic oder Martin Harnik nicht zu übersehen. Bayerns prominentester Neuzugang James wurde letzte Woche auch auf Grund seiner Tattoos genau analysiert: Ein Kronen-Tattoo auf dem Arm, passend zum Spruch „wenn eine Person den Kopf vor Gott neigt, setzt ihm Gott die Krone auf.“ Das Frauen-Tattoo auf der Innenseite des Oberarms mit den Namen seiner Mutter, Schwester und Ehefrau. Den wichtigsten drei Frauen in seinem Leben neben seiner Tochter Salome, deren Namen er sich auf den rechten Unterarm stechen ließ. Nach Toren küsst der Kolumbianer stets das Motiv. Nach der Copa America 2015 gönnte sich James das Karpfen-Tattoo. Das Motiv: Lotusbumen und ein Koi-Karpfen. Der Fisch soll Zielstrebigkeit, Mut und Ausdauer symbolisieren. Denn der Legende nach verwandelt sich ein Koi auch in einen Drachen. Ein Löwen-Kopf darüber soll Stärke signalisieren. Auf seiner linken Wade trägt der gläubige Katholik ein Porträt von Jesus. Auf der rechten ließ sich James, der Chamess ausgesprochen wird, den Goldenen Schuh, den er als Schützenkönig der WM 2014 erhielt, tätowieren, zusammen mit dem Datum seiner Unterschrift bei Real Madrid.
Jetzt sorgten aber in Deutschland Mediziner in Sachen Tattoos für Haut-Irritationen im wahrsten Sinne des Wortes. Denn sie behaupteten und belegten, das Stechen sei mit vielen Risken verbunden, reduziere die Leistungsfähigkeit, wogegen eigentlich die Highlights von Messi&Co sprechen. Die Argumente der Mediziner: Immer wieder wiesen Forscher die giftigen Schwermetalle Arsen, Nickel oder Kobalt in Tätowierfarben nach. Ein Farbstoff, der in den Körper eingebracht wird, gilt nicht als ideal für den Organismus. Weil er wie ein Fremdkörper ziemlich sicher Immunreaktionen auslöst, was gleichzeitig zu einer Allergie führen kann. Hinzu kommt die Wunde, die sich infiszieren kann. Der Körper ist mit der Heilung der offenen Stelle beschäftigt, was die Leistungsfähigkeit reduziert. Es gibt sogar Sportmediziner, die warnen, dass sich Infektionserkrankungen wie Hepatitis oder sogar HIV so mühelos übertragen lassen.
In Deutschland reagierten bereits einige Vereine darauf. RB Leipzig teilte seinen Spielern mit, dass Tattoos nicht erwünscht sind. Bei Peter Stögers 1.FC Köln ist das Stechen nur in der Sommer-oder Winterpause erlaubt. Bei Werder Bremen und Leverkusen muss alles in Abstimmung mit der medizinischen Abteilung geschehen, Bremen erlaubt das Tattoo stechen nur in den Spielpausen. Das deutlichste Zeichen setzte bisher Eintracht Frankfurt mit seinem Trainer Niko Kovac. Er erließ ein Tattoo-Verbot für die komplette Saison. Sein Verteidiger Guillermo Varela hielt sich nicht daran, ließ sich in der Woche vor dem verlorenen Pokalfinale gegen Borussia Dortmund ein Tattoo in den rechten Unterarm stechen, das sich entzündete. Damit fiel der Mann aus Uruguay aus. Eintracht Frankfurt löste den Vertrag mit ihm deshalb auf. Die bisher größte Haut-Irritation.