Fußball

Trotz 3:0 nur „weinende Menschen“ in Austrias Kabine

Trotz des souveränen 3:0 (2:0) in Hartberg, mit dem die Geburtstagsparty von Präsidentin Brigitte Annerl, zu der auch Martin Hinteregger in die Steiermark kam, gecrasht wurde, erstmals in dieser Saison trotz Punkteabzug der Sprung unter die ersten sechs gelang, flossen bei der Wiener Austria  viele Tränen. Von Müdigkeit war vier Tage nach dem 0:0 in der Conference League gegen Hapoel Beer Sheva nichts zu sehen. So wie am Donnerstag begann die Austria in den weißen Auswärtsdressen auch Sonntag ohne Stürmer, aber diesmal fielen dennoch Tore. Andreas Gruber jagte nach 24 Minuten den Ball mit links aus 29 Metern mit 88 Stundenkilometern zur Führung ins lange Eck. Nach 57 freute sich Aleksandar Jukic (Bild oben) über seinen Treffer zum 2:0, zu dem Gruber den starken Assist lieferte. Ein Eigentor von Thomas Kofler entschied die Partie endgültig, ehe nach 78 Minuten der große Schock für Austria kam, der dafür sorgte, dass Sportchef Manuel Ortlechner nach dem Spiel in der Kabine nur weinende Menschen sah, wie er im Sky-Interview erzählte. Was auch für den großen Zusammenhalt in der Mannschaft spricht.

Tränen wegen Ziad el Sheiwi, ein ähnlich herausragendes Talent wie Matthias Braunöder oder Muharem Huskovic. Der 18 jährige Linksverteidiger feierte sein Comeback nach einem Kreuzbandriss, den er im Dezember beim Wiener Derby gegen Austria erlitten hatte. Zuvor spielte er einmal für die Juniors in der zweiten Liga, überzeugte Trainer Manfred Schmid, weil er im Training bei keinem Zweikampf zurückzog. Die Freude über seine Rpckkehr, seine starke Vorstellung  im ersten Bundesligaspiel nach neun Monaten wich dem Entsetzen, als er sich ohne Fremdeinwirkung wieder schwer verletzte. Es gab nicht einmal einen Zweikampf, als sich el Sheiwi nach einer Aktion an der Outlinie  direkt vor der Betreuerbank wieder auf das Knie griff. Diesmal dürfte das andere schwer verletzt sein, es schaut nach dem zweien Kreuzbandriss der jungen Karriere aus. Einfach brutal, da fehlten allen die Worte. Und zerstörte bei Schmid die Freude über eine Topleistung.

Sturm Graz-Trainer Christian Ilzer blieb erspart, dass etwas seine Freude über das 2:0 (1:0) bei Austria Klagenfurt trübte. So wie die Austria vier Tage nach dem internationalen Einsatz ein Auswärtssieg ohne Gegentor, das passt. Glück war nur dabei, dass Klagenfurts Kapitän Markus Pink gegen seinen Ex-Klub den Sitzer zur schnellen Führung ausließ. Danach dominierte Sturm, ohne zu großen Chancen zu kommen. Dann hatte Ilzer mit der Einwechslung von Ivan Ljubic ein glückliches Händchen. Der war gerade fünf Minuten im Spiel, als er mit einem 104 kmh/h-Knaller unter die Latte für die Führung sorgte. Und das am Geburtstag seiner Frau. Klagenfurts  Ausgleichschancen blieben aus, bevor der zur zweiten Hälfte für den Schweizer Arian Ajeti gekommene Holländer Emanuel Ermegha nach 94 Minuten seinen vierten Treffer beim siebenten Einsatz erzielte. „Man kann nie ein Spiel nur mit guten Startern gewinnen, Impulse von der Bank sind extrem wichtig“, behauptete Ilzer.

Die kamen beim LASK nicht. Der konnte wie in der Runde zuvor im Oberösterreich-Derby gegen Ried die 1:0-Führung bei Aufsteiger Austria Lustenau nicht in einen Sieg verwandeln, kam zum zweiten Mal hintereinander nur zu einem 1:1, ließ damit vier Punkte liegen. Vor der Pause sorgte Keito Nakamura für die Führung, das nötige Nachsetzen der Linzer fand ohne den gesperrten Marin Ljubicic aber nicht statt. So gelang Lukas Fridrikas nach 82 Minuten der Ausgleich, eine Minute später verlor der LASK-Verteidiger Filip Stojkovic mit der gelb-roten Ampelkarte. „Unsere behäbige Spielart wurde bestraft“, zeigte sich Trainer Didi Kühbauer dementsprechend sauer. Der Vorsprung des Zweiten LASK auf den Dritten Sturm beträgt nur noch drei Punkte.

Foto: Gepa/Admiral.

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