Eishockey

Tor auf Knien: Vanek weiß´noch immer etwas Neues!

Michael Raffl schaffte mit den Philadelphia Flyers im „battle of Pennsylvania“, der Play-off-Serie gegen die Pittsburgh Penguins beim Stanley-Cup-Verteidiger nach dem brutalen 0:7 zum Auftakt mit einem 5:1 den Ausgleich zum 1:1. Der Kärntner leistete in seinem 15. Play-off-Spiel den Assist zum zweiten Tor der Flyers durch Sean Couturier, es war sein zweiter im  Play-off. Anders als letzten Mittwoch, als ihm ein Hattrick gelungen war, zerbrach Pittsburgh-Topstar Sid Crosby diesmal an Flyers Goalie Brian Elliot. Damit steht´s 1:1, jetzt geht die „Schlacht“ in Philadelphia weiter. Im Westen führen Neuling Vegas Knights gegen Los Angeles und Winnipeg gegen Minnesota bereits jeweils mit 2:0.

Michael Grabner liegt mit den New Jersey Devils gegen Tampa 0:1 zurück, Thomas Vanek geht mit den Columbus Jackets in der Nacht auf Montag mit einer 1:0-Führung ins zweite Auswärtsspiel bei den Washington Capitals. Dem 34jährigen österreichischen Eishockeystolz fiel in seinem 64. Play-off-Spiel wieder etwas Neues ein: Er erzielte erstmals in seiner Karriere ein Tor auf Knien. Nach 1:31 Minuten des letzten Drittels zum 2:2-Ausgleich. Er kniete, bedrängt von einem Verteidiger,am Eis vor dem deutschen Washington-Goalie Philipp Grubauer. Und trotzdem gelang ihm im Powerplay sein 21. Play-off-Tor. Bereits im zweiten Drittel war beim Anschlusstor der Jackets ein Assist von Vanek dabei. Die Entscheidung für Columbus fiel nach 6:07-Minuten der Verlängerung durch den Russen Artemi Panarin. Sein Landsmann im Tor, Sergei Bobrovsky, war mit 27 abgewehrten Schüssen wieder einmal die Lebensversicherung. Vaneks Fazit: „Wir haben unser Spiel durchgezogen und sind vorerst einmal glücklich!“

In Österreich sorgten die Linzer Black Wings durch ihren Manager Christian Perthaler für etwas bemerkenswertes, vor allem positiv bemerkenswertes: Er kümmerte sich beim Umbau der Mannschaft zuerst um Österreicher nicht um Legionäre, verpflichtete gleich fünf. An der Spitze den 20jährigen Lukas Haudum, der sich nach vier Jahren in Schweden bei Soedertaelje und den Malmö Redhawks, mit denen er eine gute Saison spielte, überraschend ins Play-off-Semifinale der Meisterschaft kam, zur Rückkehr entschloss. Oder doch nicht? Es gibt eine Ausstiegsklausel bis nach der WM mit Österreich in Kopenhagen. Spielt er dort so gut, dass ein lukratives Angebot aus dem Ausland folgt,  kehrt er doch nicht nach Österreich zurück.

Fix nach Linz kommen Teamtorhüter David Kickert, der dort mehr Zukunft sieht als bei den Vienna Capitals und in Villach, wo man derzeit ohne Keeper da steht. Denn Lukas Herzog wechselt nach Salzburg. Zu den Black Wings kommen auch der Grazer Teamstürmer Daniel Woger, Villachs Toptalent Valentin Leiler und Marco Brucker vom KAC. Dessen Stütze Manuel Ganahl spielt nächste Saison in Finnland  bei den Pelicans Lahti, deren Dress mit Oliver Setzinger in der Saison 2002/03 bereits einmal ein Österreicher getragen hatte. Apropos KAC: Wie man hört, sägt dort Vizepräsident und Obmann Hellmuth Reichel heftig am Stuhl von Sportchef Dieter Kalt. Wie man hört, will Reichel lieber seinen Sohn oder Schwiegersohn installieren.

Mit Haudum spielt Österreichs Team nach den WM-Tests in der letzten Woche gegen Italien (0:1 in Neumarkt, 4:3 in Innsbruck nach Penaltyschießen) Mittwoch und Donnerstag in Wien gegen Kasachstan und Slowenien. Da fehlen Teamchef Roger Bader die elf WM- Kandidaten von Red Bull Salzburg (Tormann Bernhard Starkbaum,  die Verteidiger Dominique Heinrich, Daniel Jakubitzka, Alexander Pallestrang, Layne Viveiros, die Stürmer Florian Baltram, Alexander Cijan, Raphael Herburger, Mario Huber, Thomas Raffl, Alexander Rauchenwald), die Freitag in der Finalserie der EBEL-Liga in Bozen durch ein 6:3 auf 2:2 stellten sowie Verteidiger Stefan Ulmer, der mit Lugano im Play-off-Finale der Schweig gegen den Züricher SC spielt, nach einer 0:1-Heimniederlage zum Auftakt 0:1 zurück liegt und Stürmer Patrick Obrist, der mit Baders Sohn bei Kloten gegen den Abstieg kämpft.

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