Fußball

Thorsten Fink gegen Markus Schopp: Das Duell um Barnsley

Schafft Markus Schopp den Sprung von Hartberg in Englands Championship, die zweite englische Liga, zu Barnsley? Er hat in Wahrheit einen deutschen Konkurrenten, der eine Österreich-Vergangenheit hat: Der 53 jährige Thorsten Fink (Bild oben), von 2015 bis 2018 Trainer der Wiener Austria. Dann elf Monate bei Grasshoppers Zürich, fünfzehn in Japan bei Vissel Kobe mit dem berühmten Spanier Andreas Iniesta und Lukas Podolski als Topstars der Mannschaft, die 2020 Pokalsieger wurde.  Der Vorteil für Fink, der vor Wochen auch bei Wolfsberg im Gespräch war, gegenüber Schopp: Er ist frei auf dem Markt, kostet keine Ablöse. Und das könnte den Ausschlag geben. Denn die finanzielle Situation in Barnsley ist nach der sportlichen Erfolgssaison unter Valerien Ismael doch etwas angespannt. Der Grund: Barnsley musste so viele Siegesprämien zahlen wie nie erwartet, hatte aber durch die Geisterspiele keine Zuschauereinnahmen. Das hinterließ Spuren. Da war es fast die Rettung, dass für Gerhard Struber die Red Bulls New York letzten Oktober zwei Millionen Euro Ablöse zahlten, jetzt West Bromwich für den erfolgreichen Struber-Nachfolger Valerien Ismael 2,3 Millionen.

Die amerikanischen Besitzer von Barnsley kauften inzwischen mit dem dänischen Zweitligisten Esbjerg einen weiteren Klub, zu dem sie mit Patrick Schmidt einen Österreicher nach seinem Frühjahrs-Flop bei Ried umleiteten. Das könnte auch dem letzte Saison an Rapid verliehenen Marcel Ritzmaier, den Barnsley auf Wunsch von Struber im Jänner 2000 um 500.000 Euro Ablöse holte, blühen. Der ist in Wahrheit ebenso wie Schmidt, für den Barnsley 2019 1,2 Millionen an Admira zahlte, nicht mehr gefragt. Der Stürmer hat bei Barnsley noch einen Vertrag bis 2023, Ritzmaier bis 2022. Sicher auch kein Zufall, dass Geschäftsführer Dane Murphy, ein Vertrauensmann der Klubbesitzer, lieber zu Nottingham wechselte, als weiter bei Barnsley zu arbeiten. Sollte sich Barnsley wirklich für Fink entscheiden, weil der die billigere Variante ist, wäre das sicher bitter für Schopp. Der in Hartberg vielleicht vor der schwersten Zeit seiner erfolgreichen Ära stehen würde.

Weil der Draht zur Mannschaft nicht mehr so gut wäre wie in der letzten Saison, Die Gründe? Sein Interview, bei dem er meinte, der Wechsel zur Wiener Austria wäre für ihn der nächste Schritt. Außerdem die Tatsache, dass er sich von der Mannschaft nach dem letzten Saisonspiel am 24. Mai, der 0:3-Heimpleite im Play-off-Semifinale gegen Violett, bereits verabschiedete. Das muss er in den ersten Tagen der Vorbereitung bereits gemerkt haben. Daher wäre Barnsley für ihn die Chance zum Neuanfang, die Probleme, die sich  bei Hartberg abzeichnen, hinter sich zu lassen. Schopp hat eine Ausstiegsklausel in seinem Einjahresvertrag, die bei nicht mehr als 100.000 Euro  liegen soll. Jetzt könnte es darauf ankommen, welche Gehaltsvorstellungen Schopp und Fink haben. Montag beginnt Hartbergs Trainingslager in Schielleiten. Mit welchem Trainer?

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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