Ein Ex-Rapidler zerstörte den Traum eins anderen von der Champions League. Das schaffte Christopher Trimmel mit Union Berlin bei Philipp Lienhart in Freiburg durch den 4:1 (3:0)-Aufwärtssieg im mit 35.000 Zuschauern ausverkauften Europark-Stadion, bei dem die „Eisernen“ mit drei Treffern zwischen der 11. und 41. Minute zur 3:0-Führung das Match entschieden. Der Anteil von Kapitän Trimmel daran war das Kopftor zum 2:0, sein zweites Tor bei 24 Bundesligaeinsätzen in dieser Saison: „Wir haben uns damit zum zweiten Mal hintereinander für den Europacup qualifiziert, mehr Punkte geholt als letzte Saison, das ist einfach überragend für den Klub“, freute sich Trimmel (Bild oben). Letzte Saison schaffte Union die Conference League, heuer sieht es nach der Europa League aus. Dazu reicht der sechste Platz, auf dem der Klub des Schweizer Trainers Urs Fischer vor der letzten Runde liegt. Freiburg scheiterte an seiner ungewohnt schwachen Defensivleistung. Das gilt auch für Lienhart. Vorerst blieb Freiburg Vierter, kann Sonntagabend aber von RB Leipzig überholt werden. Die Bullen empfangen mit Konrad Laimer Augsburg mit Michael Gregoritsch, wären bereits mit einem Unentschieden dank der besseren Tordifferenz Vierter, Freiburg muss in der letzten Runde nach Leverkusen, seit Samstag fix in der Champions League.
Das gelang anders als in den letzten zwei Saisonen Samstag durch das 4:2 (1:2) in Hoffenheim. Ein versöhnlicher Abschied für Sportvorstand Rudi Völler, der nach der Saison in den Ruhestand wechselt. Der Umschwung gelang erst, als Christoph Baumgartner bei Hoffenheim in der 69. Minute mit einer Wadenverletzung im linken Bein ausschied. Da führte Hoffenheim noch 2:1 auch dank des Österreichers. Baumgartner gab den Assist zum 1:0, köpfte selbst das 2:1. Vier Minuten nach seinem Austausch fiel das 2:2, dem drei später das 2:3 folgte. Bei Hoffenheim spielt Stefan Posch durch, wurde Florian Grillitsch vor dem Anpfiff offiziell verabschiedet. Wegen Corona, Gelbsperre und einer Muskelverletzung bestritt er in der Rückrunde nur zehn Spiele. Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger konnte sich bei seinem vorletzten Spiel im Dress von Leverkusen nochmals freuen. Er wurde in der 84. Minute eingewechselt.
Weil Hoffenheim keinen Punkt holte, kam auch der 1. FC Köln trotz 0:1 (0:1)-Heimniederlage gegen Wolfsburg, bei der Florian Kainz nach 81 Minuten für Louis Schaub Platz machte, Dejan Ljubicic ab der 62. Minute spielte, in den Europacup. Erstmals seit der Saison 2016/17 unter Peter Stöger. Die Kölner können von Platz sieben nicht mehr verdrängt werden, der für die Conference League reicht. Bei Stöger war Köln auf Platz fünf. 1000 Fans stürmten nach Schlusspfiff jubelnd den Rasen. Mann des Spiels war Wolfsburgs österreichischer Keeper Pavao Pervan, normal die Nummer zwei hinter dem Belgier Koen Casteels. Beim sechsten Einsatz von Pervan in dieser Saison verlor Wolfsburg erstmals nicht. Er machte den Sieg, bei dem Xaver Schlager durchspielte, mit Topreaktionen möglich.
Hertha BSC Berlin unterlag vor 70.000 Zuschauern im Olympiastadion Mainz mit Karim Onisiwo 1:2 (1:1), verpasste daher die Rettung. Die kann Sonntag gefeiert werden, wenn Meister Bayern München, einer der Ex-Klubs von Trainer Felix Magath, daheim im Südderby den VfB Stuttgart mit Österreichs Teamstürmer Sasa Kalajdzic besiegt. Noch eine desolate Leistung wie vor einer Woche beim 1:3 in Mainz wird sich Bayern nicht leisten können. Wenn Bayern drei Punkte holt, geht es in der letzten Runde wischen Stuttgart und Bielefeld gegen den zweiten Abstiegsplatz. Stuttgart hat zwei Punkte mehr als Bielefeld, empfängt den 1. FC Köln, Bielefeld spielt gegen RB Leipzig. Bleibt Stuttgart Drittletzter, kann die Rettung über die Relegation gegen den Dritten der zweien Liga gelingen. Das war Samstag Abend Darmstadt, könnte aber Sonntag der Hamburger SV sein, wenn Werder Bremen beim Absteiger Aue geligt und damit Zweiter wird.
Als Aufsteiger steht seit Samstagabend Schalke 04 ein Jahr nach dem Abstieg fest. Das schaffte Mike Büskens, der 2016 für vier Monate Rapid-Trainer war, mit seiner emotionalen, aber auch bescheidenen Art. Er übernahm Schalke am 7.März in einer schwierigen Phase als Interimstrainer, schaffte mit sechs Siegen in sieben Spielen (Punkteschnitt 2,50) die Rpckkehr in die Bundesliga. Gegen St. Pauli lag Schalke Samstag nach einem kapitalen Fehler seines österreichischen Keepers Martin Fraisl nach 17 Minuten 0:2 zurück, gewann nach drei Treffern zwischen der 47. und 78. Minute 3:2. „Wintermeister“ St. Pauli verspielte ohne den verletzten Torjäger Guido Burgstaller die letzte Aufstiegschance.
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