Fußball

Transfer-Revolution: Schluss in ganz Europa am 31. August

In der Schweiz ist zwar das Winter-Transferfenster noch bis Donnerstag offen, aber bereits am Aschermittwoch geht es in Nyon am Genfersee um eine Transferrevolution für den WM-Sommer. Wenn der Aufsichtsrat der europäischen Profiligen-Vereinigung EPFL tagt, ohne dabei einen Heringsschmaus serviert zu bekommen. Es liegt die deutsche Forderungen nach einer einheitlichen Verkürzung der Wechselperiode im Sommer, um Transfers nach dem Saisonstart zu verhindern. Reinhard Rauball, der Präsident von Peter Stögers Borussia Dortmund und der deutschen Liga, findet den Rein-und-raus-Tourismus, wie er es nannte, für nicht mehr vertretbar.

Daher entscheidet der Aufsichtsrat am Mittwoch, ob die Transferzeit am 31.August enden soll. Georg Pangl, der österreichische Generalsekretär der EPFL (Bild oben) geht davon aus, dass der deutsche Vorstoß erfolgreich sein wird. Dann werden dem die 32 Mitglieds-Ligen auf der Generalversammlung am 6. April in Edinburgh folgen. Rauball stellte sogar den 1.August als Transfer-Schluss in den Raum. Doch konnte Pangl ihn davon überzeugen, dass dieser Termin auf erheblichen Widerstand stoßen würde: „Für die Klubs aus Ligen wie Österreich, der Schweiz oder Schottland wäre diese Vorverlegung ein absolute No-Go“, wusste Pangl, „denn erst in de letzten Tage des Augusts steigen die Rückspiele in den Play-offs zur Champions und Europa League. Wenn sich diese Klubs qualifizieren, dann verkaufe sie nicht ihre wichtigen Spieler, sondern suchen mit den sich abzeichnenden Zusatzeinnahmen eher noch nach Verstärkungen. Schaffen sie es nicht, probieren sie noch, teure Spieler von der Gehaltsliste zu bekommen, einen Transfererlös zu erzielen.“ Eine Umfrage bei den Ligen ergab als Ziel ein einheitliches Ende der Transferperiode mit Ende August. Sollte es am 30. oder 31. noch Play-off-Rückspiele geben, könnte man den betroffenen Klubs ausnahmsweise zwei oder drei Tage mehr zugestehen.

Stimmen also die 32 Ligen für den 31.August als Transfer-Deadline, werden die jeweiligen Nationalverbände sowie die UEFA und FIFA mit ins Boot genommen, damit dies bereits vier Monate später gelten wird. Pangl kann sich auch nächste Schritte in Form von Feinjustierungen vorstellen: „Es wird geradezu unmöglich, alle 32 Ligen terminlich unter einen Hut zu bekommen“, weiß der Burgenländer, „daher kann ich mir vorstellen, dass sich die Top-5-Ligen aus England, Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich auf einen früheren Termin einigen. Und der Rest  bis Ende August auf dem Transfermarkt tätig sein kann.“  Österreichs Bundesliga hatte heuer die Transferzeit erstmals bis 6. Februar verlängert. Wie es aussieht, wird für die neue Zwölferliga die Verlängerung im Sommer um eine Woche bis September nicht gelingen. Sofern sie überhaupt angedacht war.

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