Eishockey

Thomas Vanek um drei Uhr früh

24 Stunden vor dem Anpfiff  zum ersten Finalspiel mit Europas Auswahl beim Eishockey World-Cup in Toronto gegen Kanadas Staraufgebot griff Thomas Vanek zum Telefon.   Offenbar während des ersten TV-Duells zwischen Hillary Clinton und Donald Trump. Daher läutete um drei Uhr früh  auf Zimmer 415 im Dorint-Hotel in Berlin-Adlerhorst bei mir das Handy. Und ein aufgekratzter Vanek redete sich zehn Minuten lag seine aktuelle  Zufriedenheit von der Seele: „Ich fühl´mich hervorragend . Wie vor einem Olympiafinale. Die Besetzung dort könnte nicht besser sein. Super, da dabei sein zu dürfen. Von Beginn an stimmte  bei uns die Chemie. Wir hatten Spaß, waren aber immer mit dem nötigen Ernst dabei.“ Auch ein Verdienst von Coach Ralph Krueger: „Er kennt sich in Europa genau aus und in der National Hockey League. Also passt es perfekt.“ Die Außenseiterrolle in der Finalserie  taugt Vanek: „Kanada hat sicher den viel größeren Druck als wir, aber Stars wie Crosby, Toews, Weber, Getzlaf  können damit garantiert umgehen. Wir spielen gegen acht, die sowohl in Vancouver als auch in Sotschi Olympiagold gewannen. Sollten wir jetzt die Topsensation schaffen, wäre die Aufregung in Kanada garantiert sehr groß.“ Nach dem Sager musste Vanek lachen. Das Motto: Wir haben keine Chance, also nützen wir sie!“

 

Der World Cup steigerte Vaneks Zuversicht für die  Premiere mit den Detroit Red Wings. Die Übersiedlung von Minnesota nach Detroit mit Frau Ashley und den drei Söhnen hat er bereits im August hinter sich gebracht: „Die Innenstadt von Detroit ist nicht sehr reizvoll, aber wir wohnen 35 Kilometer ausserhalb in einer sehr schönen Gegend.  Da kann man sich wohl fühlen. Das passt.“ Und Österreich? „Ich bin sehr gut informiert, was rund um die verpatzte Qualifikation für Olympia in Riga passierte. Dazu sag´ich nichts!“ An das 2:2 gegen Kanada mit Österreich bei der WM in Prag mit seinem Tor hat er vor der Finalserie schon kurz gedacht: „Damals hatten wir eine wirkliche starke Truppe  mit Divis, Ulrich, Unterluggauer, Thomas Pöck, den Lakos-Brüdern, Koch, Welser, Setzinger, Dieter Kalt und Trattnig. Aber ich denke, ich bin in Toronto gegen Kanada ein noch grösserer Aussenseiter als vor zwölf Jahren mit Österreich in Prag.“

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