Vorstand Siegmund Gruber macht den LASK zum Trainerfriedhof der Bundesliga. Trotz vier Siegen ohne Gegentor zum Start in die Qualifikationsgruppe beendete er am Ostermontag, einen Tag vor dem Auwärtsspiel gegen Austria Klagenfurt, die Zusammenarbeit mit Markus Schopp, der dazu auch Sportchef war. Schopp übernahm die Linzer erst im September nach fünf Runden als Vorletzter, war nur 31 Spiele im Amt. Seit Oliver Glasner nach vier Erfolgsjahren 2019 vom LASK nach Wolfsburg wechselte, ist Schopp bereits der siebente Trainer, von dem sich Gruber vorzeitig trennte. Die Vorgänger waren Valerien Ismael, Dominik Thalhammer, Andreas Wieland, Didi Kühbauer trotz Platz drei, Thomas Sageder und Thomas Darazs. Einer von ihnen, Wieland, gilt weiterhin als enger Vertrauter von Gruber. Er ist jetzt technischer Direktor und trainiert die Amateurmannschaft in der Regionalliga Mitte. Ob Wieland zur Trennung von Schopp beitrug?
Der 51 jährige Schopp übernahm einen schlecht zusammen gestellten Kader, versuchte aus einer Truppe von Individualisten eine Mannschaft mit Teamwork zu formen, versuchte, junge Spieler einzubauen. Von den letzten 13 Spielen verlor der LASK nur eines. Das 2:4 in Graz gegen Sturm kostete den Platz in der Meisterrunde. Das Cupsemifinale gegen Wolfsberg ging im Elfmeterschießen verloren, auch das hat Gruber Schopp offenbar nicht verziehen. Für Gruber entsprach die sportliche Entwicklung und die gezeigten Leistungen nicht seinen Erwartungen, musste er alles im Blick auf das letzte verbliebende Saisonziel, das Erreichen der Qualifikationsphase für den Europacup, tun. Seit 2021, seit Jürgen Werner nicht mehr Vizepräsident des LASK ist, entscheidet Gruber quasi im Alleingang, geschieht nur das, was er will.
Sonntagabend sprach Schopp in „Talk und Tore“ von Sky Österreich über die Lage des LASK und die Zusammenarbeit mit Gruber. Was er verriet, lässt darauf schließen, dass ihn die Trennung ziemlich unvorbereitet traf: „Meine Rolle ist es, nüchtern zu analysieren und die Gründe aufzuarbeiten. Das mache ich seit dem ersten Tag. Die Saison ist einfach nicht gut genug, um von einem Titel zu reden. Dies zu verändern, ist die tägliche Arbeit!“ Die beendete Gruber. Weil sich Schopp sportlich nicht von ihm beeinflussen ließ? „Siegmund Gruber will den LASK am liebsten in den höchsten Bewerben sehen. Es ist auch wichtig, jemanden im Verein zu haben. der einem vermittlet, dass man Dinge besser machen kann und nie das Gefühl aufkommt, dass man etwas erreicht hat. Die Entwicklung ist eine super spannende und ich glaube, dass auch er das sieht. Es gilt, die richtigen Schlüsse zu ziehen und einen klaren Plan für den Sommer zu haben, um den Prozess nochmals in eine sehr interessante Richtung zu entwickeln!“ Schopp hat sich getäuscht, er kann das nicht mehr tun.
Mit Schopp müssen auch Co-Trainer Alexander Marchat und Ex-Teamtorhtüer Christian Gratzei als „Head of soccer operations“ gehen. Sie waren mit Schopp gekommen. Interimistisch ist der 31 jährige Maximilian Ritscher wie im letzten Jahr nach den Trennungen von Sageder und Darazs der Trainer.