Fußball

Thalhammer Trainer und Sportchef: Der LASK muss wissen, was er sich antut

Samstag genau um 12 Uhr mittag beendete der LASK alle Spekulationen, rückte mit der Wahrheit heraus: Trainer Valerien Ismael musste tatsächlich gehen, sein Nachfolger heißt Dominik Thalhammer, seit neun Jahren Teamchef von Österreichs Damen und seit 2016 auch zuständig für die Trainerausbildung im ÖFB, was in letzter Zeit für einigen Ärger, unter anderem auch in der Bundessportakademie, gesorgt hatte. Thalhammer ist beim LASK nicht nur Trainer, sondern auch Sportchef. Hat damit eine Machtfülle wie manche Trainer in England Premier League, etwa Ralph Hasenhüttl bei Southampton. Dazu geliefert wurde in Foto von Präsident Siegmund Gruber, Vize Jürgen Werner und ihrem neuen 49 jährigen Trainer. Womit die Differenzen zwischen Gruber und Werner nach außen hin offiziell für beendet erklärt werden. Für manche, de Werner als Anpassungs-Altweltmeister bezeichnen, eine Bestätigung.

Sollte Ismael  die Linzer Aussendung gelesen haben, müsste er vor Wut gebebt haben. Über Sprüche wie „keine Entscheidung gegen Ismael, sondern für Thalhammer“ von Werner. Oder von Gruber, dass er die Wut von Ismael, nach dieser großartigen Saison gehen zu müssen, verstehen kann und ihm daher nicht nachtrage, die Entscheidung bekannt gemacht zu haben. Das kann man auch als stillos bezeichnen. Ebenso das Geständnis, mit Thalhammer seit Jahren in Austausch zu stehen, ihn schon letztes Jahr als Topkandidat für die Nachfolge von Oliver Glasner gesehen zu haben. Aber damals wollte Thalhammer den ÖFB nicht im Stich lassen. Mit anderen Worten: Ismael kam nur zum Zug, weil Thalhammer nicht wollte. Derart nachtreten darf man gegen einen Trainer, mit dem der LASK Gruppensieger in der Europa League wurde,  ins Achtelfinale kam, damit Millionen verdiente, einfach nicht.

Thalhammer war 2003 bei Admira mi 33 Jahren der bis heute jüngste Trainer in der Bundesliga. Es reichte mit der Mannschaft, zu der Marc Janko und Jimmy Hoffer am Anfang ihrer Karriere ebenso gehörten wie Nenad Bjelica, der spätere Trainer des FC Kärnten, von Wolfsberg, der Wiener Austria und Kroatiens Meister Dinamo Zagreb. Platz acht in der Zehnerliag galt nicht als das Gelbe vom Ei, daher dauerte Thalhammers Engagement nur eine Saison. Was kam danach? Kurz der Wiener Sport Club, zwei Monate der FAC, eine Saison (2007/08) als Assistent von Trainer Karl Daxbacher beim LASK. Danach fünf Monate Ottensheim und vier Jahre bei Pregarten in der fünften Liga. Von dort holte der damalige Sportchef Willi Ruttensteiner Thalhammer 2011 in den ÖFB. Dafür müsste der neue LASK-Trainer Ruttensteiner bis an sein Lebensende dankbar sein. Er begann als Damenteamchef und in der Damenakademie in St.Pölten, wurde 2016 Ruttensteiners Nachfolger in der Trainerausbildung, schaffte es 2017 mit dem Damenteam unerwartet  ins Semifinale der Euorpameisterschaft. Eine Art österreichisches Somermärchen,  von dem er bis heute zehrt. Spätestens seit damals soll sich Thalhammer gewundert haben, dass nicht die Bundesliagklubs Jagd auf ihn machten. Jetzt fand sich einer. Der LASK muss wissen, was er sich damit antut. Gruebr ist überzeugt, dass Thalhammer wie kein zweiter zur Philosphie und den Zielen des LASK passt.

Werner imponiert Thalhammers ganzheitlicher Blick auf den Fußball: „Er wird uns besser machen“. Das heißt unter anderem, der LASK muss nächste Saison ins Viertelfinale der Europa League kommen. Thalhammer hofft, dass ihm der ÖFB bei der Vertragsauflösung entgegen kommen wird, damit er am 5.August in Old Trafford beim nach dem Linzer 0:5 bedeutungslosen Achtelfinal-Rückspiel der Europa League gegen Manchester United auf der Bank sitzen kann. Damit deutet er an, den ÖFB, sprich Generalsekretär Thomas Hollerer und Sportchef Peter Schöttel, bei den Verhandlungen vor mehr oder weniger vollendete Tatsachen gestellt zu haben.

Foto: LASK.

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