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Trotz Überraschungsvariante aus Niederösterreich führt „Präsidenten-Spur“ ins Burgenland

Sehr konstruktiv soll Donnerstag in Gmunden das erste Treffen des Wahlkomitees bei der Suche nach einem Nachfolger von ÖFB-Präsident Leo Windtner verlaufen sein. Das versicherte der Vorsitzende, der steirische Verbandspräsident Wolfgang Bartosch in einer knappen Aussendung. Den Namen von möglichen Kandidaten zu nennen, hielt er für verfrüht. Bei der internen Lösung sei man auf einem guten Weg, bei der externen wäre noch einiges zu erledigen. Die interne Variante ist auch leichter zu finden als die externe. Denn geklärt ist, dass es auch nach Windtner keinen hauptamtlichen, bezahlten Präsidenten geben wird. Dazu wäre eine Statutenänderung notwendig und die geht sich bis zur Generalversammlung am 17. Oktober in Velden nicht aus. Einen Monat vorher soll die Tagesordnung dafür verschickt werden, zu der auch der Wahlvorschlag gehören wird. Bis dahin sind noch zwei Treffen des Wahlkomitees geplant, eines rund um das WM-Qualifikationsspiel gegen Schottland am 7. September im Happel-Stadion.

Bartosch fragte Donnerstag acht Landesverbandspräsidenten, ob sie als Präsident bei entsprechender Unterstützung als Kandidat zur Verfügung stehen würden. Sich selbst hatte er davor schon aus dem Rennen genommen.  Das tat auch die „Westfraktion“ mit Horst Lumper aus Vorarlberg, dem ehemaligen Tiroler Richter Sepp Geisler, der  auch intern ankündigte, dies jedem zu sagen, der ihn danach fragen wird,  und dem Salzburger Herbert Hübel. Am Ende blieb das übrig, was die „Salzburger Nachrichten“ bereits im Vorfeld angekündigt hatten: Ein „Match“ zwischen dem Burgenland und Tirol, zwischen Gerhard Milletich und Klaus Mitterdorfer. Wobei die Spur eher ins Burgenland zu Milletich, der dort bereits seit neun Jahren im Verbandschef ist führt, als zu Mitterdorfer. Obwohl der irgendwann als Argument sein Alter nennen könnte: Mit 55 Jahren ist er zehn Jahre jünger als Milletich, steht eher für den von Windtner genannten Generationswechsel. Nur zählen Windtners Argumente nicht mehr. Auch in seinem Landesverband, in Oberösterreich. Und daher wird Windtners letztes großes Projekt, sich mit einem ÖFB-Zentrum in Wien quasi ein Denkmal zu setzen, wohl in der von ihm ausgehandelten Form nicht über die Bühne gehen. Zu teuer, heißt ein Argument. In Wahrheit sind alle Landesfürsten verärgert, dass sie Windtner quasi vor vollendete Tatsachen stellen wollte.

Niederösterreich soll in Gmunden mit einer „Überraschungsvariante“ aufgewartet haben. Zunächst mit Präsident Johann Gartner, mit 70 genauso alt wie Windtner, dann mit seinem designierten Nachfolger in Niederösterreich, dem erst 41 jährigen, 40 fachen Teamspieler Paul Scharner. Beide gemeinsam mit dem ehemaligen Ligavorstand Georg Pangl. Dennoch zeigt die „Präsidentenspur“ eher ins Burgenland zu Milletich (Bild oben), für den das viel Stress bedeuten würde. Er ist Geschäftsführer des Bohmann-Verlags, eines der größten privaten Kommunikations-Unternehmens in Österreich.

 

 

Foto: BFV.

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