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Tor und Assist: Diesen Fitz braucht die Austria

DOMINIK FITZ (FK AUSTRIA WIEN); © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER, 31.7.2022

Letzten Sonntag verspielte die Wiener Austria in Altach einen 2:0-Vorsprung, verlor 2:3. Samstag brachte sie mit nur zehn Mann ab der 33. Minute, nach der roten Karte für Innenverteidiger Lucas Galvao, einen 2:0-Vorsprung gegen WSG Tirol über die Distanz. Ließ nur ein Gegentor zu, feierte vor angeblich 8300 Zuschauern mit 2:1 (1:0) den ersten Saisonsieg, womit sie nicht mehr im Punkteminus ist, sondern bei eins plus steht. Aber damit bleibt die Austria Letzter. Die violette Erleichterung machte vor allem Dominik Fitz (Bild oben) möglich: Mit Tor und Assist. Eine perfekte Flanke von Fitz zu Haris Tabakovic, am Ende einer langen, gelungenen Ballstafette bedeutete nach 20 Minuten die Führung, kurz nach der Pause trickste er bei einem Konter Tirols Abwehrchef Raffael Behounek aus, traf zum 2:0. Der ideale Pass zu Fitz kam von Matthias Braunöder.

22 Jahre alt ist Fitz inzwischen, manche sahen ihn bereits als ein Talent, das große Erwartungen nicht erfüllte. Vor zwei Saisonen, als Peter Stöger Trainer war, zählte er nach einem Syndesmosebandriss fast zum Stammpersonal, kam auf 24 Einsätze, fünf Tore und zwei Assists. Unter Stögers Nachfolger Manfred Schmid sah es letzte Saison ganz anders aus. Im Herbst wochenlang nicht im Kader, im Frühjahr nach einer Knöcheloperation, die Brandwunden hinterließ, erst ab April einsatzfähig. Nur 14 Spiele, nur je zwei Tore und Assists. Viel zu wenig für sein Potenzial. Diesmal hat er nach vier Runden, in denen er immer um Einsatz kam, gegen Altach und WSG Tirol zur Startelf gehörte, schon je ein Tor und einen Assist. Diesen Fitz braucht de Austria. Dass Schmid nach 63 Minuten den Arbeitstag des Kreativspielers beendete, war nicht ganz nachvollziehbar.

Austria hatte das Glück, dass Tirol die erste Chance des Spiels durch Zan Rogelj nicht nützte. Die erste Möglichkeit der Sieger führte gleich zur Führung. Die Probleme begannen durch die rote Karte von Galvao für eine Notbremse als letzter Mann gegen den Slowenen Nik Prelec nach 33 Minuten. Schiedsrichter Alan Kijas reagierte nicht, aber VAR Walter Altmann schickte ihn in die Video Area. Dass Altmann ein Tiroler ist, bedeutet zwar keine gute Optik, aber seine Intervention war berechtigt. Nach rund fünf Minuten zeigte Kijas Galvao die rote Karte. Schmid musste reagieren, brachte für den Torschützen Tabakovic einen Innenverteidiger. Billy Koumetio kam zu seinem zweiten Bundesligaeinsatz, bei dem er nicht so patzte wie beim ersten beim 0:3 in Salzburg. Mit der französischen Liverpool-Leihgabe, Florian Wustinger und Huskovic  spielten bei Austria drei 19 jährige.

Tirol nützte seine größten Chancen nicht. Bei 1:0 scheiterte der Slowene Nik Prelec zweimal aus kurzer Distanz an Christian Früchtl, im Gegenstoß traf Fitz. Bei 2:1 schoss Prica aus kurzer Distanz Austrias herausragenden deutschen Tormann an. Der Schwede traf zuvor per Kopf nach einem Outeinwurf des Ex-Rapidlers Lukas Sulzbacher. Sein fünfter Treffer, der nicht für Austrais Abwehr, konkret für Kapitän Lukas Mühl sprach. Aus Schnid sprach nachher die Erleichterung: „Wir waren spielerisch besser als zuletzt!“ Donnerstag muss sich die Austria in der Qualifikation für die Europa League gegen Fenerbahce besser präsentieren, um bestehen zu können. Trotz ersten Sieg blieb Austria Letzter. Weil auch die Klagenfurter Austria erstmals in dieser Saison gewann, trotz vergebenen Elfmeter von Nicolas Wimmer Ried 1:0 (0:0) bezwang. Gegen die nach Gelb-Rot für Innenverteidiger Markus Lackner dezimierten Rieder tauschte Trainer Peter Pacult nach 66 Minuten drei deutsche Offensivspieler ein. Zwei waren sieben Minuten später am Goldtor beteiligt: Die Vorarbeit von Rico Benatelli nützte Jonas Arweiler zu seinem zweiten Saisontreffer.

Auch beim 4:0 (1:0) von Sturm Graz gegen Altach gab es Aufregung um eine rote Karte. Beim Stand  von 1:0 zeigte der Wiener Schiedsrichter Gerhard Grobelnik nach 67 Minuten Altachs Dominik Reiter für zwei Fouls in einer Aktion zweimal gelb und damit rot. Eine harte Regelauslegung, auf die drei Sturm-Treffer  durch zwei Joker folgten. Der holländische Neuzugang Emanuel Emegha kam beim zweiten Einsatz zum ersten Doppelpack, zudem traf der 17 jährige Moritz Wels bei seinem Debüt.

 

 

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