Starke Leistungen in Österreichs Unter 21 bei der Europameisterschaft 2019 in Triest und Udine, als Nummer eins des LASK beim Höhenflug sowie in der Qualifikation zur Champions League und in der Europa League, dazu im November Debüt in der Nationalmannschaft. Das ist die Bilanz von Alex Schlager, seit ihn der damalige LASK-Trainer Oliver Glasner im Sommer 2018 mutig als Nachfolger des zu Wolfsburg abgewanderten Pavao Pervan etablierte. Klar, dass Schlagers Entwicklung auch international auffiel. Zudem bei dem 24 jährigen die besten Jahre eines Torhüters noch vor ihm liegen.
Das erste Angebot aus der deutschen Bundesliga lag bereits am Tisch von Schlagers Berater Thomas Böhm. Die „Eisernen“, sprich Union Berlin, suchen einen Nachfolger für ihren polnischen Stammkeeper Rafael Gikiewicz, mit dem es keine Einigung über einen Vertragsverlängerung gab. Aber der österreichische Kapitän Christopher Trimmel wird im Sommer nicht Landsmann Schlager als Neuzugang begrüßen können. Denn Schlager und Böhm sagten „nein“ zu den Eisernen. Das ändert nichts daran, dass Schlager am deutschen Markt bleibt. Denn auch andere Klubs mit sportlich besserer Zukunfts-Perspektive als Union Berlin sind auf Tormannsuche.
Das ist einmal der arrivierte Hauptstadt-Klub Hertha BSC Berlin, nach zehn Punkten aus vier Spielen unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia in der Tabelle nach der CoronPause Zweiter hinter Bayern, damit auf Rang neun geklettert. Die Nummer zwei, Thomas Kraft, wird aussortiert, zur Nummer eins, den 35 jährigen norwegischen Teamtorhüter Rune Jarstein, wird eine Alternative gesucht, die ihn als erste Wahl zwischen den Pfosten ablösen kann. Das würde zu Schlager passen. Auf der Such nach einer neuer Lösung im Tor ist auch Schalke 04. Denn die Talfahrt hat auch mit den Keepern zu tun. Alexander Nübel war seit der Entscheidung für einen Wechsel zu Bayern München im Sommer bei den Fans unten durch, feierte Samstag vor leeren Rängen bei der Heimpleite gegen Werder Bremen ein Comeback, da der 21 jährige Markus Schubert trotz Einsatzgarantie von Trainer David Wagner alles andere als ein Rückhalt war. Daher muss eine neue Nummer eins her.
Schlager hat beim LASK einen Vertrag bis 2023. Ohne Ausstiegsklausel. Sein Marktwert steht derzeit bei 3,5 MIllionen Euro. Anzunehmen, dass LASK-Vizepräsident Jürgen Werner einen höheren Preis anschlagen wird, obwohl er letzten Herbst versicherte, man werde Schlager keine Steine in den Weg legen, wenn er ein Angebot aus einer europäischen Topliga bekommt. Finanziell ist Hertha BSC dank des Investors Lars Windhorst viel besser aufgestellt als Schalke. Wie die Linzer auf einen Abgang von Schlager reagieren würden? Werner traut dem 20jährigen 1,95 Meter-Riesen Tobias Laval, der bei den Oberösterreich Juniors in der zweiten Liga spielt, einen ähnliche Karriere wie Schlager zu.